Dortmund/Hattingen. Beim Kellerkind Westfalia Welper zieht HSV Herbede den Kürzeren. Der Trainer des Wittener TV wirkt nach der nächsten klaren Pleite völlig ratlos.
Das war kein gutes Wochenende für die heimischen Landesliga-Handballer. Der HSV Herbede verlor das Nachbarschaftsduell bei der DJK Westfalia Welper mit 35:37. Philipp Gallinowski, Trainer des Wittener TV, stellte nach dem 20:30 in Dorstfeld sogar die Landesliga-Tauglichkeit seiner Mannschaft infrage und ließ kein gutes Haar an seinen Schützlingen, die sich erneut deutlich unter ihren Möglichkeiten präsentierten.
DJK Westfalia Welper – HSV Herbede 37:35 (23:16). Der HSV musste kurzfristig auf einige Spieler verzichten. Max Hoffmann und Daniel Peeren konnten verletzungsbedingt doch nicht aufs Feld, und Rückraumschütze Alexander Czerkawski, der nach dem Weggang von Daniel Mazurek (zurück in seine polnische Heimat) eine tragende Rolle bei den Wittenern übernehmen soll, signalisierte nach fünf Minuten, dass es für ihn nicht weitergeht.
Die Welperaner hatten am Samstag zudem auch einen Sahnetag erwischt, so HSV-Coach Marko Weiß: „Ich habe die Mannschaft ja schon viermal gesehen, aber so gut haben die noch nie gespielt.“ Vor allem die Trefferquote der Hausherren in der kleinen Halle an der Marxstraße beeindruckte den Herbeder Coach: „Die haben von überall getroffen, und fast alle Schüsse waren unhaltbar.“
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Da konnte er auch die Deckungsvarianten umstellen wie er wollte: „Ich habe alles von 3-2-1 bis zur Manndeckung spielen lassen, aber nichts hat geholfen.“ Allerdings kritisierte auch seine Mannschaft, dass sie nach dem 10:10 (17.) aufhörte, ordentlichen Handball zu spielen. Im Angriff lief nun nur noch sehr wenig zusammen. Welper zog auf 15:10 (21.) davon und ging mit einem schon recht komfortablen 23:16 in die Pause.
HSV Herbede liegt mit elf Treffern hinten - Aufholjagd scheitert
Die Herbeder sahen auch nach dem Seitenwechsel erst einmal kein Land. Welper traf nach Belieben und hatte das Spiel beim 32:21 (45.) quasi schon in der Tasche. Doch dann änderten sich die Kräfteverhältnisse dramatisch. Marko Weiß erkannte: „Die Westfalia war nun konditionell am Ende, und wir spielten unsere Schnelligkeit wieder aus.“ Der HSV kam Tor für Tor heran, und als Yannick Brämer zum 34:36 traf, witterte Weiß schon einen Punkt für die Seinen: „Leider gab es dann einen unglücklichen Fehlpass, der das 34:37 brachte. Wäre die Spielzeit etwas länger gewesen, hätten wir wohl sogar noch gewonnen.“
HSV: Filter, Bentlage; Schulte (4), Schmitz (10/4), Meuren, Braemer (2), Busch, Czerkawski, Marius Windfuhr (7), Jonathan Windfuhr (2), Hake, Peeren, Hoffmann, Radtke (4), Walter Haupt (1), Schauer, Albert Haupt (5).
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ATV Dorstfeld – Wittener TV 30:20 (14:10). In dem Duell beim Abstiegskonkurrenten zeigten die Wittener einen richtig traurigen Auftritt. Trainer Philipp Gallinowski war so ziemlich ratlos nach der blutleeren Vorstellung in Dortmund: „Ich bin mit meinem Latein am Ende. Das Team zerfällt so langsam in seine Einzelteile und ist seit Anfang des Jahres in seiner Entwicklung um zehn Schritte zurück gegangen.“
Was der Wittener TV in Dorstfeld ablieferte, sei „vogelwilder Handball gewesen“, in dem die Spieler alle seine Anweisungen mehr oder weniger kosmplett ignorierten: „Ich habe den Ersatzspielern deutlich gesagt, was auf dem Feld alles falsch läuft. Nach ihrer Einwechslung machten sie aber die gleichen Fehler, als ob sie noch nie ein Handballspiel gesehen hätten.“
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Keine Spur mehr von Kampfgeist beim Wittener TV
Nach dem 7:7 nahm das WTV-Drama seinen Lauf, denn der ATV Dorstfeld hatte keine Probleme, mit einem 14:10 in die Pause zu gehen. Das wäre für Gallinowski noch vor kurzer Zeit kein so großes Problem gewesen, doch nun hat sich einiges geändert: „Früher hat uns die Moral und der kämpferische Einsatz ausgezeichnet, doch davon ist nun keine Spur mehr.“ Der ATV warf nach dem Wiederanpfiff vier Tore in Folge zum 18:10, brauchte in der Folgezeit keine WTV-Aufholjagd mehr zu fürchten. Gallinowski stellte fest: „Wir haben letzte Woche 18 Tore geworfen und heute 20. Da muss man sich die Frage stellen, ob die Qualität für die Landesliga ausreicht.“
WTV: Schlechtendahl, Nowack, Pohl; Schalla (1), Nico Röhrle (4), Santos (1), Jonas Oberbossel, Neuhaus (1), Solmecke (3), Mohri, Stahl (2), Pascal Röhrle (2), Steck (2), Jollet (2/1), Winter (1), Kruse (1).
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