Bommern. Für die Pleite in Gevelsberg rehabilitiert sich der TuS Bommern mit Erfolg. Beim Sieg gegen Loxten wird vor allem ein Spieler zum X-Faktor.
So schnell kann sich das Gesicht einer Mannschaft wandeln. Da machen auch die Oberliga-Handballer des TuS Bommern keine Ausnahme. Gegenüber der Pleite in Gevelsberg zeigten sich die Grün-Weißen wie runderneuert im Heimspiel gegen die SF Loxten - und der verdiente 33:29 (14:15)-Erfolg eröffnet den Wittenern nun beste Chance im Bestreben, die Spielklasse zu halten.
Die beiden Zähler, die man im EN-Derby hatte liegen lassen, sollten jetzt gegen den Tabellennachbarn aus Ostwestfalen eingefahren werden. Gewiss keine leichte Aufgabe. Von welchem Kaliber Loxten ist, zeigte sich ja bei der Hinspiel-Niederlage (30:34) des TuS Bommern. Doch von der ersten Minute an wirkten die Gastgeber wesentlich fokussierter, bissiger als noch beim Gevelsberg-Fiasko. Nach knapp zehn Minuten lag das Team von Trainer Nils Krefter mit 6:4 vorn, bestach in dieser Phase durch konsequente Abschlüsse.
TuS Bommern wollte Gevelsberg-Schlappe vergessen machen
In seine Startformation hatte der TuS-Coach diesmal Felix Eigenbrodt gestellt, der als Rechtsaußen begann und dem Spiel durch seine Schnelligkeit mehr Dynamik verleihen sollte. „Auch die Variante mit Philipp Lemke auf der Halbposition in der Deckung hat gut funktioniert“, so Krefter. Er wusste, dass diese so wichtige Partie für die Bommeraner in hohem Tempo geführt werden müsse. „Loxten hat hier wirklich lange sehr schnellen Handball gespielt - nicht leicht, das zu verteidigen“, so Krefter. Zumal bei den Gästen mit Regisseur Simon Schulz (zehn Tore) auch einer der besten Akteure der Liga wirbelte. „Ihn haben wir aber über weite Strecken eigentlich ganz gut im Griff gehabt“, merkte der Trainer an.
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Dessen Team ab dem 10:9 (17.) seine stärkste Phase hatte, sich da auf 14:10 (21.) absetzen konnte. Jan Matthies, der als Linksaußen starten durfte, warf vor der Pause drei blitzsaubere Tore, Felix Eigenbrodt setzte seine Bälle vom rechten Flügel. Dann aber gab’s einen kleinen Knick im Bommeraner Spiel - bis zur Pause gelang kein Treffer mehr. „Das war ärgerlich, weil wir einige Bälle unnötig weggeworfen, zu früh abgeschlossen haben“, so Krefter. Loxten nutzte das, ging mit einem 15:14-Vorsprung in die Kabine.
Das „Schreckgespenst“ mit dem roten Torwart-Dress
Unzufrieden war der TuS-Coach allerdings keineswegs. „Ich habe der Mannschaft auch gesagt, dass sie ein richtig gutes Spiel gemacht hat und dann nur dranbleiben müsse, vor allem im Kopf“, hoffte Krefter darauf, dass die Wittener das enorme Tempo auch in der zweiten Hälfte durchziehen können. Schon die ersten Minuten nach dem Wechsel gehörten dem TuS Bommern, der sich gleich ein 18:17 (36.) erarbeitete.
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Vor allem ein Spieler der Gastgeber stand nun fast fortwährend im Blickpunkt: Torhüter Clemens Uphues. In Halbzeit eins selbst nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung, steigerte er sich nun gewaltig, wurde zum Schreckgespenst im roten Trikot für die SF Loxten. Ein ums andere Mal parierte er glänzend, vor allem die zuvor so gefährlichen Angriffe von außen waren seitens der Ostwestfalen nun kaum noch ein Faktor. Was die Sportfreunde auch versuchten - der bullige Keeper hatte die besseren Argumente.
Mit Büchels 28:23 erstmals fünf Treffer vorn
Uphues, der selbst zwei Tore erzielte, als der Sportfreunde-Kasten verwaist war, spornte mit seinen Großtaten auch seine Vorderleute an, die nach dem 19:19 (39.) durchweg selbst in Front lagen. Erstmals mit fünf Toren vorn lag das Krefter-Team nach Maximilian Büchels 28:23 (49.). Beim 30:27 (55.) wurde es zwar noch einmal wackelig, doch eine weitere Glanzparade des Bommeraner Keepers war Wegbereiter für die drei folgenden, entscheidenden Treffer zum 33:27 (59.).
„Wir hätten den Sack vielleicht schon ein wenig früher zumachen können, aber insgesamt war das heute eine richtig starke Vorstellung. Gegenüber der Vorwoche haben sich alle gesteigert. Heute überwiegt auf jeden Fall die Freude und die Erleichterung“, so Nils Krefter, der den kommenden Aufgaben nun entspannter entgegenblicken kann.
TuS: Stumpf, Uphues (2); Eigenbrodt (3), Groß (5), Matthies (3), Kremer, Burbaum (2), Lindner, Lemke (7/2), Cokelc, F. Jung, Büchel (4), Vesper (7), Reuter.
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