Witten. Das Angebot des TuS Uentrop war scheinbar zu verlockend. Auch Oxana Fadeeva wechselt von BW Annen nach Hamm. Ein radikaler Umbruch steht bevor.
Den Tischtennis-Damen der DJK Blau-Weiß Annen steht ein radikaler personeller Umbruch bevor. Wie jetzt bekannt wurde, hat sich Zweitliga-Konkurrent TuS Uentrop nach der Ukrainerin Elena Shapovalova nun auch noch die mehrfache Olympia-Teilnehmerin Oxana Fadeeva geangelt. Und selbst bei diesen beiden schmerzhaften Abgängen des Wittener Clubs bleibt es nicht. Doch man will in Kürze schon neues Personal präsentieren.
„Darüber war ich wirklich sehr traurig, als uns Oxana Fadeeva mitgeteilt hat, dass sie uns verlässt“, so Paulo Rabaca, Teammanager der Blau-Weißen. Allerdings, das habe die ehemalige Europameisterin ihm versichert, sei es durchaus möglich, dass sie in Zukunft noch mal für die Wittener aufschlagen wird. Als die Uentroper frühzeitig Kontakt zu der 47-Jährigen aufnahmen, war offenbar noch nicht absehbar, ob BW Annen die finanziellen Voraussetzungen für eine weitere Zweitliga-Saison schaffen würden. „Noch im April war nicht klar, dass es hier wieder eine Mannschaft geben würde“, so Fadeeva nach Rückfrage.
DJK BW Annen ist sich offenbar mit vier neuen Spielerinnen einig
Inzwischen ist die Situation geklärt, die Blau-Weißen bleiben in der Liga - doch die russische Spitzenspielerin hatte dem TuS Uentrop schon ihre Zusage gegeben. Da auch Nadine Bollmeier (SV DJK Holzbüttgen) den Verein verlassen wird, gibt es reichlich zu tun für die BWA-Verantwortlichen, um wieder ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Paulo Rabaca ist da aber durchaus zuversichtlich: „Vielleicht werden wir nicht mehr ganz vorne mitspielen, aber den Klassenerhalt sollten wir mit der neuen Besetzung schaffen können.“
Die Jüngste im Kader, Abwehrspezialistin und U-18-Nationalspielerin Sarau Rau bleibt Blau-Weiß jedenfalls erhalten. Wie zu erfahren war, ist man sich bereits einig mit vier neuen Akteurinnen. Namen will Rabaca aber erst Anfang der kommenden Woche nennen. Als Oxana Fadeeva seinerzeit vor inzwischen sechs Jahren zur DJK BW Annen stieß, nahm der steile Aufstieg des Damen-Teams so richtig Fahrt auf. Zuvor hatte man schon mit der früheren armenischen Internationalen Narine Antonyan einen herausragenden Fang gemacht, war bis in die Regionalliga aufgestiegen. Es folgten dann noch zwei weitere Aufstiege - und mit Rang vier zum Abschluss der Zweitliga-Serie gelang zuletzt ein weiterer Coup.
Junge Ukrainerinnen mit großem Potenzial im Training
„Wichtig ist für unseren Verein, dass die Strukturen weiterhin passen. Der Hauptvorstand steht hinter uns, unterstützt unsere Arbeit“, sagt Paulo Rabaca. „Mir geht es darum, hier attraktiven Sport zu präsentieren. Der Besuch der Zweitliga-Spiele spricht für sich - es waren immer öfter auch einige externe Zuschauer bei uns.“
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Rabaca ist zudem sehr umtriebig, was die Suche nach Talenten anbelangt. Gerade im Mädchenbereich will man die Arbeit künftig noch mehr forcieren. Zuletzt fanden sich drei junge Ukrainerinnen nach ihrer Flucht vor dem Krieg in der Heimat bei BW Annen zum Training ein. „Alles richtig gute Spielerinnen mit Oberliga- oder Regionalliga-Niveau“, freut sich Rabaca über den internationalen Zuwachs. Das vielversprechende Trio soll in der neuen Saison für die Wittener aufschlagen. Die Jüngste im Bunde, gerade mal 13 Jahre alt, ist vielleicht die Talentierteste der Neu-Annenerinnen und spielt demnächst sogar bei den Jugend-Europameisterschaften für ihr Heimatland.
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