Herbede. Der Titelverteidiger aus Wiemelhausen erreicht das Pokal-Achtelfinale. Der SV Herbede aber hält prima dagegen und erzielt ein spektakuläres Tor.

Acht Treffer in einem sehr unterhaltsamen Pokalspiel, einer sogar aus einer irren Distanz - am Ende jedoch muss sich der SV Herbede dem höherklassigen Bochumer Titelverteidiger Concordia Wiemelhausen mit 3:5 (1:4) geschlagen geben und scheitert in Runde drei.

Das Tor des Abends, vermutlich sogar so etwas wie das „Tor des Jahres“, war ohne Zweifel den Wittenern vorbehalten. Die lagen schon nach drei Minuten mit 0:1 hinten, weil Concordias blitzschneller Angreifer Ilker Murat Berberoglu nach perfektem Zuspiel durchs Zentrum SVH-Keeper Kevin Eckardt überlistet hatte. Doch aufzustecken war für die Platzherren absolut keine Option. Vor allem nicht für Herbedes Kapitän Patrick Bräuer. Der fasste sich in der elften Minute ein Herz, zog einfach mal aus der eigenen Hälfte ab. „Da hat auch der Wind ein bisschen mitgeholfen“, so der 34-Jährige verschmitzt, der gesehen hatte, dass Wiemelhausens Torhüter Alexander Klur viel zu weit vor dem Kasten stand. Punktgenau segelte der Schuss aus gut und gerne 60 Metern ins Netz - der 1:1-Ausgleich.

„Concordia war allerdings brutal effektiv in der ersten Halbzeit“, so das Fazit von SVH-Trainer Jan Kastel. Der in der 18. Minute mit ansehen musste, wie sich der Titelverteidiger durch den Strafraum der Gastgeber kombinierte. Berberoglu legte quer, Dennis Gumpert vollendete zum 2:1. Damit nicht genug, überwand Tomislav Ivancic den Herbeder Schlussmann in der 29. Minute mit einem raffinierten Heber zum 3:1. Und der Ex-Hevener Kaan Cosgun sorgte nach 39 Minuten sogar für das 4:1. Zur Pause schien die Partie schon so gut wie gelaufen.

Schon nach drei Minuten brachte Ilker Murat Berberoglu (li.) Concordia Wiemelhausen mit 1:0 in Führung, bereitete später auch das 2:1 für den Westfalenligisten mustergültig vor.
Schon nach drei Minuten brachte Ilker Murat Berberoglu (li.) Concordia Wiemelhausen mit 1:0 in Führung, bereitete später auch das 2:1 für den Westfalenligisten mustergültig vor. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Doch weit gefehlt, der SV Herbede war längst noch nicht mit seinem Latein am Ende. „Ich hatte den Jungs vor der Partie gesagt, sie sollen mutig sein und ihre Chance suchen. Räume hatten wir durchaus“, so Kastel. Einen davon nutzte in der 49. Minute Yannik Igel, der per Nachschuss trocken auf 2:4 stellte. Nur zehn Minuten später hätte es dann noch mal richtig eng werden können, doch Florian Schwarz’ Lupfer aus kurzer Distanz verfehlte den Kasten. „Den muss ich eigentlich machen“, ärgerte sich der 29-Jährige nach der Begegnung.

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So gab’s statt des Anschlusses, den sich der SVH mit engagiertem Spiel durchaus verdient gehabt hätte, in der Endphase das 2:5, als Kaan Cosgun - nicht ganz unhaltbar - abermals erfolgreich war (87.). Eine Minute später erzielte Herbedes Christopher Pache artistisch mit einem Seitfallzieher noch das 3:5 (88.) - der Endstand in einer flotten Pokalpartie.

SVH: Eckardt; Babral, Schwarz (62. Sisman), Igel (66. Engelbrecht), Kraus, Peters, Marmulla (66. Pache), Bräuer, Peja, Lau (46. Colak), Ackermann (66. Köhn).

Concordia: Klur; Schmidt, Ivancic (46. Schmidtkötter), Haake (66. Yahkem), Fenu, Cosgun, Hoffmann, Gumpert (46. Wolters), Tüysüz (46. Kern), Dirks, Berberoglu (46. Schmerbeck).

Torfolge: 0:1 Berberoglu (3.), 1:1 Bräuer (11.), 1:2 Gumpert (18.), 1:3 Ivancic (29.), 1:4 Cosgun (39.), 2:4 Igel (49.), 2:5 Cosgun (87.), 3:5 Pache (88.).

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