Bommern. Auch das zweite Derby der Saison gewinnt der ETSV Witten gegen den TuS Bommern. Was diesmal aber ganz anders läuft als noch in der Hinrunde.
Ein spannendes Verbandsliga-Derby auf Augenhöhe haben die Zuschauer am Samstagabend am Bommerfelder Ring zu sehen bekommen. Die Handballerinnen des ETSV Witten mussten sich ganz schön strecken, um auch das zweite Duell in dieser Spielzeit gegen den TuS Bommern mit 29:26 (14:10) zu gewinnen.
Da die Abstiegsfrage schon geklärt war, konnten beide Teams ohne Druck aufspielen, doch ein lockeres Spielchen war das bei weitem nicht. ETSV-Trainerin Julia Lewe sagte: „Das Derby-Gefühl war über 60 Minuten vorhanden. Wir mussten wirklich alles geben.“ So sah es auch Bommerns Trainer Maurice Abstins: „Wir haben nun zum zweiten Mal in Folge über 60 Minuten auf hohem Level gespielt. Es ist zwar nun etwas spät, macht aber Hoffnungen für die neue Saison.“ In den ersten Minuten sah es allerdings so aus, als sollten die Gäste den TuS wie schon im Hinspiel so richtig überrollen. Nach Hannah Trippes 3:0 (4.) erwachte aber der Bommeraner Kampfgeist.
TuS Bommern steht in der Deckung diesmal richtig gut
Die Gastgeberinnen spielten eine tolle Verteidigung, die Maurice Abstins sehr erfreute und seinem Pendant Julia Lewe großen Respekt abrang: „Wir mussten um jedes Tor richtig kämpfen.“ Die Wittener Trainerin setzte daher auch meist die Spielerinnen aus dem Verbandsliga-Kader ein, obwohl sie auch einige Frauen aus der zweiten Mannschaft auf der Bank hatte.
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Die Schiedsrichter ließen viele Härten durchgehen, obwohl es auf dem Feld so richtig zur Sache ging. Die vier Strafzeiten sind daher kein Anzeichen dafür, dass die Mannschaften sich mit Samthandschuhen anpackten, sondern es war eine sehr intensive Partie, in der sich die Mannschaften nichts schenkten. Allerdings gab es doch eine kleine Kritik von Abstins an den Unparteiischen: „Die Beiden hoben viel zu spät den Arm zum Zeitspiel. Der ETSV Witten durfte seine Angriffe sehr lange ausspielen, sodass wir für unsere gute Verteidigung dann doch nicht belohnt wurden. Bei uns wiederum pfiffen sie dann in angemessenem Zeitrahmen.“
Denise Wieczorek starker Rückhalt für die ETSV-Frauen
Der TuS Bommern kam nach dem schnellen Rückstand richtig gut ins Spiel und holte zum 5:7 auf. In der Schlussphase der ersten Halbzeit zeigte ETSV-Keeperin Denise Wieczorek einige tolle Paraden und sorgte dafür, dass die Gäste eine 14:10-Führung mit in die Kabine nahmen. Anders als in den sonstigen Begegnungen steckten die Bommeranerinnen aber nicht die Köpfe in den Sand, freute sich Maurice Abstins: „Wir haben stattdessen weiter gekämpft und wollten auch noch das Spiel drehen.“ In weniger als drei Minuten nach dem Wiederanpfiff gelangen den Gastgeberinnen drei Tore, und spätestens nach Nina Hillebrechts 13:14 waren auch die Zuschauer in Derby-Stimmung.
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Abstins erkannte: „Wenn wir guten Handball spielen, stehen die Fans auch hinter uns. Das hat richtig Spaß gemacht.“ Die Begegnung stand nun auf der Kippe, denn trotz aller Bemühungen gelang es den favorisierten Gästen nicht, den TuS abzuschütteln. Nina Hillebrecht verkürzte in der 45. Minute sogar auf 17:18, bevor es dem ETSV gelang, eine Lücke zu reißen. Das lag an Pia Kurzeja, die nun zur Höchstform auflief. Nach ihrem vierten Treffer in zehn Minuten zum 26:22 konnten wie Wittenerinnen zwar etwas durchschnaufen, doch Bommern ließ nicht locker. Hillebrecht verkürzte noch einmal auf 25:27, und erst Kathrin Lünemanns 28:25 brachte 39 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung.
TuS: Clausing, Grabe; Menne (1), Fr. Nievel, Wenzel (2), Bernstein (2/2), Espelmann (1), A. Nievel, Backhaus (1), Becker, Striebeck (1), Jörges (6), Hillebrecht (9), Berger (3).
ETSV: Gust, D. Wieczorek; Trippe (5), Behler (2/2), Reibold (5), Schürmann, Nic. Schmidt (5), Külpmann, Dominik, Michels, Lünemann (3), Kurzeja (9), Prior.
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