Witten. Im Kreispokal-Viertelfinale hat der VfB Annen Landesligist Wattenscheid 08 zu Gast. Der Wittener hat den Gegner bereits beobachtet.

Dem Zufall will er schon mal rein gar nichts überlassen. Matthias Jabsen, Trainer des VfB Annen 19, hat sich am vergangenen Wochenende als „Spion“ verdingt, schaute gewissermaßen dem Landesliga-Aufsteiger SW Wattenscheid 08 auf die Füße, der in Obersprockhövel ein Testspiel mit 4:1 gewann. „Eine richtig starke Mannschaft. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, wie ich gegen sie spielen lasse“, so Jabsen, dessen VfB am Mittwoch (19.15 Uhr, Nebenplatz Wullenstadion) im Viertelfinale des Kreispokals auf die Wattenscheider trifft.

Allzu forsche Töne indes lässt sich der Annener Coach vorab nicht entlocken. Die Vorstellung des Gegners in Obersprockhövel war offenbar durchaus beeindruckend. „Wattenscheid 08 geht als haushoher Favorit ins Spiel“, verkündet Matthias Jabsen. Was allerdings nicht heißen soll, dass die Wittener sich kampflos von dannen machen werden. „Wir werden versuchen, so lange wie möglich das 0:0 zu halten - dann werden wir mal sehen, dass wir hier und da auch selbst unsere Chancen bekommen“, sagt der VfB-Trainer. Selbstbewusstsein ist schließlich durchaus erlaubt, wenn man das Annener Trikot überstreift. Der zurückliegenden (wenn auch vorzeitig abgebrochenen) Saison drückten die Jabsen-Schützlinge ihren Stempel auf, zeigten vor allem in der Rückserie konstant starke Leistungen und sicherten sich verdient den erhofften Aufstieg.

Einer der Aktivposten im Spiel des VfB Annen: Flügelflitzer Denis Vogel (li.).
Einer der Aktivposten im Spiel des VfB Annen: Flügelflitzer Denis Vogel (li.). © FUNKE Foto Services | Manfred Sander

Jabsen hat die Qual der Wahl: Nur 15 von 21 Mann dürfen ins Aufgebot

„Wir freuen uns jetzt erstmal auf diese schöne Aufgabe im Pokal, meine Jungs sind regelrecht heiß auf dieses Spiel“, sagt Jabsen vor dem Duell mit dem Neu-Landesligisten, der u. a. den TuS Heven 09 in der Spielzeit 2019/20 hinter sich ließ. „Eine richtig spielstarke Mannschaft mit guten Individualisten und einigen sehr schnellen Leuten“, hat sich Matthias Jabsen schon ein Bild machen können vom Gegner, der von Christian Möller trainiert wird. Die Hauptaufgabe für den VfB-Coach allerdings wird zunächst mal darin liegen, die lediglich 15 Mann zu benennen, die im Kader stehen dürfen. „Das wird schwer genug, da muss ich leider einige draußen lassen“, so Jabsen.

Vor rund fünf Wochen haben die Annener mit freiwilligen Trainingseinheiten begonnen, in der Vorwoche startete dann die reguläre Vorbereitung auf die am 6. September beginnende Spielzeit. „Ich habe insgesamt 21 Mann zur Verfügung und ich denke, wir sind besser aufgestellt als in der Vorsaison. Mit Christian Buth und Florian Schwarz haben wir zwei starke Spieler dazu bekommen, die uns helfen werden“, sagt der Annener Trainer.

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Zudem gehört mit dem früheren Rüdinghauser Henning Kapschak nun auch ein dritter Torhüter zum VfB-Aufgebot, der indes noch an seiner Fitness arbeitet. Fehler werden im Pokalspiel die beiden angeschlagenen Thomas Weber und Yunus-Emre Basalan. „So weit ist der VfB Annen im Kreispokal noch nie gekommen. Ich würde zu gerne noch zwei weitere Pokalspiele bestreiten“, sagt Jabsen - dazu muss die Überraschung gegen Wattenscheid her.

VfB stellt eigens zwei Zelte als Umkleidemöglichkeiten auf

Kleiner Clou am Rande: Da sich die Stadt Witten weiterhin dagegen sperrt, wegen der Corona-Krise die öffentlichen Sportstätten durchweg für Veranstaltungen frei zugängig zu machen und am Mittwochabend am Wullenstadion die Umkleidekabinen samt Duschen nicht betreten werden dürfen, stellt Gastgeber VfB Annen zwei große Zelte neben dem Platz auf. „Damit sich beide Mannschaften wenigstens in Ruhe umziehen können. Leider hinkt Wittener gegenüber anderen Städten mit seinen Maßnahmen weit hinterher“, äußert Matthias Jabsen sein Unverständnis.