Sarajevo (BIH). Bei den European Open in Bosniens Hauptstadt gelingt Martin Matijass (SU Annen) der bislang größte Erfolg. Welcher Gegner ihm rein gar nicht lag.
Diesen Moment genoss er in vollen Zügen: Martin Matijass, Bundesliga-Judoka im Kader der Sport-Union Annen, feierte bei den European Open in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo einen seiner größten Erfolge. In der Klasse bis 90 Kilogramm holte er dort die Goldmedaille. Zudem gab’s Bronze für den Annener Neuzugang Kilian Kappelmeier.
„Ich war absolut zufrieden mit mir und habe meine Leistung dort abgerufen“, sagte Matijass nach dem beeindruckenden Triumph zum Auftakt seines internationalen Turnierjahres. Im Mittelgewicht ist der Deutsche Judo-Bund (DJB) stark besetzt - angesichts des erfolgreichen Auftritts von Matijass in Sarajevo kann sich der 26-Jährige Düsseldorfer aber nun gute Chancen ausrechnen, auch bei den nächsten wichtigen Veranstaltungen nominiert zu werden. Für den SUA-Kämpfer war es im Übrigen der erste Sieg auf dieser Ebene: „Ich hab’ mir vor dem Turnier gesagt. Jetzt wird’s echt mal Zeit, dass ich bei so einem Wettbewerb gewinne.“
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Taktische Marschroute im Viertelfinale geht auf
Einfach allerdings war’s für Matijass keineswegs, in Bosnien-Herzegowina lauerten gleich mehrere gefährliche Kontrahenten. Die ersten beiden Gegner allerdings fertigte der deutsche Vizemeister souverän ab: Sowohl gegen den US-Amerikaner Geronimo Saucedo als auch gegen den Briten Christopher Kumesu-Egri gewann er sicher. „Das Viertelfinale war dann aber vor allem mental eine ganz harte Nummer“, so der 26-Jährige. Der Slowake Milan Randl ist ein ganz erfahrener Judoka, „der mir überhaupt nicht liegt“, wie der SUA-Akteur zugab. Seine Taktik aber ging auf, im „Golden Score“ kassierte sein Rivale die dritte und entscheidende Bestrafung.
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Danach folgte in der Vorschlussrunde die DM-Revanche gegen Tim Schmidt. Bei den nationalen Titelkämpfen hatte Matijass dieses Duell noch unglücklich verloren, diesmal gewann er im „Golden Score“ nach Verlängerung im Bodenkampf, hebelte den Potsdamer ab. Somit ging es im Finale gegen den Serben Mihailo Ciric. „Den kannte ich vorher gar nicht. Aber ich hab’ mir keinen Druck gemacht, wollte einfach das zeigen, was ich kann“, so Matijass. Der dann auch gleich das Kommando übernahm, nach knapp eineinhalb Minuten dank eines spektakulären Uchi-mata den vorzeitigen Gold-Gewinn feiern durfte. „Das ist eigentlich sonst gar nicht meine beste Technik“, flachste Matijass, für den nun das Europacup-Turnier in Prag (5./6. März) ansteht, ehe die Nominierungen für die Grand-Prix-und Grand-Slam-Turniere folgen.
Sarah Mäkelburg erkämpft guten siebten Platz
Annens Neuzugang Kilian Kappelmeier zeigte in Sarajevo ebenso eine richtig starke Leistung, holte in der 100-kg-Klasse von fünf gestarteten deutschen Judoka als Dritter die einzige Medaille. Im Viertelfinale musste er sich lediglich dem Ukrainer Oleksii Yershov beugen, der später Silber holte. Danach schaltete er in der Trostrunde den Briten Max Gregory und im Duell um Rang drei den Franzosen Tanou Keita aus.
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Bei den Damen schaffte Sarah Mäkelburg (SU Annen), die in der Vorwoche noch in Paris so früh gescheitert war, nach zwei vorzeitigen Siegen den Sprung ins Viertelfinale. Hier unterlag die 24-jährige Wittenerin trotz grandioser Leistung nach achteinhalb Minuten durch Waza-ari-Wertung gegen die WM-Siebte Aoife Coughlan aus Australien. Der Trostrundenkampf gegen die türkische Meisterin Fidan Ogel ging ebenso verloren - Rang sieben.