Stockum. Der Abstieg aus der Bezirksliga ist für den TuS Stockum nahezu fix, die Planungen für den Sommer laufen. Ein Ex-Regionalligaspieler kommt.
Ein Dutzend Auftritte in der Bezirksliga steht den Fußballern des TuS Stockum noch bevor, dann müssen die Rot-Weißen wohl oder übel in den sauren Abstiegsapfel beißen. Niemand rund ums Sportzentrum an der Pferdebachstraße gibt sich noch der Illusion hin, es könnte eine wundersame Rettung geben. Stattdessen plant man längst die A-Kreisliga-Zukunft – dann unter einem neuen Trainer.
„Wir wollten eigentlich, dass es ein kleiner Umbruch wird am Ende dieser Saison. Jetzt wird es wohl doch ein etwas größerer“, sagt Julian Zimmer, der aktuell noch die zweite Mannschaft des TuS Heven 09 in der B-Kreisliga coacht, im Sommer dann sein Amt in Stockum antreten wird als Nachfolger von Torsten Zöllner. Schon recht frühzeitig hatte die Sportliche Leitung der Rot-Weißen bekannt gemacht, dass man auf der Trainerbank künftig jemanden haben möchte, der eben keinen Stockumer Stallgeruch hat, sondern gewissermaßen unbelastet als Externer seine Aufgabe in Angriff nimmt.
Sechs Spieler aus dem Stamm des TuS Stockum bleiben an Bord
Gemeinsam mit Daniel Hain und Frank Wondra, die hinter den Kulissen für das Sportliche bei den Wittenern zuständig sind, strickt Julian Zimmer derzeit am Kader für die nächste Spielzeit. Das ist alles andere als einfach, wie der 35-Jährige berichtet. „Ich habe schon sehr viele Gespräche geführt, mein Terminkalender ist voll“, so Zimmer. Aus dem aktuellen Kader des Bezirksliga-Letzten haben inzwischen sechs Spieler ihre Bereitschaft erklärt, weiterzumachen. „Hüseyin Demirel, Christopher Sychold, Robert Kramer, Christian Bäuml, Marc Schmidt und Fabian Plümer haben zugesagt“, teilte Teammanager Daniel Hain mit. Weitere Akteure könnten noch folgen.
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„Ich habe auch mit allen A-Jugendlichen gesprochen, die im Sommer zum Seniorenkader stoßen. Da sind es aktuell sechs Spieler, mit denen wir planen können. Hinzu kommt noch der eine oder andere aus dem Kader der zweiten Mannschaft, der es in der A-Liga versuchen möchte“, berichtet Julian Zimmer. „Wichtig war uns, dass wir ein Kerngerüst formen können dann möglichst eine perfekte Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern dabei haben“, so der Noch-Hevener.
Wittener verpflichten Ex-Regionalligastürmer Preissing
Bereits sicher nicht mehr im Stockumer Trikot sind ab dem Sommer Torhüter Meikel Wagner, den es wohl zum FC Frohlinde zieht, sowie Ugnius Motiejunas, der mit der SG Welper in Verbindung gebracht wird. Majid El-Chakif steht in Verbindung mit Landesligist SW Wattenscheid 08. Maksim Dreßel, der aktuell wegen einer Verletzung erneut ausfällt, wird als Jugendtrainer beim TSC Eintracht Dortmund einsteigen. „Sein Pass aber bleibt vorerst in Stockum“, so Daniel Hain.
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Einen externen Neuzugang können die Rot-Weißen auch schon vermelden. Der frühere Regionalligaspieler Sven Preissing (35), früher u. a. im Dress der SG Wattenscheid 09 und der TSG Sprockhövel sowie bis zum Sommer 2022 bei Westfalenligist DSC Wanne-Eickel, wird die Stockumer und seinen Freund Julian Zimmer auf dem Platz unterstützen. „Seine Erfahrung wird uns sicherlich weiterhelfen“, so der künftige TuS-Coach über den Offensivspieler.
TuS-Vorstand setzt Zimmer nicht unter Aufstiegsdruck
Dass der TuS Stockum, der sich in der Vergangenheit den Ruf erarbeitet hat, immer verlässlich und auch durchaus gut zu bezahlen, ab der Saison 2023/24 seinen Etat für die erste Mannschaft herunterschrauben wird, macht die Planspiele für die Verantwortlichen nicht einfacher. „Gewisse Dinge sind da einfach nicht zu realisieren, dessen müssen wir uns bewusst sein. Der Verein arbeitet solide, das ist absolut in Ordnung“, so Julian Zimmer, der die Linie des Clubs nachvollziehen kann. Zum neuen Vergütungsmodell sagt der Sportliche Leiter Daniel Hain nur so viel: „Wir werden künftig vor allem das Leistungsprinzip anwenden. Je besser die Mannschaft dasteht, umso mehr wird das auch honoriert.“
Für Hain ist es wichtig, „dass wir hier in Zukunft wieder Spieler an Bord haben, die wirklich Bock darauf haben, für den TuS Stockum zu spielen. Daher sind wir vor allem auch froh, dass wir so gute Nachwuchsspieler haben, die wir jetzt nahtlos einbinden können.“ Es gehe jetzt grundsätzlich darum, etwas Neues aufbauen. „Was mich bei Gesprächen mit dem jetzigen Kader geärgert hat, war die Tatsache, dass einige sagen, für sie wäre eine Perspektive in der A-Kreisliga zu wenig. Das ist für mich echt enttäuschend, denn jeder Einzelne hätte hier ja die Chance gehabt, es besser zu machen als in dieser Saison.“
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Hain habe aktuell noch gut zehn Spieler auf seiner Liste, mit denen weitere Gespräche ausstehen, „darunter auch zwei Torhüter.“ Für den künftigen Trainer Julian Zimmer gebe es vonseiten des TuS-Vorstandes „überhaupt keinen Druck, jetzt im Hauruck-Verfahren in den nächsten ein bis zwei Jahren gleich wieder aufzusteigen. Das hilft mir, hier ruhig arbeiten zu können und Spaß mit meiner Aufgabe zu haben.“
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