Zürich (CH). Mit dem FC Zürich spielt die Wittenerin Oliwia Wos ab Mittwoch in der Champions League. Der Auftaktgegner ist gleich ein ziemlich großes Kaliber.
Jetzt geht’s auf die ganz große europäische Bühne für die Wittener Fußballerin Oliwia Wos. Mit ihrem Verein, dem Schweizer Meister FC Zürich, startet die 23-Jährige am Mittwoch (18.45 Uhr) in die Gruppenphase der „UEFA Women’s Champions League“, wie der Wettbewerb korrekt heißt. Erster Gegner ist gleich ein Schwergewicht: Juventus Turin gibt seine Visitenkarte in der Schweiz ab.
„Noch bin ich nicht wirklich aufgeregt“, lässt Oliwia Wos einen Tag vor ihrem Debüt in der Königsklasse des europäischen Frauenfußballs wissen. „Aber das ist bei mir eigentlich normal. Das kommt dann immer erst, je näher der Anstoß rückt.“ Auch wenn sie nicht zur ersten Elf des von der früheren deutschen Nationalspielerin Inka Grings trainierten FC Zürich gehören sollte, wenn es gegen das italienische Top-Team geht - diese Champions League ist natürlich auch für die Wittenerin eine einzigartige Sache. „Dieser Wettbewerb mit all diesen großen Vereinen - das ist schon heftig.“
Wittener Profispielerin freut sich auf Duelle mit Arsenal London
Als die Abwehrspielerin unlängst mal einen Abstecher nach Hause machte und beim Spaziergang mit ihrem Hund die Gedanken auch in Richtung der bevorstehenden Top-Partien schweifen ließ, „da musste ich schon grinsen.“ Immerhin hat man ja nicht alle Tage die Gelegenheit, sich mit der europäischen Elite zu messen. Neben Juventus Turin hat der FC Zürich auch Arsenal London und Titelverteidiger Olympique Lyon zugelost bekommen für die Gruppenphase. „Das ist wirklich eine Mega-Gruppe, die ist echt speziell. Ich freue mich natürlich riesig auf solche Kaliber. Vor allem gegen Arsenal London wollte ich unbedingt spielen“, sagt die 23-Jährige. „Ich liebe einfach diesen Verein mit seinen Top-Spielerinnen wie Beth Mead, Leah Williamson oder Vivianne Miedema“, kennt Wos den exquisiten Kader der Engländerinnen nur zu gut.
Dass der FC Zürich in den sechs Partien gegen diese Hochkaräter als Außenseiter gilt, das ist den Spielerinnen des Schweizer Champions bewusst. „Wir machen uns da vor den Partien nicht zu viele Gedanken, was da möglich wäre und dergleichen. Wir versuchen einfach, das Beste für uns da ‘rauszuholen“, so die robuste Abwehrspielerin, die in den letzten vier Jahren an einem US-amerikanischen College Fußball gespielt hatte.
Niveau in europäischer Liga ist höher als im US-College-Fußball
In der zehn Mannschaften umfassenden Schweizer Nationalliga A hat der FC Zürich bislang vier seiner sechs Partien gewonnen, liegt aktuell auf Rang drei. „Aber das wird sich alles noch einpendeln. Vieles in der Liga ist meiner Meinung nach abhängig von der Tagesform, wir haben zuletzt auch schon richtig gute Spiele gemacht“, sagt Oliwia Wos, die einen Vertrag bis zum Sommer 2024 beim Titelträger der Eidgenössinnen unterschrieben hat.
„Das Niveau in der Liga ist richtig gut, ich kann da auch noch viel lernen - Tag für Tag. Der größte Unterschied zum Collegefußball in den USA ist hier schon die Technik, das ist schon eine andere Ebene. Noch spiele ich nicht ganz so oft, ich muss eben noch härter an mir arbeiten“, sagt die ehrgeizige Fußballerin.
Dennoch sei sie durchaus zufrieden mit ihrem persönlichen Stand der Dinge in Zürich. In der Stadt hat sich Oliwia Wos schon gut eingelebt, mit den sprachlichen Eigenheiten der Einheimischen kommt sie auch schon gut zurecht. „Das ist einfach eine tolle Erfahrung, die ich hier machen darf. Im Verein bin ich von so vielen tollen Spielerinnen umgeben“, denkt Wos vor allem an Leistungsträgerinnen wie Nationalspielerin Fabienne Humm (35), die unlängst den 2:1-Siegtreffer in der WM-Quali gegen Wales für ihr Land erzielte - im Übrigen vor den Augen ihrer versammelten FCZ-Mitspielerinnen im noblen Züricher Stadion Letzigrund.
Gegen London und Lyon im Züricher Letzigrund
Dort werden Oliwia Wos und ihre Teamkolleginnen im Übrigen die Heimspiele gegen Arsenal London und Olympique Lyon - mit Stars wie Wendy Renard, Amandine Henry oder Eugenie Le Sommer - bestreiten. „Das wird etwas Besonderes, das können wir alle kaum erwarten“, so Oliwia Wos. Das Duell des FC Zürich mit Juventus Turin wird am Mittwoch in der 40 Autominuten entfernten Wefox-Arena von Schaffhausen (Fassungsvermögen: ca. 8200 Zuschauer) bestritten.
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.