Witten. Bei der Deutschen Meisterschaft im Judo ist die SU Annen exzellent vertreten. Wer mit berechtigten Medaillenchancen nach Stuttgart reist.

Gleich mit einer Großveranstaltung beginnt das Jahr für die Judoka des Bundesligisten Sport-Union Annen. In der Stuttgarter „SCHARRena“ werden am Samstag und am Sonntag die Medaillen bei der Deutschen Einzelmeisterschaft vergeben. Gut ein Dutzend Eisen haben die Wittener dabei selbst im Feuer - das Trainerteam wird also alle Hände voll zu tun haben bei der Betreuung der Athletinnen und Athleten.

„Ich gehe davon aus, dass das eine der am stärksten besetzten Deutschen Meisterschaften der letzten Jahre wird“, so Annens Trainer Stefan Oldenburg. Nahezu der komplette Nationalkader geht in der baden-württembergischen Hauptstadt auf die Matten. Tragisch aus Sicht der SU Annen: Sarah Mäkelburg, Titelverteidigerin in der Klasse bis 70 Kilogramm, musste ihre Teilnahme aufgrund einer Verletzung absagen. „Ist aber nicht ganz so schlimm, in ein paar Wochen bin ich wieder dabei“, ließ die DJB-Auswahlkämpferin wissen.

Annens Sarah Mäkelburg kann ihren Titel nicht verteidigen

Bemerkenswert: Die Bundestrainer haben für den parallel stattfindenden Grand Prix in Portugal keine deutschen Judoka gemeldet. Der Elite des DJB soll so die Möglichkeit gegeben werden, um die nationalen Titel zu kämpfen. Vizeweltmeisterin Katharina Menz, der Olympia-Zweite Eduard Trippel, Europameisterin Alina Böhm oder die Weltmeisterin von 2021, Anna-Maria Wagner, führen das namhaft besetzte Feld an.

Einer aus dem SUA-Aufgebot hat in jüngerer Vergangenheit schon auf dem Siegerpodest einer Deutschen Meisterschaft gestanden. Schwergewichtler Jonas Schreiber holte 2020 die Silbermedaille, sein national bislang größte Erfolg. Ob es diesmal wieder so weit geht? „Das ist durchaus möglich, Jonas ist sicher ein Medaillenkandidat. Seine ärgsten Konkurrenten sind Erik Abramov aus Potsdam und Losseni Koné aus Hamburg“, weiß Stefan Oldenburg. „Wenn sich Jonas bei der DM beweisen will, dann muss er eigentlich sogar eine Medaille holen“, so Oldenburgs Einschätzung zum 22-jährigen Siegerländer.

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Zwei, die sich bestens verstehen, gemeinsam die Ausbildung bei der Bundespolizei machen: Jonas Schreiber (re.) von der SU Annen könnte im Finale am Sonntag durchaus auf den Hamburger Losseni Koné treffen.
Zwei, die sich bestens verstehen, gemeinsam die Ausbildung bei der Bundespolizei machen: Jonas Schreiber (re.) von der SU Annen könnte im Finale am Sonntag durchaus auf den Hamburger Losseni Koné treffen. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Schwergewichtler Jonas Schreiber im Kreis der DM-Favoriten

Auch Wittens Alessio Murrone (-60 kg) hat allemal das Potenzial für Edelmetall. „Trainiert habe ich zuletzt echt hart, vor allem am Kraftdefizit habe ich dabei gearbeitet“, sagt der SUA-Judoka. Wie weit es für ihn am Sonntag (an beiden Tagen beginnt die Vorrunde um 9 Uhr) gehen kann? „Möglichst weit nach oben“, sagt Murrone augenzwinkernd. „Bei einer DM kommt es immer auch auf die Tagesform und auf die Auslosung an. In unserer Gewichtsklasse geht es immer so schnell, da kann auch jeder jeden schlagen.“

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Bei den Männern sind für die SU Annen weiterhin Erik Hobein (-60 kg), Lukas Romahn (-66 kg), Tim Malewany (-73 kg), Noel Appel, Aeneas Paul, Moritz Vieregge und Frederik Schreiber (alle -81 kg) im Einsatz, hinzu kommen Annener Bundesliga-Starter wie Martin Matijass (-90 kg), der auch zu den heißesten Medaillenanwärtern zu zählen ist, oder Philip Drexler (-73 kg).

Wittens Neuzugang Miriam Garmatter ist in Stuttgart auch dabei

Im Wettbewerb der Frauen hofft Stefan Oldenburg, dass die jungen SUA-Eigengewächse Leticia Jung (-48 kg) und Cara Sachse (-52 kg) ein gutes Turnier kämpfen, das eine oder andere Duell für sich entscheiden können. Emily Gränitz (-63 kg) hat zuletzt schon einige Top-Resultate erzielt und ist gewiss für eine Überraschung gut, Mareike Reddig (-70 kg) verpasste im Vorjahr nur knapp das Halbfinale. Neu im SUA-Kader ist die erfahrene Miriam Garmatter (-57 kg), die aus Osnabrück zum Bundesliga-Aufsteiger aus der Ruhrstadt gewechselt ist. Sie hat in ihrer langen Laufbahn auch schon bei internationalen Wettbewerben Medaillen eingeheimst.

Die junge 78-Kilo-Athletin Mathilda Niemeyer aus Hattingen, die in der bevorstehenden Bundesliga-Saison erstmals im Team für die SU Annen antreten wird, kämpft hingegen am Wochenende nicht. „Der Bundestrainer hat entschieden, dass sie sich eher auf die U-21-DM im März konzentrieren soll“, erklärt Annens Trainer Stefan Oldenburg.

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Einmal mehr für die DM qualifiziert: Cara Sachse (re.) von der SU Annen wurde im vorigen Jahr Fünfte in Stuttgart.
Einmal mehr für die DM qualifiziert: Cara Sachse (re.) von der SU Annen wurde im vorigen Jahr Fünfte in Stuttgart. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz