Heven. Der TuS Heven lässt es zum Saisonauftakt richtig rappeln. Mit 8:0 schießt die Kastner-Elf den SV Bommern vom Feld. Ein Akteur langt dreifach hin.

Die Tormelodie wurde am Sonntag zum beliebtesten Schlager des TuS Heven 09 beim Saisonauftakt in der Bezirksliga. Gleich acht Mal dudelte das Lied vom Band - und immer wieder durften die Blau-Weißen feiern. Mit dem 8:0 (4:0) über den Nachbarn SV Bommern 05 startete die Mannschaft von Trainer Thorsten Kastner perfekt in die Serie. Allerdings waren die Gäste an diesem Tag einfach nicht konkurrenzfähig.

„Das muss man ganz klar so sagen: Gegen diese Hevener Mannschaft, die wirklich ein starkes Spiel gemacht hat, waren wir in allen Belangen unterlegen“, gab SVB-Trainer Jörg Silberbach in einer ersten Analyse fair zu Protokoll. „Die Hevener sind nun mal einfach nicht unser Kaliber - es lief heute leider wie befürchtet.“ Da bei den Bommeranern eine Reihe von Stammspielern (zuletzt auch Benjamin Schröder, Kenan Kastali und Dennis Mathea) ausfielen, hatte Silberbach nur noch ein Rumpfteam parat. Und das war nur in der ersten halben Stunde einigermaßen in der Lage, den Ansturm des Hevener Titelkandidaten zu bändigen.

Eleganter Lupfer vom Ex-Sprockhöveler Cosgun

Vom Anpfiff weg ging es eigentlich nur in eine Richtung - die des Bommeraner Gehäuses. Die Platzherren zeigten sich spielfreudig, gingen gleich hohes Tempo. Ein erster Abschluss nach 13 Minuten von Adi Witt prüfte SVB-Keeper Sven Kozdron. Der wenig später auch schon erstmals geschlagen war. Ein weiter Ball über die rechte Seite landete bei Kaan Cosgun, der das Laufduell mit Philipp Kalkoff gewann und präzise ins lange Eck traf - 1:0 (18.). Für die Hevener, die anfangs etwas Mühe hatten mit den bissigen Zweikämpfen des Gegners, ohne Frage ein Start nach Wunsch. Trainer Thorsten Kastner hatte kurzfristig seine auserkorene erste Elf noch mal ändern müssen, weil Besim Kasumi und Marc Michel leicht angeschlagen waren. Für Edeltechniker Hari Coric, Kevin Wrede und Christoph Rölleke blieb auch nur ein Bankplatz - wohl dem, der solch einen Kader zur Verfügung hat. Wobei Top-Torjäger Laurenz Wassinger ja noch gesperrt draußen saß.

Kluger Spielgestalter: Hevens Demir Tumbul (re., hier gegen Valentino Zeko) spielte fehlerlos beim 8:0 im Derby.
Kluger Spielgestalter: Hevens Demir Tumbul (re., hier gegen Valentino Zeko) spielte fehlerlos beim 8:0 im Derby. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Doch der hatte am Sonntag einen idealen Vertreter, der gegen seinen Ex-Club hochmotiviert war. Marcel Herrmann leistete wie gewohnt ein hohes Laufpensum, belohnte sich aber nach Zuspiel von Sven Türker mit dem 2:0 (35.). Kurz zuvor hatte Bommerns Youngster Jan-Oliver Becker nach einem TuS-Patzer sogar die Chance zum Ausgleich, verzog aber deutlich. So sorgten die Hevener bis zum Seitenwechsel schon für die Entscheidung. Aus vollem Lauf jagte Tolga Dilek den Ball flach ins Eck (38.), kurz vor der Pause köpfte Herrmann nach Fehler von Schlussmann Kozdron einen Eckball von Kaan Cosgun zum 4:0 in die Maschen (45.). Geknickte Bommeraner stapften missmutig in die Kabine - wohl wissend, dass es in Abschnitt zwei nicht viel einfacher werden würde.

Freche Vorlage von Herrmann bei Dileks 7:0

Und der TuS Heven kannte einfach keine Gnade. „Weiter, immer weiter“, scheuchte Marvin Schöppner sein Team in bester Olli-Kahn-Manier nach vorne - und schon in der 54. Minute lupfte der frei stehende Cosgun den Ball elegant über den Keeper hinweg zum 5:0. Als drei Minuten später Schöppner per Kopf einen präzisen Freistoß von Tim Dosedal versenkte und das halbe Dutzend voll machte (57.), war das Bommeraner Fiasko längst perfekt. Sven Mathea hätte den Ehrentreffer erzielen können, jagte den Ball aber in den September-Himmel. Nur kurz darauf erzielte Tolga Dilek nach raffinierter Vorarbeit von Herrmann das 7:0 (62.), der Ex-Bommeraner selbst machte seinen Dreierpack nach einem Tumbul-Kopfball an den Pfosten per Abstauber perfekt - 8:0 (71.).

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„Das war heute mal richtig gut, die Mannschaft hat alle Vorgaben umgesetzt. Unser Kurzpassspiel hat prima funktioniert, wir haben immer auf die Chancen gelauert und waren im Abschluss konsequent. Wichtig war, mit einem Sieg zu starten. Dass es ein 8:0 wurde, ist natürlich umso schöner“, befand Thorsten Kastner.