Hannover. Ausgerechnet bei seinem Comeback zieht sich Annens Max Strote eine schwere Blessur zu. Die SUA verliert gegen Potsdam, dreht dann aber auf.

Eher durchwachsen verlief der Bundesliga-Start für die Judoka der SU Annen. Einer völlig unnötigen Niederlage gegen Dauerrivale UJKC Potsdam folgte ein zumindest halbwegs versöhnlicher Sieg gegen Gastgeber JT Hannover.

SU Annen - UJKC Potsdam 6:8. Knapp geht es eigentlich seit Jahren immer zu, wenn diese beiden Mannschaften in der ersten Liga die Klingen kreuzen. Doch dass es diesmal eine Niederlage für die Sport-Union setzte, das passte Trainer Stefan Oldenburg so gar nicht in den Kram. „Der zweite Durchgang ist komplett gegen uns gelaufen, das hatten wir uns ganz anders ausgemalt. Dass wir verloren haben, müssen sich die Jungs selbst ankreiden. Drei der sieben Kämpfe hätten wir da eigentlich gewinnen müssen“, stellte der 33-Jährige knurrig fest.

Diagnose im Krankenhaus: Strotes Oberschenkelknochen bricht

Runde eins war noch völlig okay aus Annener Sicht. Der Vizemeister des Vorjahres legte prima los, führte gleich mal mit 3:1 nach den Siegen von Jonas Schreiber (gegen Yvo Witassek, gegen den er bei der DM noch verloren hatte) sowie der Niederländer Jim Heijman und Jesper Smink. Großes Pech hatte Max Strote (-100 kg), der sich bei seinem Comeback gegen Marvin Belz schwer verletzte. Noch im Krankenhaus vor Ort wurde ein Bruch des Oberschenkelknochens festgestellt. Nach Leon Philipps souveränem 66-kg-Sieg hieß es dann zur Pause 4:3 für die SUA.

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Im zweiten Abschnitt aber verloren die Wittener gleich fünf Duelle am Stück, gerieten mit 4:8 in Rückstand und hatten den Mannschaftskampf damit schon verloren. Stefan Oldenburg war enttäuscht, vor allem die Golden-Score-Pleiten von Jonas Schreiber (+100 kg) und Robin Gutsche (-81 kg) wurmten ihn sehr. „Jonas’s Gegner war völlig platt, der hätte sicher die nächste Strafe bekommen“, so der Coach. Stattdessen wollte es der SUA-Judoka wissen, wurde für sein Ungestüm bitter bestraft. Annens Debütant Gutsche brach derweil in der Verlängerung konditionell ein. Zudem patzte der Niederländer Smink, ging wohl zu überheblich in sein Duell. Immerhin punktete Neuling Bastian Peters (-73 kg) bei seinem Bundesliga-Einstand, Leon Philipp besorgte Zähler Nummer sechs für Annen.

SU Annen - JT Hannover 12:2. Wie man sich den Frust aus dem Judo-Anzug kämpft, das demonstrierten die Wittener gegen die Hausherren. „Wir haben der Mannschaft vorab schon eine Ansage gemacht, dass du ein Durchgang wie gegen Potsdam nicht geht“, so Oldenburg. Und so fegten die SUA-Judoka schon im ersten Abschnitt über die chancenlosen Niedersachsen hinweg, führten mit 6:1. Der Deutsche Vizemeister Alessio Murrone, DM-Bronze-Gewinner Jonas Schreiber und der Niederländer Jim Heijman sorgten mit starken Auftritten für ein flottes 3:0, dann gewann Eigengewächs Aeneas Paul (-90 kg) seinen ersten Bundesligakampf. „Für ihn hat mich das besonders gefreut“, so Oldenburg über seinen Schützling, der seine Stärke im Bodenkampf ausnutzte und seinen Kontrahenten festhielt - Ippon.

Seinen ersten Bundesligakampf gewann Aeneas Paul (oben) für die SU Annen am Sonntag gegen das Judo-Team Hannover.  
Seinen ersten Bundesligakampf gewann Aeneas Paul (oben) für die SU Annen am Sonntag gegen das Judo-Team Hannover.   © HR | Herbert Rudel

Krachender Uchi-mata von Tim Malewany wie eine Erlösung

Jesper Smink und Leon Philipp erhöhten schließlich bis zur Pause weiter, brachten die Vorentscheidung auf den Weg. „Wir wollten aber auch danach kein Nachlassen sehen“, erklärte Oldenburg - und die Mannschaft drückte nach der nächsten klaren Ansage vom Trainerteam weiter aufs Tempo. „Vielleicht kam uns auch die Aufstellung der Hannoveraner ein wenig entgegen“, so Stefan Oldenburg. Immerhin hatten die Niedersachsen zuvor ein beachtliches 7:7 gegen den UJKC Potsdam erkämpft.

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Die Annener Schreiber, Heijman, Smink und Philipp punkteten dann noch ein zweites Mal bei diesem Vergleich, dazu gewannen auch der Ex-Leverkusener Robin Gutsche und Tim Malewany mit dem „Wurf des Tages“, wie Oldenburg dessen krachenden Uchi-mata lobte. Auch aus Malewany selbst brach es heraus, lautstark feierte er diesen Sieg für sein Team, das sich der Pflichtaufgabe an der Leine damit entledigte.