Samorin (SLK). Rückenschmerzen, ein fremdes Rad und kaltes Wasser: Welchen Widrigkeiten Wittens Triathlet Linsenmeier auf seinem Weg zu WM-Silber trotzte.
Nach einem knapp vierstündigen Kraftakt in der Slowakei durfte sich Samuel Linsenmeier (PV Triathlon TG Witten) über seinen bislang größten Erfolg freuen. Bei der Weltmeisterschaft der Altersklassen über die halbe Ironman-Distanz holte sich der Bundesliga-Triathlet die Silbermedaille.
Bereits im September des Vorjahres hatte er sich in San Remo für die Challenge-Weltmeisterschaft qualifiziert und ging nun hochmotiviert an seine erste zweite Halbdistanz heran. Frühzeitig reiste der PV-Sportler an, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzusehen. Den Test auf der Schwimmstrecke musste er jedoch aufgrund des nur zwölf Grad kalten Wassers nach nur wenigen 100 Metern abbrechen. Immerhin steigerte sich die Wassertemperatur in den folgenden Tagen noch ein wenig.
Wittener geht mit geliehenem Rennrad an den Start
Nachdem sich Linsenmeier am Wettkampftag zunächst den Start der Profis angesehen und sich warmgelaufen hatte, fiel auch für ihn am Morgen der Startschuss. Geschwommen wurden die 1,9 Kilometer im Donaukanal. Nach und nach gewöhnte sich der erfahrene Triathlet an das kalte Wasser und hatte nach 500 Metern bereits die Konkurrenz abgehängt. Nach 24:30 Minuten kam er als erster Schwimmer aus dem Wasser und wechselte aufs Rad. Sein Zeitfahr-Rennrad hatte sich Linsenmeier nur geliehen und war lediglich drei Mal vor dem Wettkampf damit gefahren.
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Bereits nach wenigen Kilometer stellte er fest, dass er die Position so auf dem Rad nicht halten kann. Immer wieder musste sich Linsenmeier aufrichten, da er bereits Schmerzen im Rücken und im Trizeps bekam. Auch mit dem Wind hatte er auf der 90 Kilometer langen Radstrecke zu kämpfen. Einige Athleten musste er an sich vorbei ziehen lassen. Zwischen den Kilometern 32 und 65 hatte der Athlet das Glück, eine kleine Gruppe zu haben, aber auch die musste er dann ziehen lassen und kämpfte sich die letzten 25 Kilometer ganz alleine durch.
Willkommene Abkühlung an den Verpflegungsstationen
Nach dem Wechsel zum Laufen merkte Samuel Linsenmeier, dass seine Beine sich noch gut anfühlten, sodass er direkt ein hohes Tempo anschlagen konnte. Auf dem vier Kilometer langen Rundkurs konnte er so nach und nach immer mehr Athleten einsammeln. Es wurde jedoch immer wärmer, und die Mittagssonne knallte dem Sportler auf den Kopf.
Als der Wittener bemerkte, dass sich sein direkter Altersklassen Kontrahent drei bis vier Minuten vor ihm befand und er so keine Chance mehr hatte, diesen einzuholen, konzentrierte er sich voll und ganz auf sich und darauf, keinen weiteren Platz mehr einzubüßen. Aufgrund der Hitze versuchte sich Samuel Linsenmeier bei jeder Verpflegungsstation abzukühlen und genügend Wasser zu sich zu nehmen. Den Halbmarathon beendete er dann mit einer sehr guten Zeit von 1:18,30 Stunden. Insgesamt benötigte er 3:58,00 Stunden und feierte später seinen tollen Erfolg als Vizeweltmeister seiner Altersklasse (AK 18-24).
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