Witten. Auf den 22-fachen Deutschen Meister TSV Abensberg treffen die Judoka der SU Annen im Bundesliga-Halbfinale. Wie Wittens Trainer die Chancen sieht
Ihre Medaille haben die Judoka von der Sport-Union Annen quasi schon in der Tasche. Das war bereits vor der Abfahrt zur Bundesliga-Endrunde in Hamburg klar. Ob noch ein wenig mehr draus wird? Es dürfte schon einer herausragenden Leistung bedürfen, um sich am Samstag (ab 11 Uhr) im Halbfinale gegen den deutschen Rekordmeister TSV Abensberg durchzusetzen.
Noch, und das darf man nicht außer Acht lassen, haben die Annener Judoka im Verlauf dieser Bundesliga-Saison keinen einzigen Kampf verloren. Dreimal gab’s in eigener Halle am Kälberweg für die Mannschaft der beiden Trainer Stefan Oldenburg und Marcel Haupt ein Remis (gegen Bottrop, Potsdam und Hamburg). Auswärts war den Wittenern bislang also noch gar nicht beizukommen. Beste Voraussetzungen also für die Finalrunde in der Sporthalle Wandsbek, in der man 2016 schon einmal ein Halbfinale bestreiten durfte?
SU Annen muss ohne Philipp und Schreiber antreten
„Hätte man denken können, nur haben uns unter der Woche zwei Nachrichten erreicht, die es deutlich schwieriger machen für uns“, sagt SUA-Coach Stefan Oldenburg ein wenig zerknirscht. Denn eigentlich stand das Team für Hamburg, war so gut aufgestellt wie wohl noch nie. „Besser wäre es wohl auch nicht gegangen“, so der Wittener. Doch dann kam erst die Mitteilung von Schwergewichtler Jonas Schreiber, dass er aus Gründen der Belastungssteuerung nach der Team-EM nicht kämpfen könne, „und dann hat uns am Donnerstag auch noch Leon Philipp unterrichtet, dass er sich im Training verletzt hat.“ Somit brechen den SUA-Judoka gleich zwei Top-Leute in ihren jeweiligen Gewichtsklassen weg.
„Natürlich sind wir jetzt immer noch gut aufgestellt und werden auch versuchen, die Abensberger ein wenig zu ärgern. Klarer Außenseiter sind wir aber auf jeden Fall“, sagt Stefan Oldenburg, der sich nun mit Marcel Haupt eine Taktik ausdenken muss, um dem exquisit besetzten Kader der Bayern hier und da ein Bein stellen zu können.
Ganz oben im Schwergewicht (über 100 Kilogramm) wird’s natürlich schwierig, da gibt’s keinen adäquaten Ersatz für den 22-jährigen Jonas Schreiber. „Da werden wir wohl etwas schieben müssen“, so der SUA-Coach. Denn vermutlich soll der Niederländer Simeon Catharina, der die Reise nach Hamburg ebenso wie seine beiden Landsleute Matthijs van Harten und Emiel Jaring mitmachen wird, in seiner angestammten 100-kg-Klasse bleiben.
Auch interessant
Große Annener Fankolonie wird für Stimmung sorgen
Sollte Abensberg im Schwergewicht auf Ex-Weltmeister Lukas Krpalek (Tschechien) oder Roy Meyer (Niederlande) setzen, wäre es da ohnehin selbst für Catharina immens schwierig geworden. „Abensberg hat so viele Hochkaräter in seinem Aufgebot, das ist für mich der Titelfavorit neben den Hamburgern“, sagt der 34-Jährige. Die Hanseaten werden in ihrem Halbfinale gegen den JC Leipzig antreten, sind da leicht favorisiert.
„Für uns ist diese Endrunde doch ohnehin ein Zubrot. Unseren Erfolg haben wir bereits mit der Qualifikation geschafft. Daher reisen wir auch mit rund 30 Mann an, gehen komplett über die Waage. Und ich verspreche: Wir werden da zusammen mit unseren Fans für die größte Stimmung sorgen“, so der SUA-Trainer Stefan Oldenburg.
Der Online-Anbieter Sportdeutschland.tv wird am Samstag die Halbfinalkämpfe und das Finale aus Hamburg auf seiner Plattform übertragen.
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.