Bottrop. Der BC Weywiesen wollte den Deutschen Mannschaftspokal zum sechsten Mal nach Bottrop holen. Am Ende jubelte aber der BC International Berlin.

Aus ihrer Enttäuschung machen sie keinen Hehl. „Wir hatten uns mehr ausgerechnet“, gibt Markus Dömer zu. Der Sportliche Leiter des BC Weywiesen betonte aber auch die positiven Aspekte des Pokalfinal-Wochenendes, das der BC International Berlin am Sonntag mit dem Gewinn des Deutschen Mannschaftspokals beendete: „Auf der anderen Seite waren wir mit zwei Mannschaften im Halbfinale vertreten. Das ist auch nicht übel.“

Trotz des verpassten Titels durfte sich der BC Weywiesen am Sonntag zu den Gewinnern zählen. Der Zusammenschluss von Bottroper BA und dem BC Fuhlenbrock nutzte den Tag, um der Szene zu zeigen, was sich in den letzten Wochen alles in den Weywiesen getan hat. Den Halbfinalteilnehmern präsentierte sich eine frisch sanierte Spielstätte. Viel Farbe, ein neuer Teppich und ein Update des technischen Standards fielen den Gästen gleich ins Auge, aber auch die neue Organisation des Vereins, der sich im Vorstand deutlich breiter aufgestellt hat.

Ungünstige Aufstellung im Halbfinale gegen Berlin

Sportlich lief es für die Bottroper nicht ganz nach Plan. „Das ist ein bisschen wie im Fußball, auch im Dreiband hat der Pokal seine ganz eigenen Gesetze“, so Dömer, „Überraschungen sind immer wieder möglich.“ Damit sprach er eine Eigenart des Wettbewerbs an, die dem BCW diesmal nicht unbedingt in die Karten spielte. Im Gegensatz zu den Bundesliga-Partien gibt es im Pokal nämlich eine freie Aufstellung. Das bedeutet, dass die Spieler nicht nach ihrem Leistungsvermögen sortiert auf den Spielberichtsbogen geschrieben werden. „Jede Mannschaft darf entscheiden, an welchen Positionen ihre Spieler stehen sollen“, erklärt Dömer.

Der Pokal geht zum sechsten Mal in die Hauptstadt

Mit dem 8:0-Finalsieg über den BC Weywiesen II beerbt der BC International Berlin den Vorjahressieger Bottroper BA. Damit geht der Pokal bereits zum sechsten Mal in seiner seit 1957 dauernden Geschichte in die Hauptstadt (Bottroper Teams waren bisher fünfmal erfolgreich).

Am kommenden Wochenende startet die neue Bundesliga-Saison. Der BC Weywiesen muss zum Auftakt auswärts antreten. Am Samstag geht es zum BC Elversberg, am Sonntag zum BC St. Wendel. In der 2. Bundesliga spielt BCW II beim BC Elfenbein Höntrop und beim BCC Witten II.

Im Halbfinale gegen den BC International Berlin sorgte das dafür, dass Bottrops Youngster Tom Löwe gegen den aktuell besten Deutschen im Dreiband-Sport antreten musste. Martin Horn wurde seiner Favoritenrolle dann auch gerecht und setzte sich nach 23 Aufnahmen mit deutlichem Vorsprung durch.

Cengiz Karaca bricht Rudolphs Widerstand mit einer 12er Serie

Torbjörn Blomdahl und Roland Forthomme punkteten zwar sicher, dass es am Ende aber nur zu einem 4:4 mit schlechterer Unterbewertung (125:148 Ball) reichte, lag auch daran, dass Christian Rudolph nicht seine gewohnte Form abrufen konnte. Der gesundheitlich angeschlagene Kapitän verlor sein Duell mit Cengiz Karaca 27:40. Rudolph hatte die Partie bis zur Pause dominiert (21:16), doch dann legte Karaca eine 12er Serie hin, Rudolph blieb nur noch die Gratulation zu einer starken Leistung.

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Im Finale bekamen es die Berliner überraschend mit der Bottroper Zweitvertretung zu tun, die sich erfolgreich durch Achtel-, Viertel- und Halbfinale gekämpft hatte. Im Endspiel aber musste die Reserve neidlos die Stärke des Gegners anerkennen. Tobias Bouerdick unterlag Cengiz Karaca (29:40), Jörg Ikenmeyer blieb gegen Martin Horn ohne Siegchance (16:40). Markus Dömer freute sich gegen Hakan Celik zwar über eine 7er Serie, unterlag nach 52 Aufnahmen aber mit 33:40. Auch die starke Leistung von Uwe Klein blieb ohne Lohn, er verlor sein Duell mit Norbert Roestel knapp mit 38:40. Und so nahm am Ende das Team aus der Hauptstadt den großen Silberpokal entgegen.

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