Witten. Das Derby zwischen dem TuS Heven und dem SV Bommern läutet die neue Saison ein. Hevens Trainer Thorsten Kastner macht Druck auf sein Team.

Jetzt kann man schon die Stunden zählen, bis es in der Fußball-Bezirksliga wieder um Punkte geht. Am Sonntag (15.15 Uhr, Haldenweg) bekommen die maximal 300 Zuschauer, die in Coronazeiten auf den Sportplätzen zugelassen sind, mit dem Lokalderby zwischen dem TuS Heven 09 und dem SV Bommern 05 gleich eine ganz reizvolle Partie geboten. Was Hevens Trainer Thorsten Kastner (50) vom Ligastart und von der Saison erwartet, dazu hat er sich im Interview mit WAZ-Sportredakteur Oliver Schinkewitz geäußert.

Wie ist Ihre Gemütslage vor dem ersten Pflichtspiel? Froh, dass es wieder losgeht?

Kastner: Das auf alle Fälle. So langsam stellt sich der Meisterschafts-Modus bei uns allen wieder ein. Unter der Woche hat meine Mannschaft gut trainiert. Wir müssen aber am Sonntag ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt gegen den VfB Schwelm. Auch der SV Bommern kann an einem Tag über sich hinauswachsen.

Wie fällt generell Ihr Urteil über die Vorbereitungsphase aus?

Da war’s bei uns eher durchwachsen. Man hat gemerkt, dass während der Corona-Pause viele Spieler nicht allzu viel für sich gearbeitet haben. Da gibt’s eben dann einiges aufzuarbeiten. Was die Testspiele angeht: Da waren gute, mittelmäßige und schlechte Auftritte dabei. Zufrieden konnte ich nicht sein.

Am ersten Spieltag kommt es gleich zu einem Derby gegen eine Mannschaft, der viele vorab nur wenig Chancen einräumen. Macht das die Situation schwieriger für einen Favoriten wie Heven?

Für mich ist so ein Spiel immer völlig unberechenbar. Derbys sind nun mal keine ganz normalen Partien. Ich kann die Bommeraner aktuell schwer einschätzen. Aber auch bei uns sehe ich erst am Sonntag, wo wir stehen. Jedenfalls hat die Truppe die Luft für 90 Minuten. Wir haben die Einsatzzeiten gut verteilt und zum Glück wenig mit Verletzungen zu tun hat. Aus meinem 23-er-Kader stehen nur Laurenz Wassinger wegen der Sperre und Hakan Osma nicht zur Verfügung.

Sie haben im Sommer einige neue Spieler einbauen müssen. Wie sind Sie mit deren Leistungen derzeit zufrieden?

Also, Altan Sapkayali und Marvin Schöppner sind ebenso Top-Verstärkungen für uns wie Torhüter Kevin Hennig, wenngleich früh klar war, dass Kevin Wirges unsere Nummer eins bleibt. Der ehemalige Bommeraner Marcel Herrmann ist ein wirklich guter Stürmer. Bei Kaan Cosgun muss man sehen, dass er anfangs krank war, sich zuletzt aber sehr verbessert hat.

Aus der Hordeler Jugend kam Altan Sapkayali (re.) zum TuS Heven, hinterließ bislang einen blendenden Eindruck im defensiven Mittelfeld.
Aus der Hordeler Jugend kam Altan Sapkayali (re.) zum TuS Heven, hinterließ bislang einen blendenden Eindruck im defensiven Mittelfeld. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Ist Ihre erste Elf denn schon fix? Oder hadern Sie da bis zum Sonntag mit sich?

Das wird letztlich eine reine Bauchentscheidung. Ich gehe da in erster Linie nach Trainingsbeteiligung, da lasse ich mir nicht ‘reinreden. Fest steht bisher nur, dass Kevin Wirges im Tor spielt. Alle anderen Positionen sind offen. Namen sind für mich eh’ Schall und Rauch, ich habe da keine Lieblinge.

Viele sehen den TuS Heven als einen der ganz großen Anwärter auf die Meisterschaft. Können Sie diese Meinung teilen?

Ganz ehrlich? Aktuell sehe ich uns da vorne noch gar nicht. Dafür waren wir in der Vorbereitung nicht konstant genug, auch wenn die Mannschaft natürlich Qualität hat. Ich bin lieber erstmal vorsichtig, warte so vier, fünf Spieltage ab. ich lasse mich von meiner Mannschaft aber am Sonntag gerne überraschen. Alleine die Leistung auf dem Platz entscheidet. Vom Erzählen ist noch keiner Meister geworden - und mir wird hier auch generell zu viel gequatscht. Im Fußball ist alles eine Sache der Einstellung. Wenn wir im Training und im Spiel an die Leistungsgrenze gehen, dann bin ich zufrieden. Man muss den Biss haben, immer gewinnen zu wollen.

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Wen sehen Sie in Ihrer Elf als Führungsspieler? Wer gibt den Takt vor, wenn es mal nicht so läuft?

Das sind in erster Linie meine erfahrenen Abwehrleute Besim Kasumi und Tim Dosedal. Auch Marvin Schöppner hat das Zeug dazu.