Bommern. Für Jörg Silberbach, Trainer des SV Bommern 05, kommen die sportlichen Nöte seiner Mannschaft nicht unerwartet. Wohl keine Neuzugänge im Winter.

Eines kann man mit Fug und Recht behaupten: Die Saison ist bislang für den SV Bommern 05 nicht besonders gut gelaufen. In der vorigen Spielzeit sind die Silberbach-Kicker wegen des Saisonabbruchs nicht aus der Bezirksliga abgestiegen, und zu Beginn der Unterbrechung stehen sie nun schon wieder auf einem Abstiegsplatz.

Auch wenn der Grund ein trauriger ist, kommen die vier Wochen Pause Jörg Silberbach nicht ungelegen: „Viele Leistungsträger laborieren an Bänder- oder Muskelverletzungen. Die können sie nun auskurieren, ohne ein Spiel zu verpassen.“ Diesen positiven Effekt will er bei der Bewertung der Saisonunterbrechung aber nicht ganz oben sehen: „Die Lage hatte sich zugespitzt, und ich hatte mit einer neuen Corona-Pause gerechnet.“ Doch so ganz ist er mit der Lösung nicht einverstanden: „Ich spiele Tennis, und das funktioniert prima. Die Frage ist doch wirklich, ob man sich beim Fußball unter freiem Himmel anstecken kann. Das ist für mich schwer zu beurteilen.“ Er hält viele Corona-Maßnahmen für nicht verständlich und sieht auch Widersprüche, doch der Trainer sagt auch: „Die Gesundheit ist das höchste Gut, und das muss geschützt werden.

Silberbach: „Corona-Regeln schränken uns ganz schön ein“

Beim SV Bommern habe man sich immer an die Corona-Regeln gehalten und sei deshalb auch recht glimpflich davon gekommen, so der 55-Jährige. Zwar war wegen eines positiven Tests die Partie gegen den VfB Annen ausgefallen, doch diese wurde schon nachgeholt. Lediglich die Partie gegen Herne 70 und die drei November-Partien müssten nachgeholt werden. Nachholpartien im Winter hält er aus organisatorischen Gründen für schwierig: „Die Corona-Regeln schränken uns ganz schön ein. Es ist nicht schön, wenn man nach dem Spiel durchgeschwitzt ist und dann nicht duschen darf. Das birgt ein großes Erkältungsrisiko.“

Wusste von vornherein um die Schwere der Aufgabe beim SV Bommern 05: Trainer Jörg Silberbach.
Wusste von vornherein um die Schwere der Aufgabe beim SV Bommern 05: Trainer Jörg Silberbach. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Silberbach hält es jedenfalls für möglich, die Saison ordentlich zu beenden: „Man kann durchaus auch im Januar und Februar spielen. Die Winterpause ist nicht unbedingt notwendig .“ Viel hänge aber auch davon ab, wie sich die Infektionszahlen entwickelten: „Vielleicht findet man ja auch einen Impfstoff, und dann könnte alles nach Plan verlaufen.

Trainingsplan ans Team ausgegeben

Für ihn und seine Mannschaft ist Fußball ein Hobby, und da müsse man zurückstecken: „Ich gehe gerne in ein Restaurant, nun muss ich im November darauf verzichten. Damit kann ich leben.“ Silberbach sagt aber auch: „Ich habe eine feste Stelle mit einem festen Gehalt. Ich kann sehr gut verstehen, dass Selbstständige und Freiberufler die Sache ganz anders sehen als ich.“ Der Coach hat seiner Mannschaft einen Trainingsplan für den November mit auf den Weg gegeben: „Das sind die üblichen Fitness- und Kraftübungen, die man ohne Probleme alleine absolvieren kann.“

Der SV Bommern steht mit nur einem Punkt aus dem Spiel gegen Stadtrivale Annen momentan auf dem vorletzten Platz. Eine Situation, die Silberbach für angemessen hält: „Wir haben bislang nur gegen Mannschaften gespielt, mit denen wir nicht auf Augenhöhe waren. Wenn wir mal auf Abstiegskonkurrenten wie Herne 70 treffen, dann hoffe ich auf ein anderes Bild.“

SVB kann nicht mit dickem Konto auf Spielerfang gehen

Dann könnten auch wieder einige Leistungsträger mit dabei sein. Die bisherige Personalsituation habe bessere Ergebnisse verhindert: „ Teilweise mussten drei A-Junioren 90 Minuten lang spielen . Diese wollte ich eigentlich behutsam an den Bezirksliga-Fußball heranführen. Doch selbst in Bestbesetzung wird es für uns ein langer Weg bis zum zwölften Platz und zum Klassenerhalt.“ Externe Verstärkungen im Winter hält er für unwahrscheinlich: „Der SV Bommern wird nicht mit einem dicken Portemonnaie auf Shopping-Tour gehen. Vielleicht führen persönliche Kontakte der Spieler zu Neuzugängen. Momentan gehe ich aber davon aus, dass wir in dieser Besetzung weiterspielen und so den Abstieg vermeiden müssen.“

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