Bochum. Nicht den Hauch einer Chance hat die SG ETSV Ruhrtal bei der 17:28-Pleite in Bochum-Riemke. Immense Fehlerquote und ein konsternierter Trainer.
Das hat gesessen. Im Rückspiel beim Revierrivalen SV Teutonia Riemke standen die Oberliga-Handballerinnen der SG ETSV Ruhrtal auf völlig verlorenem Posten, lieferten eine unterirdische Leistung ab. „Ich bin wirklich sprachlos. Dafür habe ich keine Erklärung“, hatte das 17:28 (7:15)-Debakel auch bei Trainer Daniel Buff merklich Spuren hinterlassen.
Kurz nach dem Schlusspfiff griff er sich den Berichtsbogen mit der Statistik zum Spiel, wertete das eben in der Böll-Halle Erlebte gemeinsam mit Co-Trainerin Julia Lewe aus. Die Zahlen sprachen deutlich für sich: „Insgesamt hatten wir 28 Fehlwürfe, dazu je 13 technische Fehler und Fehlpässe“, fasste der SG-Coach zusammen. Ganz anders als noch im Hinspiel, als die Wittenerinnen gegen Riemke so klar gewonnen hatten, stellten sich diesmal die Verhältnisse dar. Keine einzige Führung brachten die Ruhrstädterinnen zuwege, liefen dem offensichtlich hochmotivierten Riemker Team von Beginn an nur hinterher. Es wäre jedoch zu einfach, das Desaster der Buff-Sieben allein auf das Thema Harz zurückzuführen. Selbst wenn die SG-Damen merklich Schwierigkeiten mit dem klebrigen Spielgerät hatten.
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Schon beim Seitenwechsel deutet sich Klassenunterschied an
Das allerdings entschuldigte nicht, dass man schon in Durchgang eins zu häufig im Angriff falsche Entscheidungen traf, weit weniger Dynamik an den Tag legte als der Gegner aus Bochum. Während die Gastgeberinnen druckvoll agierten, von fast allen Positionen gefährliche Situationen heraufbeschworen, trat bei der SG ETSV Ruhrtal wieder das bekannte Problem zutage, dass der Rückraum für Oberliga-Verhältnisse einfach viel zu harmlos agiert. Von den Halbpositionen kamen rein gar keine Impulse, auch die zuletzt so gut aufgelegten Außen setzte man diesmal überhaupt nicht in Szene. Bis zum 6:4 für Riemke blieb die Buff-Sieben noch einigermaßen dran, dann riss der Kontakt zügig ab - über ein 10:5 (21.) zog die Teutonia kurz vor dem Seitenwechsel auf 14:6 davon. Längst deutete sich ein Klassenunterschied an.
„Wenn Lucy Peter nicht so gut gehalten hätte, wäre es sogar noch deutlicher geworden“, nutzte Daniel Buff die Gelegenheit, seine engagierteste Spielerin, die sich am Samstag zwischen den Pfosten fand, zu loben. Auch Pia Kurzeja, die auf mehreren Positionen agierte, hatte einige gute Szenen, warf zumindest vier Tore. Doch auch sie konnte nicht verhindern, dass der Rückstand in Abschnitt zwei immer deutlicher wurde. Beim 23:13 (48.) trennten die beiden Teams erstmals zehn Treffer. Besonders Riemkes Rückraum-Ass Janine Koenig (zehn Tore) war von den Wittenerinnen nie in den Griff zu bekommen. Auf eine kurze Deckung indes verzichtete der SG-Coach, der die 17:28-Klatsche am Rand ziemlich stoisch zur Kenntnis zu nehmen schien.
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Am nächsten Spieltag geht’s zur HSG Schwerte-Westhofen
„Das sah nur so aus. Innerlich brodelte es da schon sehr. Das war heute ein gewaltiger Rückschritt, auch in Bezug auf die Tabellensituation. Jetzt wird es ganz schwer für uns“, so Buff nachdenklich. Am kommenden Samstag (22. Januar, 18 Uhr) sind die Wittenerinnen zu Gast bei der HSG Schwerte-Westhofen.
SG ETSV Ruhrtal: Karwat, Peter; Trippe (1), Behler (5/2), Lukas, Koopmann, Lewe, Reibold (2), Kurzeja (4), Herrmann (1), Prior, Karabatic (1), Nicole Schmidt (1), Lünemann (2), Migat.