Witten. Zum Auftakt der Bundesliga-Saison liefern die Judo-Asse der SU Annen einen Doppelsieg ab. Welche Rolle dabei die Neuverpflichtungen spielen.

Natürlich haben sie sich vorher ausgetauscht. Was erwartet mich bei diesem neuen, meinem ersten Judo-Verein in Deutschland? Was ist dort bei Heimkämpfen los? Wie leistungsstark ist die Mannschaft? Diese und ähnliche Fragen wird Koen Heg, Neuzugang des Bundesligisten SU Annen, an seinen Landsmann Simeon Catharina gerichtet haben, ehe er sich für die Wittener entschieden hat. Fest steht nach den ersten sportlichen Eindrücken beim 9:5 gegen den JC 66 Bottrop eines: Der Sport-Union ist da wieder ein Klassemann aus dem Nachbarland ins Netz gegangen.

„Ich bin von den Trainern des Vereins gefragt worden, ob ich nicht Lust hätte, hier zu kämpfen“, berichtet der 22-Jährige, der unlängst den Europacup in Rom gegen starke Konkurrenz gewonnen hatte. „Dann habe ich mit Simeon gesprochen über alles Weitere.“ Wohl auch darüber, dass es zwar in Annen keine Reichtümer als Judoka zu verdienen gibt, dafür aber die Aufnahme in eine tolle, funktionierende Gemeinschaft. „Und die Atmosphäre hier in der Halle, das war wirklich Klasse. Sowas mag ich“, so der 73-kg-Judoka, der in den Niederlanden auf dem Weg zur Nummer eins in seiner Startklasse ist.

Für Annens Niederländer Koen Heg geht es mit dem Grand Slam weiter

SUA-Trainer Stefan Oldenburg jedenfalls war begeistert von den Auftritten des Neuzugangs, der gegen Bottrop gleich zweimal auf die Fläche ging, dabei im 73-kg-Limit Nikita Djadin vorzeitig besiegte und im zweiten Durchgang auch in der 81-kg-Klasse punktete, JC-66-Ass Hamsat Isaev drei Sekunden vor Ablauf der Kampfzeit per Würgetechnik bezwang, nachdem er ihn mit einer blitzschnellen Fußtechnik zu Boden gebracht hatte. „Koen war die ganze Woche über beim Trainingscamp in Tschechien, ist direkt von dort hierher gereist und hat dann hervorragend abgeliefert - gerade gegen Isaev“, so das Lob von Oldenburg.

Immerhin war das ein Schlüsselduell gleich nach der Pause. Koen Heg schaffte den 4:4-Ausgleich und leitete den SUA-Heimsieg ein. Für den 22-Jährigen geht es demnächst weiter beim Grand-Slam-Turnier im türkischen Antalya. Dass er bei den Annenern eine so fulminante Premiere feierte, machte ihn auch aus einem anderen Grund stolz: „Mein Vater ist Deutscher, also war das für mich hier schon speziell.“

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U-21-Champions Drexler und Zimmermann mit starken Vorstellungen

Dass die SUA-Trainer vorab in Sachen Erwartungen an die Bundesliga-Saison so zurückhaltend waren, zeigt ihre Demut gegenüber den noch ausstehenden schwierigen Begegnungen. Doch der Wittener Kader ist in dieser Saison durchaus nicht unbedingt schwächer aufgestellt als im Vorjahr. Koen Heg ist jedenfalls ein sportlicher Gewinn für die SU Annen, Gleiches erhofft man sich von den weiteren Verpflichtung wie etwa dem jungen Niederländer Joshua de Lange. Doch auch die beiden Gewinner der U-21-DM, Philip Drexler und Marek Zimmermann, deuteten mit ihren Siegen gegen Bottrop an, dass sie den nächsten Schritt in ihrer sportlichen Entwicklung schon gemacht haben und nun reif sind, Verantwortung zu übernehmen.

Ihren ersten Bundesliga-Kampf gewann Mathilda Niemeyer (re.) von der SU Annen gegen Düsseldorfs Elena Horstman.
Ihren ersten Bundesliga-Kampf gewann Mathilda Niemeyer (re.) von der SU Annen gegen Düsseldorfs Elena Horstman. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ähnlich positiv ist die Stimmung bei den Damen der Sport-Union, für die der Auftaktkampf gegen den Post SV Düsseldorf (12:2) keine wirkliche Herausforderung war. Vom Team der langjährigen Trainerin Hannah Schorlemmer erwartet im Verein niemand, dass man nach der Rückkehr in die erste Liga gleich zum Medaillenkandidaten avanciert. „Aber ich glaube, wenn wir komplett antreten können, dann sind wir auch in der Lage, den einen oder anderen Favoriten zu ärgern“, so die 37-Jährige.

Leicht angeschlagene Mathilda Niemeyer gewinnt bei ihrem Debüt

Die jungen Debütantinnen wie Klara Erten (15; vom Soester TV) und Mathilda Niemeyer (17; JJJC Hattingen) stellten gleich mal ihre Qualitäten unter Beweis, sammelten je einen Teamzähler. Wobei Niemeyer nicht ganz mit sich zufrieden war. „Ich hab’ mich etwas schwer getan mit meiner Gegnerin und hätte das gerne schneller beendet. Aber ich war zuletzt auch ein wenig krank“, so die 78-kg-Kämpferin, die Elena Horstmann nach 3:56 Minuten per Ippon nach einem Haltegriff besiegte.

SU Annen gegen Post SV Düsseldorf

Bildimpressionen vom Auftakt der Damen Judo-Bundesliga.
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„Die Stimmung in der Halle hier war schon Klasse. Da war es natürlich was Besonderes, zum ersten Mal für die Annener Mannschaft zu kämpfen“, so die Hattingerin, die die SUA gerne schon länger dabei gehabt hätte. Doch bislang stand vor allem ihre Laufbahn als Einzelstarterin im Fokus - Deutsche U-18- und U-21-Meisterin ist das Judo-Toptalent ja bereits.

Für Mathilda Niemeyer geht es am bevorstehenden Wochenende zum internationalen Juniorinnen-Turnier nach Bad Blankenburg (Thüringen), danach dann gleich in ein Trainingscamp nach Ungarn. „Ich werde wohl nicht immer bei den Bundesliga-Kampftagen da sein können. Aber Spaß hat es mir allemal gemacht, wir haben eine prima Mannschaft beisammen“, so die 17-Jährige.

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