Witten. Auf internationalem Terrain sammeln die Ringer des KSV Witten weitere Erfolge. Wer dabei allerdings unter seinen Möglichkeiten bleibt.

Das Turniergeschehen mit den jungen Ringerinnen und Ringern des KSV Witten 07 nimmt immer mehr Fahrt auf. Einige Aktive aus dem Nachwuchs des Bundesligisten waren jetzt auf internationalem Terrain im Einsatz - und das durchaus erfolgreich.

Unter den Augen von KSV-Cheftrainer Samet Dülger gingen gleich drei Freistil-Spezialisten aus dem KSV-Lager beim Gebrüder-Saitiev-Turnier im belgischen Eupen auf die Matten. Beeindruckende Ausbeute der Ruhrstädter: zweimal gab’s dabei Rang eins, dazu noch eine zusätzliche Auszeichnung.

Zweimal Platz eins für Talente des KSV Witten

Bei den Junioren in der Klasse bis 70 Kilogramm versuchte der Deutsche Meister Burak Emin Salviz, unlängst erst vom TV Essen-Dellwig nach Witten gewechselt, sein Glück. Insgesamt hatte er vier Kämpfe zu bestreiten, gewann sie allesamt und hinterließ einen hervorragenden Eindruck. „Nur im ersten Kampf ging es ein bisschen knapper zu, den hat er mit 4:3 für sich entschieden“, so Samet Dülger. Für Salviz war es die erste Teilnahme an einem so hochrangigen internationalen Wettbewerb. Im Finale gegen Leon Schetterer vom KSV Tennenbronn aus dem Schwarzwald war der Wittener der klar überlegene Akteur, beherrschte das Duell mit seiner herausragenden Physis. „Er hat in beiden Runden richtig Vollgas gegeben“, so Dülger. Später erhielt Saviz sogar noch die Ehrung als bester Ringer des gesamten Turniers.

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Nicht so gut lief es derweil für KSV-Teamkollege Gregor Eigenbrodt. In der Klasse bis 80 Kilogramm war er weit vorne erwartet worden, doch schon den ersten Kampf verlor er mit 1:3 nach Punkten gegen Jeremy Weinhold aus Weingarten. „Da hat er seine Chance nicht genutzt. Bei Gregor schien es Kopfsache zu sein“, so Dülger. Zudem haderte das Wittener Lager mit Entscheidungen des Mattenleiters. Da Eigenbrodts Bezwinger im folgenden Kampf nach 8:1-Führung durch ein 8:8 (wegen der letzten Wertung) ausschied, war für den KSV-Ringer das Turnier vorzeitig beendet.

Kurz vor Schluss gibt Mika Noel Labes den Sieg aus der Hand

Dafür zog Junioren-DM-Gewinner Kiril Kildau seinen Streifen im 86-Kilo-Wettbewerb souverän durch, gewann alle Kämpfe und holte sich die Goldmedaille. Dabei lag er zum Auftakt gegen einen aus Belgien stammenden Ringer aus Aachen-Walheim schon mit 1:10 hinten, ehe er 15 Sekunden vor Schluss eine Unachtsamkeit seines Rivalen nutzte und einen Schultersieg landete. Danach folgten zwei weitere vorzeitige Siege, im Finale bezwang Kildau einen Ringer aus Finnland mit 6:1, holte 30 Sekunden vor Schluss spektakulär die entscheidende Vierer-Wertung.

Ließ sich beim Turnier in Eupen nicht beeindrucken: Kiril Kildau (unten; KSV Witten) gewann den Wettbewerb in der 86-Kilo-Klasse.
Ließ sich beim Turnier in Eupen nicht beeindrucken: Kiril Kildau (unten; KSV Witten) gewann den Wettbewerb in der 86-Kilo-Klasse. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Bei einem internationalen Turnier im türkischen Antalya hinterließ auch der deutsche A-Jugend-Meister Mika Noel Labes vom KSV Witten 07 einen guten Eindruck. Zum Auftakt des 55-kg-Wettbewerbs (gr.-röm. Stil) bezwang er einen türkischen Ringer auf Schultern bei einer 8:2-Führung. Unglücklich verlor Labes dann nach 5:3-Führung gegen einen Georgier, schenkte wenige Sekunden vor Schluss noch eine Zweier-Wertung her - das 5:5 bedeutete die Niederlage für den 15-jährigen Wittener.

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Mit acht Wittener Aktiven zum Grenzland-Turnier in die Niederlande

Zuvor hatte Niklas Kramarczyk für den KSV beim Großen Preis von Khomutov in Tschechien teilgenommen. Im 65-kg-Limit des griechisch-römischen Stils hatte der Wittener aber wieder Pech mit der Auslosung, traf gleich auf den späteren Turniersieger aus Ungarn, dem er vorzeitig unterlag. Im Anschluss gewann Kramarczyk technisch überlegen gegen einen Litauer, scheiterte dann an einem tschechischen Ringer auf Schultern. „Insgesamt war der Eindruck aber richtig gut“, so KSV-Trainer Mirko Englich. Am kommenden Wochenende starten die Wittener mit gleich acht Aktiven - darunter auch Lotta Englich - beim internationalen Grenzland-Turnier im niederländischen Landgraaf.

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