Stockum. Oben pfui, unten hui: Extreme Gegensätze bei den Wittener Fußballern des TuS Stockum. So bewertet deren Chef Frank Richter die Situation.

Es sind extreme Gegensätze, die diese Fußball-Saison beim TuS Stockum prägen. Das Aushängeschild, die erste Mannschaft, steigt chancenlos aus der Bezirks- in die Kreisliga A ab, während die Jugendlichen für Furore sorgen: Die A- und B-Junioren sind Kreisliga-A-Meister geworden. Während das U-19-Team in der Aufstiegsrunde um einen Bezirksliga-Platz kämpfen wird, ist die U-17-Mannschaft von der Pferdebachstraße schon durch.

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Niedergeschlagenheit? Große Freude? Frank Richter scheint so ein bisschen dazwischenzuliegen. „Ein Abstieg ist nie schön“, sagt der Fußball-Chef des TuS Stockum. „Aber das wirft uns nicht komplett aus der Bahn, und es ist auch nicht so, dass der Verein auseinanderbrechen wird.“ Der 58-Jährige muss sogar ein bisschen schmunzeln, und dann sagt er: „Das haben wir in den vergangenen Jahren ja schon ein paarmal mitgemacht und da eine gewisse Routine drin.“

Ein kompletter Umbruch bei der ersten Mannschaft des TuS Stockum

Für die Saison 2023/24 und den neuen TuS-Trainer Julian Zimmer heißt es auf jeden Fall, dass „wir einen kompletten Umbruch haben werden“, wie Frank Richter sagt. „Aber ich bin sehr positiv gestimmt, dass wir eine gute Mannschaft stellen können. Dann müssen wir schauen, zu was es reicht.“

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Der Stockumer Fußball-Boss bewertet es auch überhaupt nicht negativ, dass den A-Junioren, die zu den Männern aufrücken und von denen einige auch schon regelmäßig Senioren-Einsätze hatten, kein Bezirksliga-Team geboten werden kann.

Nur noch drei Wittener Bezirksligisten: TuS Heven, SV Herbede und SV Bommern 05

„Ich sehe da kein Problem. Der Sprung von der Jugend zu den Senioren ist nicht ohne, das erleben wir immer wieder“, sagt Frank Richter und meint: „Es ist nicht verkehrt, in der Kreisliga A zu lernen. Um den eigenen Verein wieder hochzubekommen oder als Sprungbrett für andere. Die müssen ja nicht alle sofort in der Oberliga spielen, sie müssen sich auch entwickeln.“

A-Junioren starten beim SC Westfalia Herne II

Die A-Junioren des TuS Stockum kennen inzwischen ihren Plan für die Bezirksliga-Aufstiegsrunde – allerdings noch nicht alle Gegner, weil im Kreis Hagen die punktgleichen Mannschaften des SC Obersprockhövel und des SC Berchum/Garenfeld ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft bestreiten werden. Anstoß wird heute Abend um 19.30 Uhr sein.

Der TuS Stockum gastiert am 4. Juni (Sonntag, 11 Uhr) beim SC Westfalia Herne II, empfängt am 11. Juni (Sonntag, 11 Uhr) den ASSV Letmathe, fährt am 14. Juni (Mittwoch, 19 Uhr) zum Hagener Meister und erwartet am 18. Juni (Sonntag, 11 Uhr) den SV Hessler 06.

Zwei der fünf Teams werden in die Bezirksliga aufsteigen.

Frank Richters Fußball-Herz wird beim Begriff Oberliga kurz ein bisschen wärmer. Er denkt an Zeiten, in denen die Ruhrstadt gleich mehrere Mannschaften in höheren Amateur-Ligen hatte. „Jetzt gibt es nur noch drei Bezirksligisten“, sagt er. Nur noch den TuS Heven, den SV Herbede und den Aufsteiger, den SV Bommern 05 – weil neben dem TuS auch der VfB Annen den Gang in die Kreisliga A antreten muss. „Es ist für Witten generell nicht gut gelaufen.“

Stockums Fußball-Chef Frank Richter blickt mit einem guten Gefühl in die Zukunft

Sehr gut ist es in dieser Saison indes für die Stockumer A- und B-Junioren gelaufen, obwohl die von Mehmet Kartal trainierten U-19-Fußballer noch nicht am Ziel sind. „Zwei von fünf Mannschaften steigen in die Bezirksliga auf, das wird nicht einfach“, sagt Frank Richter.

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Seinen Bezirksliga-Platz bereits sicher hat das U-17-Team für 2023/24. „Da sind wir gerade alle sehr aktiv, dass wir eine schlagkräftige Truppe stellen können“, sagt der Fußball-Chef des TuS und betont, mit einem guten Gefühl in die Zukunft zu blicken. „Wir haben“, sagt er, „viele gute Jungs.“ Jungs, die vielleicht schon bald ihren Anteil daran haben könnten, dass der TuS Stockum mehr als nur ein neuntklassiger A-Kreisligist ist.