Krefeld. Jetzt fährt er auch bei den Männern im A-Bereich vorne mit: Leichtgewichts-Ruderer Finn Wolter (RC Witten) holt DM-Silber und ist überwältigt.
Mit einem solchen Husarenritt hatte er vorab selbst nicht gerechnet. Spitzen-Ruderer Finn Wolter vom RC Witten zeigte bei der Deutschen Kleinboot-Meisterschaft exzellente Leistungen, belohnte sich in Krefeld mit der Silbermedaille.
„Ich konnte das erst gar nicht glauben, ich war total überwältigt. Im A-Bereich so weit vorne zu sein, hätte ich nie gedacht“, gab Wolter nach seinem furiosen Auftritt auf der windanfälligen Regattabahn am Niederrhein zu Protokoll. Schon im Vorlauf lieferte sich der Sprockhöveler mit Joachim Agne (Würzburg) einen erbitterten Wettstreit um den Sieg. Der Franke verwies Wolter, der zuletzt beim Langstreckentest in Leipzig wegen einer Erkrankung seine Ziele nicht erreichen konnte, im Endspurt auf Platz zwei. Ins Halbfinale zog der RCW-Ruderer aber sicher ein, sparte sogar ein wenig Kraft. In Krefeld stehen auf der einen Seite der Strecke hohe Bäume, die vor Wind schützen. Auf der anderen Seite jedoch sind keine.
Ruderer des RC Witten liefert sich mit Joachim Agne tolles Rennen
Finn Wolter erwischte eine eher ungünstige, windanfällige Bahn. „Darüber habe ich mich erst schon ein wenig geärgert.“ Doch pünktlich zum Semifinale flachte der Wind ab und Wolter zog mit Rang drei in den Endlauf ein - schon das war ein bemerkenswerter Erfolg für ihn. Die Leistungsdichte im Finale hätte höher wohl kaum sein können, es entwickelte sich über die 2000 Meter ein enorm spannendes Rennen. Einzig den Würzburger Ruderer Joachim Agne musste Finn Wolter am Ende um eine Sekunden ziehen lassen, holte sich aber mit großem Einsatz und taktischem Geschick Platz zwei.
„Mein Gegner auf der Nebenbahn, Max Reeger, hat mich gepusht und wir haben uns gut vorgearbeitet. Nach 1000 Metern habe ich einen Zwischenspurt eingelegt und zum Ersten aufgeschlossen. Den Vorsprung konnte ich auch bis zum Ende halten“, fasste der RCW-Sportler seine famose Leistung in Krefeld zusammen.
Annika Steinau schafft es nicht auf vordere Platzierung
Für Wittens zweite Starterin bei der Kleinboot-DM, Annika Steinau, lief es hingegen nicht so gut. Sie schaffte es in ihrem Vorlauf nicht, mit dem Feld mitzuhalten. Ihr fünfter Platz führte sie auf direktem Wege in das letzte Finale, in dem sie den zweiten Rang belegte.
Zeitgleich zu den Titelkämpfen gab’s auf dem Elfrather See in Krefeld eine Leistungsüberprüfung der deutschen Juniorinnen, an der auch die beiden Wittenerinnen Julia Irmler und Lisa Büttner teilnahmen. Letztere fand mit ihrem Vorlauf gut in das Regattawochenende und hielt lange Zeit mit ihrer Konkurrenz mit. Nach und nach setzten sich jedoch die um ein Jahr älteren Kontrahentinnen aus Oldenburg und Karlsruhe ab. Mit rund zehn Sekunden Rückstand und Rang drei gab Büttner ihren Einstand.
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Julia Irmler bei Leistungsüberprüfung mit starker Leistung
Im Zwischenlauf traf sie dann u. a. auf ihre Trainingspartnerin Julia Irmler, die ihren Vorlauf souverän gewann. Das RCW-Duo bestätigte die guten Leistungen aus den Vorläufen. Mit nahezu identischen individuellen Zwischenzeiten belegte Irmler den zweiten und Büttner den vierten Platz. Aufgrund ihrer Platzierung schaffte es Irmler in den ersten Endlauf, in dem sie ein deutlich schnelleres Rennen zeigte. Fürs Podium reichte es jedoch nicht ganz - es wurde Rang vier. Rund vier Sekunden fehlten ihr zur Führenden Paula Lutz aus Mannheim.
Im zweiten Endlauf zeigte auch Büttner ein beherztes und schnelles Rennen. Die Kontrahentinnen aus Magdeburg und Rostock setzten sich bereits auf der ersten Streckenhälfte deutlich vom Rest des Feldes ab. Hinter diesen beiden entfachte der Kampf um Platz drei, den die RCW-Athletin nicht für sich entscheiden konnten. Mit Platz fünf verpasste sie zwar den großen Coup, enttäuschte aber keinesfalls.
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