Witten. Der Hinrunden-Erfolg des KSV Witten gegen Mainz sorgte für viel Gesprächsstoff. Jetzt steht das zweite Duell an - die Rheinhessen sind in Topform
100 Gramm können eine ganze Menge ausmachen - die Bundesliga-Ringer des ASV Mainz 88 können davon ein Liedchen singen. Die Rheinhessen fühlten sich bei der Hinrunden-Niederlage gegen den KSV Witten 07 ungerecht behandelt - am Samstag (19.30 Uhr) kommt es zum Rückkampf, der wegen dieser gewichtstechnischen Kleinigkeit durchaus ein ziemlich brisanter werden dürfte.
Immerhin sorgten die vier Zähler, die der KSV Witten damals wegen des festgestellten Übergewichts von 61-Kilo-Ringer Ali Elcin gutgeschrieben bekam, für den unerwarteten 15:13-Gesamtsieg des siebenmaligen Deutschen Meisters in diesem immergrünen Duell zweier Clubs, die sich seit vielen Jahren in der Eliteklasse gegenüberstehen.
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Nach den beiden jüngsten Siegen steht KSV Witten glänzend da
„Klar, über diese beiden Punkte haben wir uns damals sehr gefreut“, sagt Wittens Sportlicher Leiter Ayhan Aytemiz. Nach inzwischen acht absolvierten Kampftagen in der Ringer-Bundesliga stehen die KSV-Athleten nach wie vor auf Platz drei, durch die beiden jüngsten Siege gegen Merken und Bad Kreuznach grüßen die Wittener mit 12:4-Punkten - gleichauf mit dem SV Alemannia Nackenheim - von Platz drei, die Teilnahme am Achtelfinale ist quasi gesichert.
„Die Mainzer wollen natürlich noch irgendwie versuchen, Gruppenzweiter zu werden“, weiß Ayhan Aytemiz und kennt die Stärken des rheinland-pfälzischen Gegners nur zu gut. „Für mich ist das Resultat aus der Hinserie kein Thema mehr. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, die Vorrunde so gut wie möglich abzuschließen.“ Da man eine Verpflichtung gegenüber den anderen Teams der Gruppe sieht, wird der KSV das Duell in Mainz auch kaum abschenken, sondern wird ein konkurrenzfähiges Team auf die Matte schicken. Der Gastgeber hat allerdings die zurückliegenden fünf Kämpfe in der Liga allesamt gewonnen, distanzierte dabei auch Heilbronn und Nackenheim.
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Aytemiz sieht die Mainzer weiterhin als Titelkandidaten
„Aus eigener Kraft kann Mainz allerdings nicht mehr Zweiter werden“, sagt Aytemiz, der beim ASV vor allem um die Qualitäten von Top-Ringern wie Timur Bizhoev (75 F) oder Achmed Dudarov (86 F) weiß. Auch Alexander Semisorov (71 F) oder Burhan Akbudak (80 G) gehören zum Besten, was diese Liga zu bieten hat. „Für mich ich Mainz nach wie vor einer der Favoriten auf den Titelgewinn“, schickt Aytemiz, der selbst nicht vor Ort sein wird, da er zur mit Spannung erwarteten Delegiertenversammlung des DRB nach Bad Mergentheim fährt, bei der ein neuer Verbandspräsident gewählt wird, ein artiges Lob in Richtung ASV 88.
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Die Wittener haben in ihren bisherigen acht Kämpfen jedes Mal in anderer Besetzung auf der Matte gestanden. „Das wird diesmal auch nicht anders“, kündigt der Sportliche Leiter an. Möglich, dass er seine junge Garde wieder von der Leine lässt. Verletzungssorgen quälen den KSV-Kader derzeit nicht - insofern hat Aytemiz bei seiner Aufstellung wieder die Qual der Wahl.