Witten. Die Dreiband-Bundesliga startet am Wochenende. Für den BCC Witten geht’s in Berlin und Magdeburg los. Saisonziel: Edelmetall.

Wäre es in der vergangenen Saison nicht aufgrund der Coronakrise zu einem vorzeitigen Abbruch gekommen, die Dreiband-Spezialisten des BCC Witten hätten allerbeste Chancen gehabt, im Titelkampf der Bundesliga zumindest eine Medaille einzusacken. Mit der gleichen Zielsetzung geht das Billard-Team aus der Ruhrstadt nun auch die neue Saison an. „Platz drei ist durchaus machbar“, sagt Topspieler Ronny Lindemann vor dem Auftakt am Samstag beim BC International Berlin (14 Uhr) und am Sonntag beim 1. BC Magdeburg (11 Uhr).

Es gibt einige Mannschaften, die für einen Spitzenplatz infrage kommen. Dessen ist sich auch der ehemalige Deutsche Meister Lindemann bewusst. „Ich rechne damit, dass der BC Stuttgart, der u. a. Dick Jaspers aus Magdeburg zu sich geholt hat, als großer Favorit ins Rennen geht. Aber auch der BC Weywiesen aus Bottrop hat mit seiner verstärkten Mannschaft sicher gute Karten.“

BCC Witten mit unverändertem Kader in die Saison

Irgendwo gleich dahinter wollen sich letztlich auch die Crengeldanzer einreihen, die mit dem gleichen Aufgebot in die Saison gehen wie im vergangenen Jahr. „Wir sind eine im Schnitt noch junge Truppe, die gut miteinander klar kommt. Warum also sollten wir da personell großartig was ändern? Zumal wir auch nicht das Geld haben, um oben drauf noch einen Überflieger setzen zu können“, sagt Ronny Lindemann (39). Klar, wenn ein Billard-verrückter Sponsor um die Ecke käme und dem BCC Witten 10.000 Euro für einen neuen Spieler in die Hand drücken würde, „dann würden wir schauen, dass wir für die ganz wichtigen Partien noch jemanden bekommen.“ So aber gab’s für den BCC keine Notwendigkeit, das harmonische Team aufzublähen.

Ist am Wochenende gleich mit dabei: Wittens dänischer Internationaler Jacob Haack-Sørensen.
Ist am Wochenende gleich mit dabei: Wittens dänischer Internationaler Jacob Haack-Sørensen. © FUNKE Foto Services | Manfred Sander

Zumal die Wittener auch weiterhin auf international anerkannte Könner wie den Dänen Jacob Haack-Sørensen oder den Niederländer Dave Christiani setzen können. Anders als in einigen Spielzeiten zuvor reisen die BCC-Cracks nun auch am ersten Tag mit einer Wunschformation zum ersten Doppelspieltag. Haack-Sörensen wird in Berlin und Magdeburg am Tisch stehen, dazu Ronny Lindemann, Murat Gökmen und Volker Baten. „Beide Gegner können wir schlagen, ich wünsche mir aber zumindest mal einen Sieg am Wochenende“, so Lindemann.

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Corona-Situation beeinflusst auch Personalkarussell der Liga

Ein guter Start wäre allemal wichtig für die Wittener, denn in der Breite hat die Qualität der Dreiband-Bundesliga gewiss zugenommen. „Viele Mannschaften haben sich mit zusätzlichen ausländischen Spielern verstärkt. Angesichts der Corona-Situation ist aber immer auch fraglich, ob die dann einsetzbar sind und einreisen dürfen“, gibt der BCC-Spieler zu bedenken.

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In der einen oder anderen Partie - vermutlich eher in der zweiten Saisonhälfte - werden die Wittener sogar beide ausländischen Akteure einsetzen können. Ab und an werden aber auch Haack-Sørensen und Christiani fehlen. „Dann spielen wir mit einer durchweg deutschen Mannschaft“, verweist Ronny Lindemann, dass der BCC u. a. mit Simon Blondeel noch einen talentierten Mann in der Hinterhand hat.

Auf einen Einsatz des belgischen Weltklasse-Spielers Eddy Leppens (50) baut der BCC Witten auch in der Spielzeit 2020/21 nicht. „Eddy spielt jetzt eine Turnierserie in Südkorea, wird dadurch für die Partien hier für ein Jahr gesperrt“, so Lindemann. Sollte sich an dieser Situation formaljuristisch etwas ändern, könnte der langjährige Erfolgsgarant doch noch ein Comeback für den BCC Witten feiern.