Witten. Die Judo-Bundesliga beginnt für die SU Annen mit dem NRW-Kracher gegen Bottrop. Welche Ziele Wittens Trainer verfolgt, was er am Gegner schätzt.

Die Vorfreude im Lager der Sport-Union Annen könnte kaum größer sein. Der erste Kampftag in der Judo-Bundesliga steht auf dem Programm, und im Sportzentrum am Kälberweg kommt es gleich zu einem NRW-Duell zweier langjähriger Rivalen. Die SUA-Judoka sind am Samstag (Beginn: 18 Uhr) Gastgeber für den JC 66 Bottrop - es versteht sich von selbst, dass sich die Wittener da nicht aufs Kreuz legen lassen wollen.

„Gleich ein solches Derby zum Bundesliga-Start - das ist doch Klasse. Ich freue mich auf einen spannenden Kampfabend“, sagt Stefan Oldenburg, neben Marcel Haupt einer der beiden Trainer der Sport-Union. „Natürlich wollen wir in Nordrhein-Westfalen auch diesmal wieder die Nummer eins werden“, daraus macht der 33-Jährige, der in dieser Saison auch wieder selbst auf der Liste der SUA-Judoka im Oberhaus stehen wird, keinen Hehl. Und die Konkurrenz im eigenen Bundesland wird nicht kleiner - ganz im Gegenteil. Mit dem Remscheider TV ist ein finanzkräftiger Rivale hinzugekommen, der angesichts seiner individuellen Klasse (u. a. durch die Brüder Karl-Richard und Johannes Frey sowie Alexander Wieczerczak und den Belgier Sami Chouchi) gleich ein ernstzunehmender Mitbewerber sein dürfte.

Sport-Union Annen verpflichtet deutsche U-21-Elite

Für die SU Annen allerdings geht es in allererster Linie wohl wieder darum, sich im Rennen um einen der beiden Plätze für die Bundesliga-Endrunde eine möglichst gute Ausgangsposition zu verschaffen. „Platz zwei ist für uns natürlich immer im Fokus, aber das Hamburger Judo-Team sowie der UJKC Potsdam sind nun mal sehr starke Konkurrenten“, so Oldenburg. Hinter diesen beiden Mannschaften landeten die Annener im Vorjahr auf Rang drei - auch diesmal zumindest das Minimalziel am Kälberweg. „Wenn wir alle Top-Leute an Bord haben, dann können wir auch Hamburg und Potsdam packen“, gibt sich der SUA-Coach selbstbewusst. Immerhin ist es den Annenern vor der Saison gelungen, den Kader entsprechend den eigenen Wünschen aufzupeppen, sich einige Qualität dazu zu holen.

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„Wir haben auf dem Markt wirklich ganz gut zugeschlagen und können sehr optimistisch sein. Die Entwicklung hier ist absolut positiv“, stellt Oldenburg fest. So stellt die Sport-Union inzwischen einen erklecklichen Teil des U-21-Nationalkaders, hat mit den Neuzugängen Marek Zimmermann, Philipp Drexler und Kilian Kappelmeier sowie dem schon im Jahr zuvor verpflichteten Jano Rübo enorme Qualität im Kader - wobei allesamt längst nicht am Ende ihrer Entwicklung stehen. „Die Jungs werden am Samstag auch alle da sein“, freut sich der Trainer, die Youngster gleich dem SUA-Publikum, das unter Einhaltung der 2G-plus-Regel ins Dojo am Kälberweg kommen kann, präsentieren zu können.

Erste Garde der Wittener kämpft bei Grand Slam in Antalya

Ihre erste internationale Garde allerdings werden die Wittener nicht aufbieten können, denn parallel findet das wichtige Grand-Slam-Turnier in Antalya (Türkei) statt - und dort gehen u. a. die Belgier Matthias Casse und Jorre Verstraeten sowie die Niederländer Jim Heijman und Simeon Catharina auf die Matte, die die ganz große Bühne ruft.

Traut seinem Team in dieser Bundesliga-Saison eine Menge zu: Trainer Stefan Oldenburg (re., SU Annen).
Traut seinem Team in dieser Bundesliga-Saison eine Menge zu: Trainer Stefan Oldenburg (re., SU Annen). © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

„Dennoch glaube ich, dass wir gegen Bottrop der Favorit sein sollten“, sagt Stefan Oldenburg. Im Oktober des Vorjahres hatte die SUA zum Abschluss ihrer Saison den JC 66 mit 9:5 bezwungen. „Ich muss gestehen, in gewisser Weise bin ich ein Fan von dem Weg, den die Bottroper gehen. Sie setzen ebenso auf junge Talente aus den eigenen Reihen, verfolgen den gleichen Ansatz wie wir. Daher ist der Teamspirit dort auch besonders ausgeprägt, das schweißt zusammen und kitzelt noch mehr Leistung heraus. Hamsat Isaev, Tom Droste oder Florian Böcker - das sind alles richtig gute Jungs. Bottrop wird auch diesmal versuchen, uns ein Bein zu stellen.“ Zur nationalen Spitze indes würden einigen JC-Sportlern noch ein paar Prozentpunkte fehlen.

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