Witten. Vor dem zweiten Bundesliga-Kampftag in Hamburg fallen bei der SU Annen weitere Kämpfer aus. So wird das Unterfangen beim Meister fast unmöglich.

In den vergangenen Jahren waren die Fahrten an die Elbe meist einer der Höhepunkte der Bundesliga-Saison für die Judoka von der Sport-Union Annen. Fast immer waren es packende Vergleiche mit dem Hamburger Judo-Team, einem der ganz Großen in dieser Szene. Doch wenn es am Samstag (Kampfbeginn: 14 Uhr) zum Vergleich mit den Nordlichtern sowie dem KSC Asahi Spremberg geht, dann begleitet die Wittener beinahe ein flaues Gefühl in der Magengegend.

„In Hamburg zu bestehen, ist ja ohnehin schwierig“, sagt Annens Trainer Stefan Oldenburg. „Doch jetzt wird’s wohl noch mal ungleich schwieriger, denn personell ist unsere Lage noch etwas angespannter als vor einer Woche.“ Allen voran habe die schwere Verletzung von Max Strote in Hannover, der inzwischen vom Krankenhaus in die nahe liegende Kaserne in der niedersächsischen Hauptstadt umziehen durfte, schon Spuren im SUA-Kader hinterlassen. „Das tut mir wirklich sehr leid für ihn“, so der 33-jährige Coach über den Bruch des Oberschenkelknochens bei Strote. Womit die Wittener in der ohnehin nicht überbesetzten Klasse bis 100 Kilogramm nun ein weiteres Problem haben.

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Murrone darf ebenso wie Rübo nicht kämpfen

Auch zwei Medaillengewinner bei der Deutschen Meisterschaft können am Samstag gegen Hamburg und Spremberg nicht mithelfen. DM-Vize Alessio Murrone hat vom Nationaltrainer aus Gründen der Belastungssteuerung eine Pause verordnet bekommen, Schwergewichtler Jonas Schreiber (Dritter bei der DM) tritt am Sonntag bei den European Open in Sarajevo an. Zudem erhielt Jano Rübo - zuletzt Fünfter bei der U-21-EM in Luxemburg - ein Startverbot von seinem Bundestrainer, weil er sich auf einen eventuellen Einsatz bei der U-21-WM vorbereiten müsse.

Der Deutsche Vizemeister Martin Matijass (re.) ist am Samstag wieder an Bord bei der Sport-Union Annen.
Der Deutsche Vizemeister Martin Matijass (re.) ist am Samstag wieder an Bord bei der Sport-Union Annen. © NWJV | NWJV

„Weil wir wegen des europäischen Turnierkalenders auch nicht wie erhofft auf unsere ausländischen Kämpfer zurückgreifen können, fallen wieder einige Alternativen weg“, teilt Oldenburg mit. Immerhin: Zwei niederländische Judoka treten am frühen Samstagmorgen die Reise in die Hansestadt an. „Ganz so schlecht sind wir ja nicht besetzt“, sagt der SUA-Coach. Doch dass im 60-kg-Limit, wo ohnehin schon mehrere Annener Judoka ausfallen, jetzt nur noch Eigengewächs Erik Hobein zur Verfügung stehe, das sei schon „ziemlich hart für den Jungen“, der nun in vier Kämpfen auf die Matte müsse. Und das vermutlich u. a. gegen den bärenstarken HJT-Mongolen Amartuvshin Dashdavaa.

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SUA-Trainer Oldenburg sieht Chance gegen Spremberg

Was die Stimmung des Trainer zumindest ein wenig aufhellt, ist die Tatsache, dass die Unioner am Samstag wieder auf Martin Matijass bauen können. „Mit ihm sind wir in den oberen Gewichtsklassen schon wieder etwas flexibler.“ Während sich Oldenburg gegen Titelverteidiger und Spitzenreiter Hamburg ob der dünnen Besetzung kaum Chancen ausrechnet, hofft er zumindest gegen Spremberg auf einen Erfolg. „Die hatten personell ebenso Probleme wie wir. Da sollte was drin sein für uns.“