Möllbergen. Eine Halbzeit lang steht der TuS Bommern in Möllbergen neben sich. Warum es vor allem defensiv überhaupt nicht gut lief bei den Wittenern.
Die Erfolgsserie des TuS Bommern ist am Samstagabend jäh gerissen. Eine ganz schwache erste Halbzeit verbaute den Grün-Weißen jegliche Chance, vom TuS Möllbergen irgendetwas anderes mitzunehmen als Eindrücke von der ostwestfälischen Landschaft. Das 35:39 (13:23) war vor allem Beweis für eine völlig unzureichende Deckungsleistung.
Wenn man nach einer Viertelstunde bereits mit 4:11 ins Hintertreffen gerät, dann kann man in der Regel nicht mehr davon ausgehen, allzu hoch zu gewinnen. „In der ersten Halbzeit haben wir einfach nicht unser Gesicht gezeigt“, war auch TuS-Coach Nils Krefter ziemlich perplex, dass sein Team da offen wie ein Scheunentor war. 23 Gegentreffer in einer Halbzeit - eine solche Bilanz gab’s für den TuS ewig nicht. Auch die 16 technischen Fehler, die Co-Trainer Martin Volkert vor der Pause notiert hatte, waren stattlich.
TuS Bommern kassiert im ersten Abschnitt 23 Gegentore
Erschwerend kam hinzu, dass die beiden Stammtorhüter Clemens Uphues (Knöchelverletzung) und Julian Stumpf (privat verhindert) nicht mitwirken konnten. So musste Stefan Goldkuhle den Kasten hüten. „An ihm aber kann man die Niederlage sicherlich nicht festmachen, auch wenn man ihm die fehlende Matchpraxis anmerkte“, sah Krefter eher die mangelnde Aggressivität in der Deckungsarbeit als Grund die Pleite. „Die Beinarbeit war ganz schlecht, wir haben das in der Pause auch ganz ruhig und sachlich angesprochen.“
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So ging man die zweite Hälfte mit dem Ziel an, zumindest das Resultat etwas freundlicher zu gestalten. „Da lief es dann deutlich besser. Am Ende hatten wir sogar noch die Chance, das Spiel zu drehen“, stellte Bommerns Trainer fest. Die offensivere, wesentlich aggressivere Herangehensweise in der TuS-Abwehr hatte nun Erfolg, Tor um Tor machten die Gäste gut. Nach 52 Minuten hieß es nur noch 29:34 aus Bommeraner Sicht. „Und es war sicherlich noch mehr drin, aber gerade unsere Außen hatten diesmal keinen guten Tag, haben einige freie Würfe vergeben“, hakte Nils Krefter das Spiel schnell ab.
Wittener zeigen nach der Pause Moral und machen Boden gut
Ärgerlich war aus Wittener Sicht, dass man sich in der Schlussphase einige vermeidbare Zeitstrafen wegen Reklamierens und wegen eines Wechselfehlers einhandelte. „Aber Emotionen gehören nun mal dazu“, so Krefter, der froh war, dass sein Team noch so viel Boden gut machte. „Daran sieht man, dass die Mannschaft intakt ist und Charakter hat.“
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Einen Vorwurf wollte er den Seinen nach der Niederlage auch nicht machen. Zu positiv waren die Eindrücke der vergangenen Wochen, als man sich mit fünf Siegen in Serie ins obere Tabellendrittel manövrierte. Trotz der Pleite in Ostwestfalen ragte am Samstag Linkshänder Philipp Lemke mit 15 Torerfolgen heraus. Am kommenden Freitag (20.15 Uhr) geht’s nun im EN-Derby daheim gegen die HSG Gevelsberg-Silschede.
TuS: Goldkuhle; Eigenbrodt (2), M. Jung, Groß (4), Matthies, Kremer, Burbaum (1), Lindner (6), Lemke (15/5), Büchel (4), Vesper (2), Reuter (1).
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