Mainz. Beim zweiten Vergleich mit Titelkandidat ASV Mainz 88 schont der KSV Witten 07 eine Reihe von Stammkräften. Achtelfinalplatz ist jetzt sicher.
Eine große Überraschung war das nicht: Der KSV Witten 07 ließ am Samstagabend die beiden Punkte im Auswärtskampf beim stark besetzten Titelkandidaten ASV Mainz 88. Die Rheinhessen nahmen mit einem 24:8-Erfolg wie erwartet Revanche für die Hinrunden-Niederlage (13:15) in der Husemann-Sporthalle.
Wie Wittens Sportlicher Leiter Ayhan Aytemiz vorab bereits angedeutet hatte, wurden aufseiten des KSV gleich mehrere Leistungsträger geschont. „Wichtiger ist es mir, wenn die Jungs in der kommenden Woche daheim gegen Neuss alle an Bord und fit sind - da ist es dann auch eine Sache des Prestige“, so Aytemiz. Wobei schon seit Samstagabend feststeht, dass zumindest am vierten Platz für den KSV Witten 07 in der West-Staffel überhaupt nicht mehr zu rütteln ist. Die Neusser kassierten eine empfindliche 5:27-Niederlage gegen Heilbronn, können das Achtelfinale ohnehin nicht mehr erreichen. Gleichwohl haben sich die Ruhrstädter auf die Fahnen geschrieben, alle Duelle mit den NRW-Konkurrenten zu gewinnen.
Schultersieg von Wittens Eren Arslan eröffnet den Abend
An einen Erfolg in Mainz allerdings war nicht zu denken, denn Ayhan Aytemiz hatte eine ganz junge Mannschaft aufgestellt, ließ zudem die Klasse bis 71 Kilogramm (freier Stil) unbesetzt. Das Wittener Trainerduo mit Peter Friedhoff und Mesut Kayar sah zum Auftakt dann zumindest einen beeindruckenden Schultersieg von Eren Arslan (57 G), der nach nur 45 Sekunden die vier Zähler gegen den chancenlosen Jugendringer Fabian Pelzer eingesackt hatte. Nach Ufuk Canlis überschaubarer Niederlage im Schwergewicht (130 F) erhöhte dann Wittens 61-kg-Freistilspezialist Anatoli Buruian zwischenzeitlich auf 6:2, weil er Ashot Shahbazyan mit 7:0 bezwang. Wobei er einen noch deutlicheren Erfolg gegen den Mainzer verschenkte.
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Die folgenden beiden Kämpfe vor der Pause gaben dann Simeon Stankovich (98 G) und der junge Niederländer Bredi Slinkers (66 G; auf Schultern gegen den Ex-Wittener Dawid Ersetic) ab, so dass die Hausherren mit 8:6 in Führung gingen. Bis dahin verkauften sich die KSV-Ringer ordentlich, noch deutete nichts auf eine deftige Abfuhr hin.
KSV-Eigengewächse sehen gegen Top-Ringer kein Land
Die allerdings konnte auch der zwischenzeitliche 8:8-Ausgleich durch den 12:6-Punktsieg von Georghi Pascalov (86 F) in einem spektakulären Kampf gegen Achmed Dudarov nicht mehr wirklich verhindern. Die übrigen Vergleiche nämlich gingen allesamt an den ASV Mainz 88, den ersten Verfolger des Spitzenduos aus Heilbronn und Nackenheim.
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Der KSV bot mit Nick Jacobs (80 G), Noah Englich (75 G) und Gregor Eigenbrodt (75 F) in den abschließenden Partien durchweg Eigengewächse auf, die mit ihren Aufgaben zumindest an diesem Abend überfordert waren. Jacobs verbrachte gegen den Ex-KSV-Athleten Mateusz Wolny etwas mehr als drei Minuten auf der Matte, verlor mit 0:16. Ein ähnliches Schicksal war dann Noah Englich gegen Top-Ringer Ahmet Yilmaz beschieden (0:15) - hier dauerte das ungleiche Duell 160 Sekunden. Und für Gregor Eigenbrodt gab’s zum Ausklang eine vierminütige Ringkampf-Lektion gegen den russischen WM-Dritten Timur Bizhoev, der bei seinem 16:0-Erfolg seine ganze Klasse aufblitzen ließ.