Witten/Bottrop. Gute Ansätze zeigten die Bundesliga-Judoka des JC 66 Bottrop bei der Sport-Union Annen. Darum wurde nicht mehr daraus.

Licht und Schatten haben den Bundesliga-Auftakt des JC 66 Bottrop am Samstagabend geprägt. Die JC-Judoka starteten ausgerechnet mit dem anspruchsvollen Derby bei der Sport-Union Annen in die neue Kampfzeit. In Witten lag das Team vom 66-Trainer Markus Wallerich nach den Hinkämpfen voll auf Erfolgskurs – am Ende unterlagen die „Piraten“ der SUA jedoch mit 5:9 (4:3). Unzufrieden zeigte sich Wallerich nach dem Ligastart aber nicht: „Unser Minimalziel haben wir mit diesem Ergebnis erreicht. Dazu haben wir wirklich gute Ansätze gezeigt, auch ein Remis wäre sicherlich durchaus möglich gewesen.“

Wie bereits im Vorfeld angekündigt, vertrauten die Bottroper beim Gastauftritt in Witten insbesondere auf die vielen Eigengewächse und traten mit einer im Durchschnitt jungen Mannschaft an. Die Saison eröffnete für den JC Hamsat Isaev, der in seiner Gewichtsklasse (bis 81 kg) sogleich nach nur knapp einer Minute den ersten Sieg einfuhr. Zwar gingen die 66er in den nachfolgenden drei Duellen jeweils leer aus – Nikita Djadin, JC-Urgestein Valid Edilov und Tom Droste unterlagen jeweils – doch mit einem anschließenden Kraftakt ergatterten die Bottroper die Führung zurück.

So gab Florian Böcker nach überstandener Meniskusoperation in der Klasse bis 60 kg sein Comeback auf den Matten und besiegte Wittens Alessio Murrone in einem spannenden Duell. Auch der Niederländer Jelle Snippe, der dem JC 66 weiterhin treu geblieben ist, erwies sich einmal mehr als Punktegarant. „Er bringt wirklich starke Leistungen“, fand Wallerich lobende Worte, „insgesamt haben sich die Jungs teilweise auf sehr hohem Niveau bewegt.“

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Den Abschluss der Hinkämpfe bildete Ilyas Vinayev mit seinem Sieg in der Klasse bis 66 kg, sodass die „Piraten“ zur Pause mit 4:3 führten. Wallerich: „Das ging so durchaus in Ordnung, wobei Tom mit etwas mehr Glück ebenfalls hätte punkten können.“

Snippe siegt auch im Rückkampf

Für die Rückkämpfe nahm Wallerich pflichtgemäß drei Wechsel vor, brachte mit Nouri Günther, Armin Pacariz und Nicolas Kutscher frische Kräfte. Zu holen gab es für die 66er gegen Witten aber fortan kaum mehr etwas – nur Jelle Snippe setzte sich ein zweites Mal gegen SUA-Judoka Jonas Schreiber durch. Weitere Punkte blieben den Bottropern verwehrt. „Witten war letztlich der erwartet schwere Gegner“, so Wallerich, „aber wir haben einige gute Aktionen gesehen und nehmen diese Erfahrungen mit.“

Grundsätzlich sei der Liga-Auftakt gegen die Sport-Union nüchtern zu betrachten, wie der JC-Trainer betonte. „Wir konnten personell sicherlich noch nicht aus dem Vollen schöpfen, haben erneut einige junge Athleten zum Zuge kommen lassen und viele spannende Kämpfe erlebt“, führte Wallerich fort, „insgesamt sehe ich uns damit auf einem guten Weg. Die Entwicklung geht klar in die richtige Richtung, das stimmt uns zuversichtlich.“

Die neue Bundesligasaison wollen die Bottroper „Piraten“ nutzen, um möglichst viel Erfahrung zu sammeln und eine stetige Verbesserung zu erreichen. Ein Platz im Mittelfeld soll es für die 66er nach dem vierten Rang aus dem Vorjahr erneut werden – schon in naher Zukunft könnte für den JC sogar noch mehr drin sein. „In ein bis zwei Jahren können wir uns vielleicht auch mal über die Endrunde um die Meisterschaft unterhalten“, ließ Wallerich schon im Vorfeld durchblicken.

Dabei soll den Bottropern insbesondere die intensive Nachwuchsförderung zugute kommen. Am 2. Kampftag (15. April) haben die „Piraten“ kampffrei, das nächste Ligaduell steigt für den JC 66 Bottrop am 13. Mai. Dann geht es für Wallerich und sein Team zum KSC Asahi Spremberg.