Heven. Nach zuletzt starken Auftritten u. a. im Pokal leistet sich der TuS Heven wieder einen Liga-Patzer. Warum drei Treffer nicht zum Sieg reichen.
Man könnte den Eindruck gewinnen, als könnte der TuS Heven 09 nur Derbys und Pokalnächte. Nach zweimaliger Führung reichte es gegen die SG Castrop-Rauxel auch nur für ein 3:3 (2:1).
Nach dem Derbysieg in Herbede wollten die Blau-Weißen den Außenseiter bezwingen, doch schon in den ersten Minuten merkte man, dass die Gäste den Hausherren nichts schenken würden. Mit vollem Einsatz machten sie es den Hevener richtig schwer, Fußball zu spielen. Zwei Fernschüsse in den ersten 20 Minuten flogen nur knapp am Tor von Kevin Wirges vorbei. „Wir waren etwas überrascht von den Gästen, die extrem gallig waren“, so TuS-Coach Björn Sobotzki kritisch.
TuS Heven startet mit scheinbar sicherer 2:0-Führung
Der dann aber doch die Führung durch Marcel Herrmann notieren durfte, der in dieser Szene perfekt stand - 1:0 per Abstauber (20.). In der Folge fand der TuS besser ins Spiel, das Offensivtrio um Pascal Zippel, Yannik Kellner und natürlich Marcel Herrmann kam zu mehreren Chancen. Ein Distanzschuss der immer noch gut mitspielenden Castroper verfehlte den Ausgleich dann nur um Zentimeter. Nach einer knapp halben Stunde erhöhte dann Hevens Tim Dosedal, der den Ball nach einem missglückten SG-Pass aus knapp 16 Metern zum 2:0 einschob. Postwendend allerdings gab’s einen Foulelfmeter für die Gäste. Den Strafstoß parierte Wirges zwar zunächst, der Nachschuss aber sag - nur noch 2:1 (31.).
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In der Schlussphase der ersten Hälfte wurde die Begegnung hitziger, Castrop wollte mehr. Beinahe mit dem Halbzeitpfiff dann noch einmal Pech für den TuS: Nach einem Angriff über die linke Seite traf Hakan Osma nur den Pfosten. „Das war eine schlechte erste Halbzeit von uns, wir waren nicht fokussiert und kamen nicht in den zweiten Gang“, so Sobotzki.
Wittener verzeichnen gleich drei Lattentreffer
Im zweiten Durchgang dauerte es nicht lange, bis sich die Castroper für ihren kämpferischen Auftritt belohnten. Eine Slapstickeinlage im Hevener Strafraum hatte den 2:2-Ausgleich zur Folge (47.). Fußballerisch nahm die Partie immer mehr ab, jetzt stand der Kampf im Vordergrund. Die Partie wurde zerfahrener, der Ton rauer. Nach 58 Minuten dann die erneute Führung für die Platzherren: Yannik Kellner köpfte das Spielgerät nach Flanke von der rechten Seite ein - 3:2). Die Blau-Weißen fanden zurück zu ihrem Spiel, erarbeiteten sich mehrere Möglichkeiten, ein Herrmann-Kopfball ging nur an die Latte.
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Nur eine Minute später aber musste Wirges erneut hinter sich greifen, zum zweiten Mal belohnten sich die Gäste - 3:3 (70.). In der Schlussphase sollte es noch einmal richtig spannend werden. Hevens Maik Bollmann köpfte den Ball zum dritten Mal an die Latte, es sollte einfach nicht sein. Dabei blieb es, die letzten zehn Minuten wurden von Emotionen beherrscht, fußballerisch passierte nichts mehr. „Das Unentschieden geht in Ordnung. Wir haben ein Kopfproblem. Die Qualität ist da, doch wir schaffen es nicht, diese auf den Platz zu bringen“, so Sobotzki, der zudem die Leistung des Gegners lobte.
TuS Heven: Wirges; Witt, Herrmann, Kellner, Schöppner (75. Najdanovic), Bollmann, Nehlson (63. Boutayeb), Karakurt (82. Türkyilmaz), Zippel (85. Tumbul), Dosedal, Osma.
Torfolge: 1:0 Herrmann (20.), 2:0 Dosedal (28.), 2:1 (31.), 2:2 (47.), 3:2 Kellner (58.), 3:3 (70.).
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