Witten. Die Abfuhr in Riemke ließ seinen Entschluss offenbar schnell reifen: Daniel Buff legt sein Traineramt bei der SG ETSV Ruhrtal im Sommer nieder.
Diese Entscheidung kommt keineswegs überraschend. Daniel Buff, Trainer der Handball-Oberligafrauen der SG ETSV Ruhrtal, wird sein Amt nur noch bis zum Saisonende ausführen. Der Verein wird sich nun um einen Nachfolger für den Recklinghäuser umschauen müssen.
Anfang 2019 hatte der frühere Drittliga-Kreisläufer die Wittener Handballerinnen von seinem Vorgänger Michael Lohrmann übernommen, hielt mit der SG-Sieben seitdem die Klasse. In der aktuellen Spielzeit aber überwogen zuletzt die sportlichen Enttäuschungen - so wie am vergangenen Samstag, als sich die Wittenerinnen bei Teutonia Riemke eine herbe 17:28-Niederlage einfingen. „Ich habe dem Vorstand am Sonntag meine Entscheidung mitgeteilt. Das ist mir sicherlich nicht leicht gefallen, denn ich war hier immer gerne Trainer“, ließ Daniel Buff wissen. Für ihn gebe es auch kein denkbares Szenario nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“, wie er klarstellte. „Ich werde auf jeden Fall noch bis zum Ende der Saison weitermachen und alles dafür geben, dass wir in der Oberliga bleiben“, sagte der 41-Jährige.
Suche nach neuer Torfrau brachte kein Ergebnis
Geschieht in den ausstehenden vier Partien der regulären Saison nicht noch ein mittelschweres Wunder, dann wird die SG ETSV Ruhrtal in der Abstiegsrunde landen. Mit bislang gerade mal drei Siegen nach zehn Begegnungen ist die Bilanz ziemlich durchwachsen. Die bedenkliche Offensivquote von nur gut 22 geworfenen Toren im Schnitt legt den Finger deutlich in die Wunde und zeigt, woran es in dieser Spielzeit hapert.
Auch seiner Mannschaft hat Daniel Buff am Montagabend nach dem Training schon mitgeteilt, dass er im Sommer seinen Abschied nehmen wird. „Ich denke, dass das eventuell mal ganz gut für die Spielerinnen ist, wenn da ein Neuer das Sagen hat, wenn es neue Einflüsse von außen gibt. Ich habe in den zurückliegenden drei Jahren auch hier eine Menge gelernt und bin dem Verein dankbar, dass man mir die Gelegenheit gegeben hat, ein Oberliga-Team zu betreuen“, so Buff.
Nina Schmidt fiel lange aus, hinzu kam Schwangerschaft von Pia Telaar
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Der Kader der SG ETSV Ruhrtal sei in Sachen Entwicklung durchaus noch nicht am Ende. „Natürlich wird wird man den erfahrenen Spielerinnen jetzt nicht noch mal ganz neue Wege aufzeigen können, aber die Jüngeren haben durchaus Potenzial“, erklärt der Trainer, der sich seit seinem Amtsantritt auch immer um die Kaderplanung hat kümmern müssen, vor Saisonbeginn wieder einige junge Spielerinnen nach Witten lotste. Allein: Für große Sprünge in der vierten Liga reichte es nie, andere Mannschaften sind qualitativ besser aufgestellt.
So scheiterte Daniel Buff vor dieser Spielzeit am Vorhaben, eine neue Torhüterin zu verpflichten. Auch ein oder zwei zusätzliche wurfgewaltige Spielerinnen für den Rückraum hätten dem SG-Kader gut zu Gesicht gestanden, waren aber schlichtweg nicht aufzutreiben. Hinzu kamen u. a. immer wieder mal Verletzungsprobleme wie der lange Ausfall von Nina Schmidt sowie die Schwangerschaft von Kreisläuferin Pia Telaar, die auch als Abwehrspielerin eine wichtige Funktion bekleidete.
Vorstand wird sich in Ruhe auf die Nachfolgersuche machen
„Ich werde dem Vorstand in Sachen Trainersuche auch gerne zur Seite stehen, sofern das gewünscht ist“, so Daniel Buff. Der im Übrigen immer wieder mal das Gespräch mit Teilen der Mannschaft suchte, um auszuloten, ob das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer weiterhin intakt sei. „Es kam auch nie jemand, um mir zu sagen, dass das Team nicht mehr hinter mir stehen würde“, so der 41-Jährige.
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Abteilungsleiterin Sabine Dominik hat Buffs Mitteilung mit Bedauern registriert. „Ich finde es sehr schade, dass er aufhört - auch menschlich ist das für uns ein Verlust. Daniel hat aus der Mannschaft eine ganze Menge gemacht, sich auch in derem Umfeld um viele Dinge gekümmert“, so Dominik. Man werde sich jetzt im Vorstand die nötige Zeit nehmen, die neue Situation zu verarbeiten und dann Ausschau nach einem Nachfolger halten. „Es gab zuvor für uns ja nie einen Grund, selbst aktiv zu werden. Wichtig ist für uns, dass das Miteinander stimmt - auch in der Oberliga-Mannschaft.“