Lüdenscheid. Mehrere Ausfälle, eine löchrige Defensive, kein Tempo, kaum Kombinationen – aber in der Schlussphase drehte der WTV gegen HSG Lüdenscheid auf.
Finn Solmecke bescherte einer furiosen Wittener Aufholjagd ein Happy-End: Zehn Sekunden vor dem Ende erzielte er im Auswärtsspiel bei der HSG Lüdenscheid den 26:25-Siegtreffer für die Landesliga-Handballer des Wittener TV.
Die Wittener mussten dabei kurzfristig auf vier wichtige Spieler verzichten: Axel Weber und Nils Habermann mussten genau so absagen wie Felix Mohri und Matthias Ciesiolka. Bis zur 50. Minute hatten die Wittener auch deshalb weit unter ihren Möglichkeiten gespielt.
Wittener TV macht zunächst ein fehlerhaftes Spiel
In der für Corona-Verhältnisse gut besuchten Lüdenscheider Halle war das Spiel der Gallinowski-Sieben von Fehlern in allen Mannschaftsteilen durchtränkt. WTV-Sprecher Jan-Felix Löffler war vor allem mit dem Abwehrbereich nicht zufrieden: „Wir haben den Rückraumspielern viel zu viel Platz gelassen und auch der Kreisläufer stand ständig frei. Zudem kamen die Lüdenscheider Außen zu oft ungehindert zum Abschluss.“
Auf der anderen Seite fehlte den Wittener Angriffen das nötige Tempo. Im Zweifelsfall verzichteten die Gäste auf ein Kombinationsspiel, sondern rieben sich in Einzelaktionen auf. Die Unzulänglichkeiten im Spiel der Gäste machten sich allerdings nicht auf der Anzeigetafel bemerkbar.
Nach dem 4:4-Ausgleich durch den mit zehn Toren überragenden Dirk Oberbossel (7.) ging der WTV sogar mit 6:4 in Führung. Diese hielten die Gäste bis zum 12:11 (35.). In der 28. Minute hieß es noch 13:13, bevor Lüdenscheid zwei Chancen zur 15:13-Pausenführung nutzte.
Wittener liegen mit drei und vier Toren hinten – die Gastgeber feiern schon
Das Spiel der Gäste wurde auch in der zweiten Halbzeit nicht viel besser. Stattdessen kippte das Match nach dem 19:19 (41.) zugunsten der Lüdenscheider.
Wenig später führte die HSG mit 23:20 und nach dem 25:21 (50.) feierten die Lüdenscheider Fans auf der Tribüne schon lautstark den Sieg ihrer Sieben. Doch plötzlich ging ein Ruck durch das Gästeteam.
Auch interessant
Jannis und Dirk Oberbossel brachten den WTV auf 23:25 heran. In dem nun sehr hitzigen Spiel mussten anschließend zwei Lüdenscheider auf die Strafbank. Andreas Winter traf zum 24:25 und Dirk Oberbossel glich zum 25:25 aus (59.). Lüdenscheid hatte in der letzten Minute Ballbesitz, warf aufs Tor, doch Sebastian Pohl parierte. Sein langer Ball erreichte Finn Solmecke, der die Nerven behielt und zum 26:25 traf.
Mehr aktuelle Handball-Artikel aus Witten:
- Zweites Spiel, zweite Niederlage: Oberliga-Aufsteiger Bommern steckt im Leistungsloch
- Starke Leistung, aber noch nicht abgebrüht: Aufsteiger ETSV Ruhrtal II hält gegen Bösperde gut mit
- Heimsieg gegen Dorsten: HSV Herbede spielt seine Vorteile erst ganz spät aus
Wittener TV gewinnt in Lüdenscheid – die Statistik zum Spiel:
WTV: Pohl, Dennersmann; Kutsch (4/3), Winter (1), Röhrle (2), Jonas Oberbossel (1), Brecht (2), Dirk Oberbossel (10), Lieberwirth (1), Jannis Oberbossel (1), Solmecke (4).
Auch interessant
Auch interessant