Bochum. Acht Tore gegen Bommern, jetzt sechs beim VfB Günnigfeld - der TuS Heven legt einen beängstigend guten Start hin. Emotionen kochen hoch.
Der blau-weiße Bezirksliga-Express nimmt immer mehr Fahrt auf. Nach dem 8:0 über chancenlose Bommeraner fertigte der TuS Heven 09 am Sonntag auch den hoch eingeschätzten VfB Günnigfeld überlegen ab, feierte einen bemerkenswerten 6:2 (3:1)-Erfolg auf dem unbequemen, holprigen Rasenplatz an der Kirchstraße.
Man hätte meinen können, die Schlussphase in dieser eindeutig verlaufenden Partie wäre ein wenig friedvoller vonstatten gegangen. Der TuS Heven hatte mit dem 5:1 von Kaan Cosgun (81.) auch die allerletzten Zweifel ausgeräumt. Doch die vielen, bisweilen nickeligen Zweikämpfe hatten die Atmosphäre ein wenig zu sehr aufgeheizt. Wozu auch der ganz schwache Unparteiische seinen Teil beitrug. Referee Bahtiyar Dumanli, der erst ob einer Vollsperrung auf der Autobahn viel zu spät aufkreuzte, war über weite Strecken nicht wirklich Herr der Lage. Verteilte reihenweise gelbe Karten, lag mit mehreren Entscheidungen völlig daneben - u. a. bei einer klaren Notbremse gegen Hevens Laurenz Wassinger, als er es bei Gelb beließ (47.).
Wilde Rangelei nach dem Schlusspfiff
Doch dem VfB Günnigfeld ging die Vorführung in den letzten Spielminuten offenbar extrem gegen den Strich. Stürmer Gökhan Turan, der oft nur durch Schauspieleinlagen auffiel, verstrickte sich in ein übles Wortgefecht mit TuS-Trainer . Als die Partie vorüber war, kam es zu einer wilden Rangelei, die einige der Spieler beider Teams nur mit Mühe beendeten. Eine eklige Spuckattacke von VfB-Spieler Ramon Gabriel Bergann in Richtung der Hevener Zuschauer war der negative Höhepunkt.
Dabei war es eigentlich ein rassiges Fußballspiel, das vom Beginn an viel zu bieten hatte. Heven legte früh los, Tim Dosedal traf nach einer Ecke - 1:0 (5.). Eiskalt erhöhte Marcel Herrmann in der 13. Minute auf 2:0 für die Blau-Weißen. Auch die Gastgeber hatten Chancen, doch mehrfach parierte Keeper Kevin Hennig stark. Ganz raffiniert: Einen Freistoß führte Sven Türker ganz schnell aus, überraschte die VfB-Abwehr - Marcel Herrmann vollstreckte zum 3:0 (43.). Ärgerlich, dass es nach einem unnötigen Türker-Foul an Turan Günnigfeld per Strafstoß noch vor dem Pausenpfiff verkürzte (45.). Dabei hatte der zuvor verwarnte Türker Glück, nicht die Ampelkarte unter die Nase gehalten zu bekommen. Er wurde dann auch ausgewechselt gegen Kubilay Turgut.
Zaubertore von Cosgun und Wassinger
„Wir wollten in der zweiten Hälfte etwas defensiver stehen, unsere Chance in Kontern suchen“, so Kastner. Diese Taktik ging auf, wenngleich man die ersten guten Möglichkeiten verstreichen ließ. Der eingewechselte Laurenz Wassinger aber traf dann zum 4:1 (64.), Cosgun und abermals Wassinger ließen noch zwei weitere Treffer zum 6:1 folgen. Ein Tor per Handelfmeter für Günnigfeld (wieder sicher verwandelt von Timo Farris) kurz vor Schluss hatte nur noch statistischen Wert.
„Mir haben heute vor allem die ersten 15 Minuten gefallen, da waren wir gleich voll da. Danach haben wir Günnigfeld ein paar Standards zu viel gelassen. Nach der Pause aber haben wir das Spiel kontrolliert, wie ich mir das vorstelle“, so Thorsten Kastner, dessen Hevener ihren Spitzenplatz nach dem zweiten Kantersieg der Saison natürlich verteidigen.
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TuS: Hennig; Türker (46. Turgut), Dosedal, Schöppner, Michel (63. Karakurt), Tumbul, Sapkayali, Cosgun, Dilek, Kellner (37. Coric), Herrmann (46. Wassinger).
Torfolge: 0:1 Dosedal (5.), 0:2, 0:3 Herrmann (13., 43.), 1:3 Farris (45., Foulelfmeter), 1:4 Wassinger (64.), 1:5 Cosgun (81.), 1:6 Wassinger (85.), 2:6 Farris (87., Handelfmeter).