Witten. Gegen Neuss setzt sich der KSV Witten deutlich durch, belegt Rang drei im Bundesliga-Westen. Ein Ringer aber verletzt sich, fällt nun lange aus.
Die Verhältnisse im Ringer-Bundesland Nordrhein-Westfalen sind seit Samstagabend endgültig geklärt. Der KSV Witten 07 feierte mit dem 17:10 auch im zweiten Duell mit dem KSK Konkordia Neuss einen Sieg und kann sich nun ganz entspannt den ausstehenden Aufgaben in Nackenheim und gegen Heilbronn widmen.
„Leider haben wir diesen Sieg teuer bezahlt“, sagte Wittens Sportlicher Leiter Ayhan Aytemiz nach dem NRW-Duell. Denn in vorletzten Kampf des Abends verletzte sich KSV-Youngster Noah Englich am Sprunggelenk. Bis dahin hatte er eine starke Leistung abgeliefert, führte mit 4:1 gegen Aaron Bellscheidt. „Bei einer Aktion am Mattenrand bin ich dann mit dem rechten Fuß weggeknickt, Aaron hat den Fuß dabei noch mit einem Bein blockiert“, so Englich, der nicht weiterkämpfen konnte, sofort ins Krankenhaus gebracht wurde. „Das Bein wurde direkt eingegipst, nächste Woche werde ich noch mal untersucht“, sagte der junge Ringer, der zumindest einen Bänderriss befürchtet - das wäre das Saisonaus für den zweimaligen Deutschen A-Jugend-Meister.
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Aytemiz’ Schachzug mit Pascalov im Schwergewicht geht auf
Seine Teamkollegen sorgten am Samstag gegen den Rivalen vom Rhein für einen idealen Start. Eren Arslan (57 G) holte zwei Zähler, Georghi Pascalov rückte diesmal auf ins Schwergewicht (130 F), gewann glatt mit 7:0 gegen Adlan Tasuyeu. Ein kluger Schachzug des Sportlichen Leiters, der den Neuzugang anstelle von Eigengewächs Ufuk Canli aufstellte, der gegen diesen Gegner in der Hinrunde keinerlei Chance hatte. Ein wenig unglücklich gab Anatoli Buruian (61 F) einen Zähler beim 7:8 gegen den Italiener Simone Piroddu ab, hatte schon mit 7:6 geführt.
Im Halbschwergewicht (98 G) hielt dann Simeon Stankovich den Neusser Julian Lejkin mit 3:1 auf Distanz, Donior Islamov machte im 66-kg-Limit (gr.-röm.) wenig Federlesen mit Arslanbek Salimov, holte mit einem 19:4 gleich vier Mannschaftspunkte. So hieß es zur Pause 9:1 für die Wittener.
Kampfloser Sieg für KSV-Talent Kiril Kildau
„Beide Mannschaften standen heute ziemlich gut da“, so Ayhan Aytemiz, der vor allem seine jungen deutschen Ringer lobte. „Sie haben heute den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben. Das muss unser Weg für die Zukunft sein.“ Für Kiril Kildau (86 F) indes gab’s vier geschenkte Punkte, da die Neusser ihm keinen Kontrahenten gegenüberstellen konnten. Wie schon in der Hinrunde unterlag Andrei Perpelita im 71-kg-Freistil-Duell dem Neusser Ayub Musaev mit 2:3. Nachdem dann Nick Jacobs (80 G) vorzeitig die erwartet klare Niederlage gegen Denis Nakaev hatte einstecken müssen, folgte der unglückliche Kampf von Noah Englich. Damit verkürzten die Rheinländer noch einmal auf 10:13, durften zumindest noch eine vage Hoffnung ins letzte Duell stecken.
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Dort allerdings zeigte Gregor Eigenbrodt (75 F) gegen den Klassik-Spezialisten Iwan Tagner seine Qualitäten. Immer wieder attackierte der junge Wittener seinen Gegner aus dem Stand, sammelte so Punkt um Punkt - nach 4:19 Minuten war der Vergleich mit einem 15:0-Triumph beendet, der KSV feierte den vierten Sieg gegen einen NRW-Rivalen in dieser Saison.
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Für Kiril Kildau und Gregor Eigenbrodt geht es am Montag zu einem Nationalmannschafts-Lehrgang nach Heidelberg. Dort kann das talentierte Duo auch bei Freistil-Bundestrainer Marcel Ewald sein Können auf der Matte zeigen.