Herne. Westdeutsche Meisterin der Frauen im Judo ist Emily Gränitz (SU Annen). Welche Teamkolleginnen sie nun zum DM-Turnier 2023 begleiten werden.
Während die Bundesliga-Männer der Sport-Union Annen in Hamburg ihr Endrunden-Turnier bestritten, ging es für einige Kämpferinnen des Wittener Vereins in Herne bei der Westdeutschen Meisterschaft um die DM-Qualifikation. Die Ausbeute der SUA-Frauen war exzellent: Einmal gab’s Gold, dazu zweimal Silber.
Insgesamt über 160 Kämpferinnen und Kämpfer gingen bei diesem Wettbewerb auf die Matte, um sich das begehrte direkte Ticket für die Deutsche Meisterschaft zu sichern. Bei den Männern war kein SUA-Akteur am Start, da die Annener - wie erwähnt - zeitgleich an der Elbe um Bundesliga-Meriten stritten. „Es gibt in Lünen jetzt noch ein weiteres Ranglisten-Turnier, bei dem man sich qualifizieren kann. Andererseits hat der Verband uns zugesichert, dass es auch Wildcards geben wird für unsere Kämpfer, die wegen der Bundesliga-Endrunde nicht in Herne antreten konnten“, so SUA-Geschäftsführer Matthias Kiehm.
Annens Emily Gränitz macht anfangs kurzen Prozess
Bei den Frauen gehörte Annens Emily Gränitz, unlängst Deutsche Vizemeisterin bei den U-21-Juniorinnen, in der Klasse bis 63 Kilogramm zu den Favoritinnen. Im September erst beim U-21-Turnier auf NRW-Ebene mit der Goldmedaille bedacht, wollte sie auch nun wieder aufs Podest, um zur Deutschen Meisterschaft reisen zu dürfen. Gut für die junge Bochumerin, dass sie in den ersten Runden machbare Aufgaben zugelost bekam. „Das war ein guter Einstieg für mich“, so Gränitz über ihren Sechs-Sekunden-Sieg gegen Kerstin Kaufmann (Süchteln) und den Ippon nach 33 Sekunden gegen Lara Schulte (Kamen). Auch das Viertelfinale war für die versierte Technikerin keine große Herausforderung. Nach 18 Sekunden bezwang sie Jeannina Heider (Bevergern).
„Im Halbfinale wurde es dann zum ersten Mal richtig schwierig“, so Gränitz zum Duell mit Katrin Zaytseva (Düsseldorf), gegen die sie über die volle Distanz musste, letztlich mit Waza-ari-Vorteil gewann. So ging es im Finale gegen die Bottroperin Jana Iwanek, die zuvor nur zwei Kämpfe hatten bestreiten müssen. Nach knapp eineinhalb Minuten wurde Iwanek disqualifiziert wegen eines Angriffs auf Gränitz’ Standbein - „das war dann ein schöner Jahresabschluss für mich“, freute sich die SUA-Kämpferin über den Titelgewinn.
SUA-Teamstarterin Sophie Püchel wieder NRW-Meisterin
Im 52-kg-Limit holte Annens Cara Sachse die Silbermedaille. In ihrer Vorrundengruppe feierte sie zwei vorzeitige Siege, das Halbfinale gegen Alessa Barber (Brackwede) gewann die Wittenerin per Uchi-mata (Schenkelwurf) in der Verlängerung. Mit Soraya Günther aus Bonn kam Sachse dann im Finale nicht klar, verlor nach knapp 20 Sekunden nach einer Ausheber-Situation. „Wichtig war aber in erster Linie die Fahrkarte zur DM“, so die Kämpferin von der SU Annen.
Die nun auch mit Teamkollegin Mareike Reddig (-70 kg) zur nationalen Meisterschaft reisen kann. Reddig besiegte zunächst Nele Hack aus Aachen in knapp einer Minute, ließ dann auch Anika Baumbach (Düsseldorf) keine Chance - Ippon nach 82 Sekunden. Dass sie im Anschluss ihr Finale nach 5:40 Minuten in der Verlängerung gegen Leonie Beyersdorf (Nievenheim) wegen dreier Bestrafungen verlor, wurmte die SUA-Kämpferin jedoch gewaltig. „Da hätte es schon besser laufen müssen. Bislang hatte ich immer gegen sie gewonnen“, so die NRW-Vizemeisterin.
Vielleicht ergibt sich ja bei der DM im neuen Jahr eine Chance, das geradezurücken. Einen Sieg feierte zudem auch SUA-Teamstartertin Sophie Püchel (-57 kg) aus Wülfrath, die den Titel aus dem Vorjahr verteidigte.
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