Bommern. Handball-Oberligist TuS Bommern hat Trainer Dennis Wahlers von seinem Amt entbunden. Einen Nachfolger hat der Club aktuell noch nicht.

Gerade mal zwei Spieltage in der Handball-Oberliga sind vorbei, da steht der TuS Bommern schon ohne Cheftrainer da. Wie der Club mitteilte, habe man sich am Montagabend von Dennis Wahlers getrennt, der als Nachfolger von Ingo Stary seine Arbeit erst vor Beginn dieser Saison aufgenommen hatte. „Es hat einfach nicht gepasst“, wie Teammanager Andreas Buchholz erklärte. Die beiden verlorenen Spiele zum Auftakt der Oberliga-Serie wollte er jedenfalls nicht als Grund für die Trennung verstanden wissen.

Im April hatte der TuS Bommern Nägel mit Köpfen gemacht und den ehemaligen Riemker Trainer Dennis Wahlers als neuen Coach des Oberliga-Aufsteigers vorgestellt. Die Wittener wollten dem inzwischen 27-Jährigen die Chance geben, das Team zu führen, nachdem man zuvor schon mit dem nur unwesentlich älteren Ingo Stary so blendende Erfahrungen gemacht hatte. Stary selbst gab den Bommeranern den Tipp, auf Wahlers zuzugehen. Seit Ende Juni ging er dann mit den Grün-Weißen an die Arbeit.

TuS Bommern macht sich auf die Suche nach neuem Trainer

„Sicherlich waren auch die komplizierten Bedingungen unter dem Einfluss von Corona ein Thema“, wie Andreas Buchholz anführte. „Es war schwierig, eine kontinuierliche Vorbereitung aufzubauen. Die Mannschaft durfte ja erst spät mit dem Hallentraining beginnen, konnte nicht mehr wie gewohnt regelmäßig Krafteinheiten im Fitness-Studio einlegen, immer wieder fehlten in den Einheiten auch Spieler“, so der Teammanager. Durch diese Unterbrechungen in der Vorbereitung entstanden erste Unzufriedenheiten - sowohl beim Trainer selbst als auch bei den Verantwortlichen um Abteilungsleiter Thomas Hitzemann und dem Sportlichen Leiter Mathias Kilfitt. „Am Ende haben die sportliche Philosophie von Verein und Trainer sowie die strukturellen und mannschaftlichen Zukunftsvisionen nicht zueinander gepasst“, so die offizielle Verlautbarung.

Man hat schon nach den Eindrücken der letzten Testspiele vor Saisonstart erkennen können, dass es offenbar auch in der Chemie zwischen Mannschaft und Trainer nicht zu 100 Prozent gestimmt hat. Auch Andreas Buchholz bekräftigte, dass die Meinungen zwischen Dennis Wahlers und den TuS-Machern hier und da auseinander gingen. „Aber“, so der 40-Jährige, „grundsätzlich ist das der Trainertyp, den wir für die Mannschaft wollen.“ Einen Kandidaten für die Wahlers-Nachfolge allerdings haben die Wittener derzeit noch nicht zur Hand. „Das ist natürlich jetzt anfangs der Saison auch ein sehr schwieriger Zeitpunkt“, wie Buchholz eingestand. Die Mannschaft wurde noch am Montagabend von der Entscheidung in Kenntnis gesetzt, das Training leitete da schon Co-Trainer Viktor Bensmann.

Bommerns Kapitän Felix Groß (re.; li. Lukas Burbaum im Spiel gegen Hemer) zeigte sich von der frühen Trainer-Entlassung überrascht, sah sie aber „als vernünftigen Schritt, wenn Ansichten auseinander gehen.“
Bommerns Kapitän Felix Groß (re.; li. Lukas Burbaum im Spiel gegen Hemer) zeigte sich von der frühen Trainer-Entlassung überrascht, sah sie aber „als vernünftigen Schritt, wenn Ansichten auseinander gehen.“ © IKZ | Michael May

Teamkapitän Felix Groß: „Wir brauchen eine Führungsfigur“

„Wenn die Ansichten auseinander driften, dann ist es sicherlich gut, schnell einen Cut zu machen“, so Mannschaftskapitän Felix Groß. Der Zeitpunkt der Trennung kam indes auch für den 29-Jährigen „überraschend“. Auch er sieht die schwierige Vorbereitung als einen Grund, warum es nicht so rund lief zwischen Team und Coach. „Die ganze Sache kam halt nie so recht in Schwung, es fehlte die Dynamik, die sich hätte entwickeln können.“

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Dass es bei den Auftritten des Oberligisten hier und da spielerische Defizite gab, ist nicht von der Hand zu weisen. Es gelang Dennis Wahlers nicht, dem Aufsteiger seine Handschrift zu verpassen. Schon die Testpartien erbrachten mäßige Resultate, die Punktspiel-Niederlagen gegen Haltern-Sythen (26:28) und in Hemer (20:24) könne man laut Groß jedoch nicht als Maßstab nehmen. „Da hat die Mannschaft auch selbst erstmal vor ihrer Haustür zu kehren.“ Laut Groß brauche sein Team einen Trainer, „der klar eine Richtung vorgibt, der uns sagt, wo es lang geht. Es müsste ein Trainer sein, der den Laden in gewisser Weise auch etwas aufmischt, der eine Führungsfigur darstellt und eine klare Überzeugung vertritt.“

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