Herbede. Bei Landesligist Viktoria Heiden sprang Christopher Pache als Trainer ein. Wie der Wechsel lief und warum Rückkehr zum SV Herbede denkbar ist.
Es war schon eine Überraschung, dass Christopher Pache so plötzlich mitten in der Bezirksliga-Saison dem SV Herbede den Rücken gekehrt hat. Doch der Stürmer hatte auch einen guten Grund, den aktiven Fußball erst einmal hinter sich zu lassen. Seit einigen Tagen trainiert er nun den münsterländischen Landesligisten Viktoria Heiden aus dem Kreis Borken.
Das Angebot kam auch für Christopher Pache aus heiterem Himmel: „Ich bekam einen Anruf von Heidens Sportlichem Leiter Tobias Terlau, der mich zu einem Gespräch einlud.“ Die Heidener suchten einen neuen Coach, da der bisherige Trainer Michael Hellekamp nach der Niederlage gegen den BSV Roxel vorzeitig seine Tätigkeit beendet hatte.
Für den Ex-Herbeder sind es nun 60 Kilometer pro Fahrt nach Heiden
Pache hat sich in dem Gespräch sehr wohl gefühlt und war auch von den sportlichen Möglichkeiten im Münsterland sehr angetan, so dass er schon zwei Tage später das erste Mal eine Trainingseinheit leitete: „Die Viktoria verfügt über zwei Naturrasen- und einen Kunstrasenplatz. Das sind natürlich optimale Voraussetzungen für gute Arbeit.“
Sein Aufgabe sei es nun, die Heidener vor dem drohenden Abstieg in die Bezirksliga zu retten. Der 35-Jährige muss allerdings nun viel Zeit im Auto verbringen, denn bis nach Heiden sind es immerhin 60 Kilometer, die ihn pro Fahrt rund eine Stunde kosten - und für das Auswärtsspiel in Altenrheine muss der Ex-Herbeder satte 140 Kilometer Anreise auf sich nehmen.
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Aktuell mit dem Landesligisten auf einem Abstiegsrang
In seinem ersten Spiel mit der Viktoria war Christopher Pache gleich ein wichtiger Erfolg gelungen. Seine neue Mannschaft gewann beim SV Dorsten-Hardt recht unerwartet mit 2:1 und verließ damit zumindest vorerst die Abstiegsränge. Pache hatte allerdings darauf verzichtet, das System zu ändern. Dabei hatte er als Co-Trainer des Oberligisten SV Schermbeck ganz anderen Fußball praktiziert: „Ich kann aber nicht von einem Tag auf den anderen eine Dreierkette anordnen und dann auch noch die ganz Spielphilosophie ändern. Wir haben also weiter 4-4-2 gespielt.“
Aus seiner Oberliga-Zeit hat aber aber die akribische Arbeitsweise übernommen, zu der eine sehr detaillierte Spielvorbereitung gehört: „In der Videoaufzeichnung des Roxel-Spieles habe ich gesehen, woran es mangelte: „Es fehlte an der Spieldisziplin, und das Team hat nicht als Kollektiv gearbeitet. Daran konnte ich durchaus an den ersten beiden Trainingstagen arbeiten.“ Nicht zuletzt deshalb holte die Viktoria auch die drei Zähler bei den favorisierten Dorstenern: „Es war am Ende auch ein bisschen Glück dabei, doch das braucht man bekanntlich im Fußball auch.“
Trainerjob in Heiden könnte ein Sprungbrett sein
Paches zweites Spiel als Verantwortlicher gegen Vorwärts Wettringen endete dann mit einem torlosen Remis, die folgenden beiden Partien wurden gegen die SpVg. Beckum (0:1) und den VfL Senden (1:2) knapp verloren. In der engen Liga stehen die Heidener inzwischen wieder auf einem der fünf Abstiegsplätze, sind aber nur fünf Punkte von Platz neun entfernt.
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Paches Engagement geht definitiv nur bis zum Sommer. Dann übernimmt Erdal Dasdan, mit dem die Heidener schon im Winter einen Vertrag abgeschlossen hatten. Für Paches Reputation als junger Trainer wäre der Klassenerhalt des Landesligisten schon eine tolle Sache, doch er sieht die Sache etwas anders: „Ich betrachte die Stelle nicht als Showbühne. Es wäre zwar toll, wenn man auf mich aufmerksam würde, doch wenn es nicht klappt, dann weiß ich auch, dass ich wieder beim SV Herbede als Spieler einsteigen kann. Auch das macht mir Spaß.“
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