Hamburg/Köln. Die Tür zum U-19-Nationalteam scheint Julia Irmler (RC Witten) offen zu stehen. Beim Leistungstest in Köln düpiert sie ihren Rivalinnen allesamt.
Auch wenn es derzeit aufgrund der Corona-Pandemie und der Einschränkungen durch die entsprechende Schutzverordnung nicht die gewohnten, regulären Wettkämpfe für die Aktiven des Ruderclubs Witten gibt: Zuletzt ging es für die Aktiven endlich mal wieder aufs Wasser - und das mit durchaus bedeutsamem Hintergrund. Die Ruderer und Ruderinnen vom Team Nord-West trafen sich in Köln, um an der Leistungsüberprüfung des Nachwuchskaders der U-19-Nationalmannschaft teilzunehmen.
Mit guten Ergebnissen empfahlen sich dabei die Junioren und Juniorinnen für die Ausscheidungsrennen in einer Woche in Hamburg und somit für die Wettkämpfe auf der internationalen Bühne. Im Bereich der U 19 gingen aus Sicht des RC Witten Julia Irmler, Lisa Büttner und Henning Maaßen an den Start. Seit gut einem Jahr schon stellt Irmler im Juniorinnenbereich das Feld auf nationaler Ebene auf den Kopf. Zunächst musste sie auf der 1000-Meter-Regattastrecke um den Einzug ins Finale sowie um die Bahnverteilung kämpfen. Nach einer starken Startphase setzte sie sich ab Streckenhälfte klar vom übrigen Feld ab und siegte überlegen.
Überlegene Siege über 1000 und 2000 Meter
Auch im Finallauf über die 2000 Meter beeindruckte die Wittenerin. Selbst die Konkurrentinnen des älteren Juniorinnen-Jahrgangs konnten von Beginn an nicht mit Julia Irmlers Tempo mithalten. Sie sicherte sich den Gesamtsieg und eine famose Ausgangsposition für kommende Qualifikationsrennen. „Meine Renneinteilung hat super gepasst - sogar besser als sonst. Für die Rennen am Wochenende in Hamburg mache ich mir trotzdem keinen Druck, meine Mitbewerberinnen sind ja teilweise zwei Jahre älter als ich“, so die 15-Jährige.
Als direkte Konkurrentin war diesmal auch Trainingskollegin Lisa Büttner vertreten. Die sonst in der leichten Gewichtsklasse rudernde Wittenerin wusste sich ebenfalls sehr gut zu behaupten. Durch ein tolles Rennen über die 1000-Meter-Strecke, welches sie als Zweite ihres Laufes beendete, qualifizierte sie sich wie Julia Irmler für den Endlauf. Im Finale konnte Büttner nicht ganz mit der Spitze mithalten, stellte ihr ruderisches Vermögen dennoch unter Beweis.
Finn Wolter belegt trotz ungeliebter Außenbahn Rang vier
RCW-Talent Henning Maaßen erwischte keine so gute Form. Mit seinem Zweierpartner Florian Klar (RRG Mülheim) startete er in einem hart umkämpften Feld von 16 Booten. Wegen Schmerzen in Maaßens Handgelenk konnte sich die Renngemeinschaft aus Witten und Mülheim jedoch nicht gegenüber den Rivalen behaupten und musste den Finallauf abmelden.
Neben den drei Junioren und Juniorinnen war ein weiterer Wittener Ruderer, Finn Wolter, am Wochenende bei der Kaderüberprüfung der U-23-Nationalmannschaft in Hamburg im Einsatz. Die Vorläufe wurden dabei nach einem individuellen Zeitfahren besetzt, welches Finn im Bereich des U-23-Nachwuchses als guter Fünfter beendete. Im Vorlauf bestätigte er seine derzeitige Topform und zog ohne Probleme ins Halbfinale ein. Nach der Verlosung der Bahnen musste sich Finn Wolter dann aber mit der undankbaren Außenbahn zufriedengeben.
Chance auf einen Platz im Nationalkader für zwei RCW-Talente
Dem Seitenwind ungeschützt ausgesetzt, konnte der RCW-Athlet nicht um die vorderen Plätze im Finale kämpfen. Dennoch belegte er im Bereich der U 23 den insgesamt vierten Platz und qualifizierte sich somit für die finale Trainingsüberprüfung im Juni in Ratzeburg.
Bei den Kaderüberprüfungen in Köln sowie in Hamburg zeigten gerade Julia Irmler und Finn Wolter, dass sie auch in diesem Jahr auf höchstem Niveau unterwegs sind. Beide gehen mit guten Aussichten in die nächsten Ausscheidungsrennen, um letztlich ihr großes Ziel zu erreichen und sich fürs Nationalteam qualifizieren zu können.