Hagen/Herten. In unschönen Jagdszenen gipfelte das Gastspiel des Wittener TV in Westerholt. Wie es zu dem Tumult kam und wie der HSV Herbede in Hagen gewann.
Der HSV Herbede hat sich in Hohenlimburg weitere wichtige Punkten im Kampf um den Klassenerhalt erarbeitet, mit denen vorab nicht unbedingt zu rechnen war. Der Wittener TV hingegen verlor seine Begegnung in Westerholt, die laut Angaben der Handballer aus der Ruhrstadt von äußerst unschönen Szenen begleitet war.
HSG Hohenlimburg - HSV Herbede 17:23 (10:8). Die Partie begann sehr kurios. Die Handballer von Marko Weiß verteidigten zwar ganz nach dem Geschmack des Trainers, vergaben aber im Angriff auch die besten Chancen. Erst in der siebten Minute fiel mit dem 1:0 für Hohenlimburg das erste Tor, und in der zwölften Minute lagen die Herbeder gar mit 0:5 hinten.
Weiß griff daraufhin zu ungewöhnlichen Mitteln: „Ich habe dann die Mannschaft bunt gemischt und umgestellt, so konnte es ja nicht weitergehen.“ Erst in der 13. Minute gelang Matthias Schmitz per Siebenmeter der erste HSV-Treffer. Hohenlimburg, das bis zum Samstag noch kein Heimspiel verloren hatte, tat sich weiter schwer gegen die gute HSV-Defensive. So kamen die Herbeder immer näher heran und verkürzten bis zur Pause vielversprechend auf 7:10.
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Matthias Schmitz verwandelt alle sechs Strafwürfe für HSV Herbede
Marko Weiß schöpfte daraus Hoffnungen auf einen Erfolg: „Ich wusste, dass wir gewinnen würden, wenn wir weiter hinten so gut stehen.“ Als dann Albert Haupt den HSV mit dem 13:12 zum ersten Mal in Führung brachte (42.), kippte das Spiel endgültig. Hohenlimburger Tore waren weiterhin Mangelware, und Weiß freute sich: „Wir haben in der zweiten Halbzeit nur sieben Tore kassiert, das ist schon eine ganz starke Leistung.“ So setzte sich der HSV über 15:14 (46.) auf 20:14 (56.) ab - nicht zuletzt, weil Matthias Schmitz alle seine sechs Siebenmeter verwandelte.
HSV: Filter, Bentlage; Schulte (3), Schmitz (7/6) Meuren, Jo. Windfuhr, Albert Haupt (3), Czerkawski, Ma. Windfuhr (5), Hake, Peeren (1), Brämer (3), Schauer, Radtke (1).
SV Westerholt - Wittener TV 20:18 (8:11). Schon vor dem Spiel gab es in Westerholt den ersten Ärger, so WTV-Trainer Philipp Gallinowski: „In der Halle gibt es ein Harzverbot, doch Westerholt wollte harzen. Als die Schiedsrichter uns fragten, ob wir auf das Verbot bestünden, haben wir natürlich Ja gesagt.“
Somit ging es schon mit einer negativen Grundstimmung in die Partie, in der die Westerholter sehr hart agierten. Die Wittener traten zwar mit einer vollen Bank an, doch viele Spieler waren nicht wirklich fit. Zudem knickte Jonas Oberbossel um, und Pascal Röhrle lief nach einem Pferdekuss auch nicht mehr rund. Gallinowski musste daher im Laufe der Begegnung mit einer immer kleineren Besetzung spielen.
Wittener TV bleibt in Halbzeit zwei 16 Minuten ohne Torerfolg
Doch auch die Wittener haben ihren Anteil zur Niederlage beigetragen, so der Trainer: „Westerholt hat acht Zeitstrafen bekommen, doch wir haben nichts aus unserem Überzahlspiel gemacht.“ Stattdessen gelang es den Westerholtern immer wieder, Treffer in Unterzahl zu markieren. Zur Pause führte der WTV allerdings noch mit 11:8, doch im zweiten Durchgang lief vorne nichts mehr zusammen. Nach dem 15:14 (39.) blieben die Wittener 16 Minuten ohne Tor, obwohl sie wieder vier Minuten in Überzahl waren. Beim 16:19 durch Tom Neuhaus war das Spiel aber schon entschieden. Gallinowski: „Mit sieben Toren in einer Halbzeit gewinnt man kein Handballspiel.“
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Nach dem Match ging es aber noch richtig rund, so der Trainer: „Als ich ein Wortgefecht schlichten wollte, wurde ich von Westerholter Spielern getreten und geschubst. Die Schiedsrichter haben das in den Bericht eingetragen, und ich werde auch noch selbst eine Stellungnahme an den Verband schicken.“
WTV: Pohl, Schlechtendahl; Nico Röhrle (3), Santos (1), Jonas Oberbossel, Neuhaus (5/2), Brecht, Stahl (1), Mohri (1), Solmecke (1), Schalla (1), Kruse (3), Pascal Röhrle (2), Jollet, Winter.
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