Püttlingen. Der KSV Witten ist in Köllerbach chancenlos. Vor dem 0:36 gibt’s Ärger um Youngster Calvin Stiller, der sich nun einen neuen Club suchen muss.

Für die Ringer des KSV Witten 07 ist die Bundesliga-Saison 2021/22 Geschichte. Nach dem ernüchternden 4:27 im ersten Achtelfinal-Duell mit dem KSV Köllerbach war abzusehen, dass die Ruhrstädter im Saarland keine Wende mehr würden herbeiführen können. Diesmal wurde es gar noch deutlicher: Beim 0:36 waren die Wittener letztlich nicht viel mehr als ein Sparringspartner für den Titelaspiranten.

„Natürlich haben wir uns entschuldigt, dass wir nicht mit einem konkurrenzfähigen Team dort antreten konnten. Wir haben den Köllerbachern aber schon gesagt, dass wir im September zum Start der neuen Saison mit einem ganz anderen Team dort antreten werden“, erklärte Ayhan Aytemiz, der Sportliche Leiter der Wittener.

Sportlicher Leiter verärgert über Fernbleiben von Talent Stiller

Der kurz vor der Abreise noch mit einem Ärgernis fertig werden musste. „Leider hat Calvin Stiller unsere Mannschaft gegen Köllerbach im Stich gelassen“, so Aytemiz. Der Deutsche A-Jugendmeister, der am Samstagabend fest für das 57-kg-Limit (gr.-röm. Stil) eingeplant war, teilte den KSV-Verantwortlichen überraschend mit, dass er nicht zur Verfügung stünde. Über die genauen Gründe wollte sich Aytemiz nicht näher auslassen. Seine Verärgerung aber war ihm allemal anzumerken. „Für uns steht fest: Calvin wird in der nächsten Saison nicht mehr für uns ringen.“ Dabei gehörte der Youngster neben Kiril Kildau, Noah Englich und Gregor Eigenbrodt zu der Garde junger Ringer, um die herum man das Wittener Team der Zukunft aufbauen wollte.

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Somit trat die KSV-Staffel in der Püttlinger Kyllberghalle lediglich mit neun Ringern an - und die waren den durchaus hochkarätig aufgestellten Saarländern nicht gewachsen. Lediglich Routinier Erkan Kaymak (40), sowie die beiden Nachwuchsathleten Gregor Eigenbrodt und Kutkagan Öztürk (bei seinem letzten Einsatz im KSV-Dress) gaben keine Vierer-Wertung ab. Kaymak musste sich im 80-kg-Limit Pajtim Sefaj mit 0:4 geschlagen geben, Öztürk zeigte gegen Etienne Kinsinger, der im vorigen Jahr für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio angetreten war, in der 66-kg-Klasse (gr.-röm. Stil) trotz der deutlichen 0:12-Niederlage einen couragierten Kampf, ließ sich nicht vor dem Ablauf der regulären sechsminütigen Kampfzeit distanzieren.

Perpelita verletzt sich erneut am lädierten Oberschenkel

Wie schon in der Vorwoche hatte es Gregor Eigenbrodt (75 kg Freistil) mit Altmeister Andriy Shyyka zu tun. Zwar reichte es erneut nicht für eine eigene technische Wertung, „aber Gregor hat Shyyka bei diesem 0:10 wieder alles abverlangt, wurde nachher von seinem Gegner ausdrücklich gelobt“, so Aytemiz.

Hatte es wieder mit Andriy Shyyka zu tun: Gregor Eigenbrodt (re.) vom KSV Witten unterlag dem Altmeister aus Köllerbach zwar mit 0:10, gab aber keine Vierer-Wertung ab.
Hatte es wieder mit Andriy Shyyka zu tun: Gregor Eigenbrodt (re.) vom KSV Witten unterlag dem Altmeister aus Köllerbach zwar mit 0:10, gab aber keine Vierer-Wertung ab. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Überhaupt schaffte es am Samstagabend allein Andrei Perpelita (71 kg Freistil), einen technischen Wertungspunkt gegen die Köllerbacher zu ergattern. Seinen Kampf gegen Mihail Sava allerdings brachte der Moldawier nicht zu Ende. „Bei ihm ist die Oberschenkel-Zerrung, die er sich in der letzten Woche beim Hinkampf zugezogen hatte, wieder aufgebrochen“, berichtete Aytemiz. Als Perpelita nach knapp vier Minuten aufgab, lag er mit 1:7 im Hintertreffen.

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Köllerbacher bekommen es nun mit Mainz zu tun

Die einzige Schulterniederlage musste am Samstag im Saarland Kiril Kildau hinnehmen. Im griechisch-römischen Stil der 98-kg-Klasse hatte er es wie in der Vorwoche mit Kilan Schäfer zu tun, der ihn nach nur 36 Sekunden eiskalt erwischte und auf die Schultern drückte. „Da war Kiril für einen Moment unachtsam“, so das Urteil des Sportlichen Leiters. Für den KSV Köllerbach geht’s im Viertelfinale gegen den ASV Mainz 88 (26:8 gegen SV Johannis Nürnberg).

Die Resultate der Achtelfinal-Rückkämpfe:

ASV Mainz 88 - SV Johannis Nürnberg 26:8
KSV Köllerbach - KSV Witten 07 36:0
ASV Schorndorf - TuS Adelhausen 32:3
SC Kleinostheim - RKG Freiburg 2000 19:14
ASV Urloffen - RSV Rotation Greiz 0:40 (Wertung)
SV Wacker Burghausen - SV Alemannia Nackenheim 40:0 (Wertung)
AV Germ. Markneukirchen - AC Lichtenfels 12:15
Red Devils Heilbronn - KSC Germania Hösbach 23:6

Damit im Viertelfinale:

ASV Mainz 88 - KSV Köllerbach
ASV Schorndorf - SC Kleinostheim
RSV Rotation Greiz - SV Wacker Burghausen
AC Lichtenfels - Red Devils Heilbronn