Witten. Bleibt der SV Herbede auch am Sonntag die Nummer eins der Liga? Für den TuS Stockum steht ein entscheidendes Duell an, hartes Los für VfB Annen.

Bezirksliga-Primus SV Herbede genießt gerade den Platz an der Sonne und will diesen am Sonntag gegen die SG Castrop-Rauxel verteidigen. Am anderen Ende der Tabelle würde der VfB Annen mit einem Dreier in Bochum-Linden die rote Laterne gerne loswerden. Der TuS Stockum tritt im Kellerduell bei Phönix Bochum an.

SV Herbede - SG Castrop-Rauxel (So., 15 Uhr, Herbeder Sportplatz). Wenn eine Mannschaft nach sechs Spielen Tabellenführer ist, kommt das nicht von ungefähr. Jan Kastel, der Trainer des SV Herbede sieht das zwar nur als Momentaufnahme, weiß aber auch, warum seine Mannschaft ganz oben steht: „Unsere Mentalität ist die wahre Qualität. Meine Mannschaft glaubt immer an sich, und daher kommen auch so Spiele wie in Frohlinde zustande.“ Dort holten die Herbeder ein 1:3 auf, und beantworteten das 3:4 in der Nachspielzeit postwendend mit dem erneuten Ausgleich.

Diese Mentalität ist auch am Sonntag wieder gefordert, denn die Gastgeber sind alles andere als komplett. Die Liste der Ausfälle umfasst zehn Spieler, da nun auch Adrian Babral und Tim Marmulla nicht dabei sein können. Doch daran ist Jan Kastel mittlerweile gewöhnt: „Bald kommen aber wieder einige Urlauber zurück, und ich hoffe bei einigen auf eine schnelle Genesung.“ Dennoch ist der Kader breit genug, um eine ordentliche Startelf aufs Feld zu schicken. Auch wenn die Gäste auf einem Abstiegsplatz stehen, ist Vorsicht geboten - siehe deren 3:3 zuletzt beim TuS Heven. Kastel wird seine Mannschaft gut auf das Match vorbereiten: „Jeder Spieler bekommt einen DIN-A4-Zettel mit allen Stärken und Schwächen des Gegners. Wenn sie das beherzigen, werden wir auch noch am Sonntag Tabellenführer sein.“

CSV SF Linden - VfB Annen (So., 15 Uhr). Matthias Jabsen geht es ähnlich wie Jan Kastel, doch sein VfB Annen hat nach den jüngsten Ereignissen bei weitem nicht mehr so einen großen Kader. In Linden ist auf Annens Bank wieder sehr viel Platz. Jabsen erklärt: „Dort sitzen noch ein Spieler der ersten Mannschaft, zwei Leute aus der Reserve, ein Torwart und ich.“ Am Sonntag wird Leon Schuster nicht dabei sein, dafür kann Jabsen wieder auf Hari Coric zählen. Nils Obermeier ist zwar wieder im Training, ein Einsatz kommt aber zu früh. Der Pokalsieg bei Türkiyemspor Bochum sei ganz wichtig für die Mannschaft gewesen: „Da haben wir endlich wieder gesehen, dass wir ein Spiel gewinnen können, auch wenn wir nach dem 3:0 noch zwei Tore kassiert haben.“

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Dieses Erfolgsgefühl sollen die Jabsen-Kicker mit auf den Platz nehmen. Zudem hat Annen schon lange nicht mehr gegen Linden verloren. Drei der letzten vier Partien endeten unentschieden, und einmal gelang dem VfB sogar ein 2:1-Auswärtserfolg. Jabsen sieht keinen Grund, warum diese Serie nicht fortgesetzt werden sollte: „Ich bin immer noch der Meinung, dass wir eine wettbewerbsfähige Mannschaft haben. Daher bin sicher, dass wir nicht mehr lange auf die ersten Punkte zu warten brauchen.“

Kann am Sonntag wieder eingreifen: Spielmacher Hari Coric (re.) vom VfB Annen.
Kann am Sonntag wieder eingreifen: Spielmacher Hari Coric (re.) vom VfB Annen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

SV Phönix Bochum - TuS Stockum (So., 15.15 Uhr). Auch die Stockumer feierten am Donnerstag noch einen Pokalsieg in Rüdinghausen. Für Marco Held könnte das auch eine Initialzündung sein: „Der Auftritt hat mir sehr gut gefallen und war viel besser als das, was die Jungs oft im Training abliefern.“ Mit einer ähnlichen Mannschaftsleistung müssen die Stockumer auch am Sonntag aufwarten, denn Marco Held hält das Match für richtungsweisend: „Wir liegen jetzt schon fünf Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz. Wenn der Abstand sich noch weiter vergrößert, werden wir ewig lange brauchen, um da unten herauszukommen. Eine Niederlage ist daher nicht eingeplant und eigentlich sogar verboten.“

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Nach vier Niederlagen in Folge sind die Bochumer Gastgeber zuletzt wieder in die Spur gekommen. Dem 3:0 über Annen folgte ein 2:2 in Schwerin, und da wollen die Phönix-Kicker weitermachen. Zum letzten Mal standen sich die beiden Mannschaften in der Saison 2018/19 gegenüber, bevor sich die Wege dann trennten. Die Stärke der Gastgeber ist die mannschaftliche Geschlossenheit, da das Team schon lange zusammenspielt und sich demzufolge bestens kennt.

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