Witten. Mit makelloser Bilanz stehen die Damen der HSG Annen-Rüdinghausen an der Tabellenspitze. Auch die Herren des TuS Ruhrtal haben noch gute Chancen.

In den Handball-Kreisligen machen sich gleich zwei heimische Mannschaften Hoffnungen auf einen Aufstieg. Während die Frauen der HSG Annen-Rüdinghausen und die Männer der DJK TuS Ruhrtal in Richtung Bezirksliga schauen, müssen aber einige Teams noch um den Klassenerhalt bangen.

Die HSG Annen-Rüdinghausen ist momentan das Maß aller Dinge in der Dortmunder Damen-Kreisliga. Die Mannschaft von Henning Schierbaum hat bislang alle zwölf Spiele gewonnen und stellt mit 328 Treffern sowohl den stärksten Angriff als auch mit 187 Gegentoren die beste Defensive der Liga. Das ist auch nicht verwunderlich, denn die Mannschaft ist im Vergleich zur Vorsaison, in der sie aus der Kreisklasse aufstieg, noch stärker geworden. Andrea Rüwald und Bianca Lohrmann kamen seinerzeit vom ETSV Witten, bringen Oberliga-Erfahrung mit, und mit Catharina Althaus hat man eine talentierte Jugendspielerin von Borussia Dortmund gewinnen können.

Damen der HSG Annen-Rüdinghausen bislang ohne Minuspunkt

Trainer Henning Schierbaum sagt: „Die drei haben die Qualität der Mannschaft deutlich gesteigert. Davon profitieren aber auch alle anderen Spielerinnen, die nun mit mehr Selbstbewusstsein an die Sache gehen.“ Allerdings ist seine Mannschaft noch lange nicht durch, denn der TV Brechten sitzt dem Schierbaum-Team mit nur einem verlorenen Spiel im Nacken. Doch die HSG trifft noch zweimal auf den Verfolger aus Dortmund. Am kommenden Donnerstag wird in Brechten das Hinrundenspiel nachgeholt, Ende April steht dann das wohl alles entscheidende Rückspiel in der Holzkamphalle an. Mit Saxonia Dortmund kommt am 25. Februar der Tabellendritte nach Witten. Schierbaum weiß: „Am kommenden Wochenende wird sich also schon einiges entscheiden. Ich bin sicher, dass wir in der Bezirksliga bestehen könnten, doch in den Spitzenduellen wird es auf die Tagesform ankommen.“

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Das Lokalderby in der Liga gegen den ETSV Witten III war mit 37:12 eine ganz klare Angelegenheit. Die Drittvertretung des Verbandsligisten steht mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz, hat es mit einem im Schnitt sehr jungen Team schwer in dieser Spielzeit. Zumindest den ersten Sieg wollen die Wittenerinnen in der Saison noch feiern.

Zwei schwere Verletzungen trüben die Stimmung bei DJK TuS Ruhrtal

Für Frank Mack und die Männer der DJK TuS Ruhrtal ist die Bezirksliga noch etwas weiter entfernt. Seine Mannschaft liegt fünf Minuspunkte hinter Spitzenreiter TV Mengede, gleichauf mit dem Dritten ASC Dortmund nur auf dem vierten Platz, doch der Trainer sieht noch einige Optionen: „Wir haben noch zwölf Spiele vor uns, und da ist alles möglich. Eventuell bestreitet auch der Vizemeister noch ein Relegationsspiel, und vom aktuellen Zweiten SC Huckarde trennt uns nur ein Punkt.“ Allerdings werden ihm einige Spieler länger fehlen: „Bei der Niederlage in Mengede hat sich Nico Slaby die Mittelhand gebrochen und Jan Cassel einen Bänderriss zugezogen.“

Sieht eine gute Perspektive für die DJK TuS Ruhrtal: Frank Mack (re.) hat sich als Trainer des Kreisligisten gut eingelebt.
Sieht eine gute Perspektive für die DJK TuS Ruhrtal: Frank Mack (re.) hat sich als Trainer des Kreisligisten gut eingelebt. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Der Bäcker- und Konditormeister Mack aus Dortmund, zuvor Coach beim jetzigen Ligakonkurrenten Saxonia Dortmund und beim damaligen Landesligisten TuS Wellinghofen, hatte im Sommer 2022 den Langzeittrainer Stephan Pade abgelöst. Er schätzt besonders die familiäre Atmosphäre bei den Ruhrtalern: „Meine Spieler sind schon ewig im Verein. Für einige bin ich erst der zweite Trainer.“ Bei seinem Amtsantritt war schon klar, dass er nicht in der Kreisliga bleiben will: „Ruhrtal war ja mal einer der führenden Handball-Clubs in Witten. Da sollten wir zumindest wieder in die Bezirksliga zurückkehren.“

Herren der HSG Annen-Rüdinghausen feiern wichtigen Sieg in Schüren

Das traut er seiner Mannschaft, die am Samstag (18.30 Uhr, Jahnhalle) die DJK Ewaldi Aplerbeck empfängt, auch ohne Weiteres zu: „Mein 18-köpfiger Kader bietet eine gesunde Mischung aus jüngeren und älteren Spielern, so dass ich auch langfristig mit ihnen planen kann. Spätestens 2024 soll es nach oben gehen.“

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Ruhrtals Ortsnachbar HSG Annen-Rüdinghausen kämpft in der gleichen Liga derweil noch gegen den Abstieg. Am vergangenen Spieltag feierte die Mannschaft von Roland Rüwald, der in der neuen Saison an Andreas Menne übergibt, aber einen wichtigen Sieg bei der TSG Schüren. In den letzten zwei Minuten drehte man ein 19:20 noch in einen 21:20-Erfolg. Am 25. Februar könnte die HSG mit einem Heimsieg gegen die DJK Ewaldi Aplerbeck den Abstand zum Mittelfeld weiter verringern.

HSV Herbede mit seinem Frauenteam noch nicht gerettet

In der Kreisliga Industrie sind zwei heimische Frauenmannschaften vertreten. Der HSV Herbede, im letzten Jahr noch Bezirksligist, rangiert mit elf Punkten aus zwölf Spielen auf dem siebten Rang. Am vorigen Wochenende verlor man das Abstiegsderby gegen Rauxel-Schwerin mit 13:14, und der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur gerade mal vier Punkte. Auf dem zehnten und letzten Platz steht der TuS Bommern II, der im bisherigen Saisonverlauf noch keinen einzigen Punkt errungen hat. Somit ist der Abstieg in die Kreisklasse wohl kaum noch zu vermeiden.

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Das Damen-Derby in der Kreisliga entschieden unlängst Leonie Isemann (li.) und der HSV Herbede gegen Esther Hoffmann und den TuS Bommern II für sich.
Das Damen-Derby in der Kreisliga entschieden unlängst Leonie Isemann (li.) und der HSV Herbede gegen Esther Hoffmann und den TuS Bommern II für sich. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich