Witten. Im Sommer steht bei den Fußballern von TuRa Rüdinghausen ein Trainerwechsel an. Für Fabian Kordel übernimmt ein Coach mit Zweitliga-Erfahrung.

Ob Fabian Kordel noch die Chance erhält, mit TuRa Rüdinghausen die Fußball-Saison 2020/21 in der A-Kreisliga zu Ende zu bringen - und das möglicherweise mit einem Aufstieg? Diese Frage wird sich wohl erst in den nächsten Tagen klären. Fest steht aber inzwischen, dass Kordel die Mellmausländer in der nächsten Spielzeit nicht mehr betreuen wird. Wie der Verein jetzt mitteilte, hat man mit Holger Stemmann (49) einen neuen Trainer für TuRa verpflichtet.

„Wir haben schon länger gewusst, dass wir da eine Lösung für den Sommer benötigen“, teilte Dennis Pleuger aus der Sportlichen Leitung des A-Ligisten mit. Der bisherige Trainer der Rüdinghauser, Fabian Kordel, hatte den Verantwortlichen schon zeitig mitgeteilt, dass er für ein weiteres Engagement aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehe. „Da war uns klar, dass wir uns umschauen müssen“, so Pleuger, der auch in der TuRa-Elf aktiv ist.

Barsukovskij und Jürgens kannten Stemmann aus Esborn

Positiv bewertet er, dass Kordel den Rüdinghausern nicht gänzlich den Rücken kehren wird. „Er bleibt dem Verein in jedem Fall erhalten, das war ihm auch wichtig.“ Aktuell sei der bisherige TuRa-Coach „fit wie noch nie“, wie Pleuger berichtet, „weil er sich für einen Marathon fit macht.“ Durchaus denkbar, dass Kordel auch noch mal als Akteur für das A-Kreisliga-Aufgebot infrage kommt.

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Den einen oder anderen Kandidaten hatten die Wittener bald im Visier, doch fündig wurden sie letztlich beim in Wuppertal lebenden Holger Stemmann, da mit David Jürgens und Dmitrij Barsukovskij zwei Spieler im TuRa-Kader stehen, die schon unter eben diesem Trainer (damals noch beim TuS Esborn) gearbeitet haben. „Beide haben durchweg Positives von Holger Stemmann berichtet, und ich konnte mir seither in vielen Gesprächen mit ihm auch ein gutes Bild machen“, teilt Dennis Pleuger mit. Der gebürtige Braunschweiger Stemmann, der in Niedersachsen auch für die Jugendteams des aktuellen Zweitligisten Eintracht spielte, hat in seiner Vita als Trainer (mit A-Lizenz) schon einige hochinteressante Stationen aufgelistet.

Erfolgserlebnis bei einem Traditionsverein: Als Trainer von RW Essens U 23 schaffte Holger Stemmann (M.) 2013 nach einem 4:1 beim ASV Wuppertal den Titelgewinn in der Landesliga Niederrhein.
Erfolgserlebnis bei einem Traditionsverein: Als Trainer von RW Essens U 23 schaffte Holger Stemmann (M.) 2013 nach einem 4:1 beim ASV Wuppertal den Titelgewinn in der Landesliga Niederrhein. © WAZ FotoPool | Michael Gohl

Zweitliga-Trainer bei den Damen von Werder Bremen

Die U-19-Junioren von Preußen Münster coachte er in der Saison 2007/08, wechselte dann aber zeitnah als Nachwuchs-Koordinator an den DFB-Stützpunkt nach Bremen. An der Weser blieb Stemmann dann eine ganze Weile, übernahm bei Werder Bremen zunächst als Trainer die Juniorinnen und im Anschluss (ab Juli 2010) die Zweitliga-Fußballerinnen der Grün-Weißen. Danach zog es ihn ins Ruhrgebiet, wo er ab 2012 das Sagen bei der Zweitvertretung von Rot-Weiss Essen bekam. Dort feierte Holger Stemmann im Jahr darauf den Titelgewinn in der Niederrhein-Landesliga - aus finanziellen Gründen aber lehnte RWE den Sprung in die Oberliga ab.

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Danach folgten Engagements beim Kreisliga-Club SV Langschede (in Fröndenberg), ehe Holger Stemmann im Januar 2017 beim Bezirksligisten FSV Gevelsberg anheuerte. Zuletzt übernahm er nach einem Kurzzeit-Einsatz beim TuS Esborn (ab November 2018) ab Sommer 2019 das Ruder beim Iserlohner Club SC Hennen (ebenfalls Bezirksliga).

Mit TuRa schon vorab intensiv beschäftigt

„Holger Stemmann hat sich sehr interessiert gezeigt, was den gesamten Verein angeht. Er hat sich erkundigt über die übrigen Mannschaften sowie unsere Jugend. Er macht sich schon vor seinem Amtsantritt Gedanken über viele Dinge“, zeigte sich Dennis Pleuger beeindruckt vom Stemmanns Wissensdurst rund um seinen künftigen Club.