Witten. Die bislang makellose Bilanz des SV Herbede kommt am Freitag im Lokalderby gegen Nachbar TuS Heven auf den Prüfstand. Wer ist besser vorbereitet?
Mit dieser Konstellation hatten vor dem fünften Spieltag wohl die wenigsten gerechnet. Eitel Sonnenschein derzeit beim SV Herbede, der als Aufsteiger in die Bezirksliga bislang frech und fröhlich mal so richtig durchstartet und mit zwölf Punkten das Klassement anführt. Viel größer könnte das Selbstvertrauen bei den Schwarz-Weißen vor dem brisanten Lokalderby gegen den TuS Heven 09 am Freitag (19.30 Uhr, Herbeder Sportplatz) überhaupt nicht sein.
Bei den Gästen allerdings, die in den zurückliegenden Wochen auch so manchen furiosen Sieg gefeiert hatten, setzte es zuletzt einen ersten empfindlichen Dämpfer. „Wir haben eine halbe Stunde lang geschlafen und unterm Strich zu Recht eins auf den Deckel bekommen“, sagt TuS-Trainer Björn Sobotzki zur überraschenden 5:6-Pleite beim TuS Harpen.
TuS Heven kommt nach Desaster in Harpen mit Wut im Bauch
„Das war ein komplettes Versagen“, so der frühere Oberliga-Spieler. Allerdings habe seine Mannschaft nach dem 0:5-Rückstand zumindest noch eine Reaktion gezeigt und sich beinahe einen Punkt erkämpft. „Den wir am Ende aber einfach nicht verdient gehabt hätten. Wir haben das Spiel noch mal aufgearbeitet und am Dienstag Tacheles geredet“, lässt Sobotzki wissen, hat diese erste Saisonniederlage damit aber abgehakt.
Auch interessant
Seinem Gegenüber Jan Kastel, der vor einigen Jahren selbst mal das Hevener Trikot getragen hat, kam es in Sachen Vorbereitung auf dieses Lokalduell „überhaupt nicht gelegen, dass Heven in Harpen verloren hat. Auf jeden Fall hat unser Gegner jetzt deutlich mehr Druck als wir“, so der SVH-Coach. Seine Mannschaft könne nach inzwischen beeindruckenden 19 Siegen am Stück ganz entspannt in dieses Flutlichtspiel gehen - aber mit der Entspannung sei es dann aber auch zum Anpfiff wieder vorbei.
Denn: „Da wird es an allen Ecken und Enden knallen. Ich erwarte ein sehr intensives Spiel. Mehr Motivation vor dieser Begegnung geht gar nicht“, sprudelt die Vorfreude aus jeder Bemerkung Kastels, der „schon einen Plan entwickelt“ habe, wie man dem TuS Heven beikommen kann.
Herbeder Trainer sieht die Gäste in der Favoritenrolle
Wie dieser konkret aussieht, das behält der junge Herbeder Meister-Trainer natürlich für sich. Weist aber gleich darauf hin, welch großen Respekt er vor dem Gegner aus der Nachbarschaft hat. „Für mich ist der TuS Heven der Favorit. Das ist ein Top-Team mit hervorragenden Einzelspielern.“ Die Herbeder aber wüssten um ihre eigenen Stärken, „und die werden wir am Freitagabend hoffentlich gewinnbringend einsetzen“, sagt Kastel. Der zwar ohne Moritz Berg und Matthias Lingemann auskommen muss, ansonsten aber aus dem Vollen schöpfen kann. Fraglich ist noch der Einsatz von Brian Sieweke.
Auch Hevens Trainer Björn Sobotzki freut sich auf diesen Vergleich, den es zuletzt im Finale der Stadtmeisterschaft gab. Da gewannen seine Blau-Weißen nach überlegenem Auftritt mit 3:1 - „das spielt aber keine Rolle bei der Vorbereitung, bei Herbede fehlten da doch einige Stammkräfte.“ Er hoffe darauf, dass sein Team gegenüber der Pleite in Harpen einiges gutmachen will.
Auch interessant
Hevens Coach will voll auf Sieg spielen lassen
„Wir werden Vollgas geben und auf Sieg spielen“, sagt Sobotzki, der allein auf Christoph Rölleke (erkrankt) verzichten muss und ein Geduldsspiel mit vielen Zweikämpfen erwartet, vollmundig. Wohl wissend, dass man im Erfolgsfalle wieder heranrücken würde an den aktuellen Spitzenreiter. „Gehen wir da leer aus, wären es schon acht Punkte Rückstand. Das will hier keiner.“
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.