Hamburg. Sowohl gegen Spremberg als auch gegen Hamburg verlieren die Wittener Judoka mit 5:9. In der Tabelle müssen sie nun einiges an Boden gutmachen.

Da werden sie jetzt wohl das Feld von hinten aufrollen müssen. Die Bundesliga-Judoka der Sport-Union Annen, die schon mit einem nur unzureichend bestückten Kader an die Elbe gereist waren, zeigten dann in den Duellen mit Spremberg und Hamburg bisweilen auch nur eher mittelprächtige Leistungen und gingen aus beiden Vergleichen mit 5:9-Pleiten hervor. Damit finden sich die Wittener erstmal ungewohnt im Ligakeller wieder.

SU Annen - KSC Asahi Spremberg 5:9. „Das war wieder ähnlich wie in der letzten Woche in Hannover. Einige enge Kämpfe hätten wir durchaus für uns entscheiden können. Ein Unentschieden war auf jeden Fall drin für uns“, klagte SUA-Trainer Stefan Oldenburg nach der Niederlage gegen die Brandenburger. „Jetzt ist die Stimmung erstmal im Keller“, stellte er ernüchtert fest.

Beide SUA-Niederländer bleiben gegen Spremberg ohne Punkt

Natürlich hatten die Annener nicht im Ansatz ihr bestes Team auf der Matte gegen Spremberg, doch selbst mit den zur Verfügung stehenenden Judoka hätte nach Oldenburgs Ansicht der eine oder andere Zähler mehr herausspringen müssen. „So liegst du nach der ersten Runde schon mit 2:5 hinten - dann wird’s natürlich schwer.“ Für die beiden Annener Zähler in Durchgang eins sorgten mit Martin Matijass (-90 kg) und Leon Philipp (-66 kg) zwei Leistungsträger. Die beiden Niederländer Sam van’t Westende (diesmal im 81-kg-Limit) und Ferdinand Ansah (+100 kg) zogen in ihren Duellen derweil unnötig den Kürzeren. „Das waren zwei der Knackpunkte, warum wir nicht zumindest ein Remis geholt haben“, so der SUA-Coach.

Musste am Samstag gleich vier Kämpfe bestreiten: SUA-Eigengewächs Erik Hobein (li.) schlug sich im 60-kg-Limit beachtlich, hatte es u. a. mit starken Kontrahenten wie Sprembergs Danny-Paul Kiel und Hamburgs Mongolen Amartuvshin Dashdavaa zu tun.
Musste am Samstag gleich vier Kämpfe bestreiten: SUA-Eigengewächs Erik Hobein (li.) schlug sich im 60-kg-Limit beachtlich, hatte es u. a. mit starken Kontrahenten wie Sprembergs Danny-Paul Kiel und Hamburgs Mongolen Amartuvshin Dashdavaa zu tun. © Marcel Haupt | MARCEL HAUPT

In Durchgang zwei stand man somit schon mit dem Rücken zur Wand, musste mit der Aufstellung ein gewisses Risiko gehen. Belohnt wurde dies jedoch nicht. Immerhin punkteten sowohl Sirotullo Ikramov (90 kg) als auch Robin Gutsche (-81 kg), der das zwischenzeitliche 5:6 besorgte, doch die letzten drei Duelle gingen allesamt verloren.

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SU Annen - Hamburger JT 5:9. Gegen den Titelverteidiger, der zuvor die Spremberger mit 11:3 abgefertigt hatte, rechnete man sich daher nicht sonderlich viel aus. Dennoch steigerten sich die SUA-Judoka, führten nach der ersten Runde gar etwas überraschend mit 4:3. Wieder setzte sich Martin Matijass durch, dazu auch Nicki Graczyk (-73 kg) bei seinem Comeback nach längerer Pause. Ferdinand Ansah und ein beeindruckender Florian Kosch (-100 kg) brachten Annen in Front. „Sogar ein 5:2 wäre möglich gewesen, aber Robin Gutsche hat sein Duell im ,Golden Score’ abgegeben“, ärgerte sich Oldenburg.

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Trainer Oldenburg hadert mit taktischen Fehlern

Gegen die Hamburger verkaufte sich die SUA aber insgesamt gut, war „viel präsenter“, wie der Trainer lobte. Dennoch gab man wie in der Vorwoche gegen Potsdam die Führung wieder aus der Hand. Nach dem zwischenzeitlichen 5:3 durch den wieder überzeugenden Ikramov (-90 kg) patzte nicht nur der sonst so zuverlässige Leon Philipp (-66 kg), danach mussten auch Robin Gutsche, Youngster Erik Hobein, Ferdinand Ansah und Martin Matijass ihren HJT-Rivalen gratulieren. „Vieles ist derzeit wohl einfach Kopfsache. Zu oft verlassen wir in den entscheidenden Phasen unsere Linie“, haderte Oldenburg vor allem mit einigen knappen Niederlagen im „Golden Score“. Darauf wolle er in den nächsten Trainingseinheiten reagieren.

Zwei Kampftage stehen für die SUA noch aus, beide vor heimischem Publikum. Dann wollen die Wittener die noch nötigen Punkte holen, um vielleicht noch zumindest den versöhnlichen dritten Platz einzunehmen. Am kommenden Samstag (25. September, ab 14 Uhr) geht’s im heimischen Dojo am Kälberweg gegen den TSV Hertha Walheim aus Aachen und gegen den VfL Riesa aus Sachsen.