Annen. Es ist durch das Coronavirus eine andere Saison. Die bisherigen Leistungen der Tennisspielerinnen können sich aber mehr als sehen lassen

9:0 gegen den TV Sölderholz, 9:0 gegen den TC Parkhaus Wanne-Eickel III – die Sport-Union Annen hat bisher in der Ruhr-Lippe-Liga mächtig Eindruck hinterlassen. Lediglich der TC im TuS Dortmund-Brackel liegt vor Annen, weil er eine Partie mehr absolviert hat.

Die Wittenerinnen haben wirklich beeindruckende Werte vorzuweisen. 2:0 Punkte, 18:0 Matches, 36:3 Sätze und 224:88 Games. Winkt da etwa der Aufstieg in die Verbandsliga?

Dortmund-Brackel und der TuS Ickern scheinen die stärkste Konkurrenz

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„Ich glaube schon, dass wir dieses Jahr eine gute Mannschaft haben. Und man muss es immer vor dem Corona-Hintergrund sehen. Unsere Gegner sind nicht komplett mit den ersten sechs angetreten. Wir auch nicht, aber bei den anderen hat man schon gemerkt, dass manche wegen Corona gesagt haben, sie spielen nicht“, zeigt Annens Spielführerin Svenja Timmer Bescheidenheit.

Nichtsdestotrotz sieht es natürlich mehr als gut aus für die Sport-Union. Zwar liegt Dortmund-Brackel noch vorne, die Bilanz ist an sich allerdings schlechter, gab das Team bei den drei Siegen doch immerhin acht Matches und 18 Sätze ab. „Es ist natürlich noch sehr früh in der Saison. Vorher haben wir noch nicht an einen Aufstieg gedacht und wollten erst einmal gucken, wie es läuft. Aber wenn die Chance besteht und es am Ende reichen würde, wäre das natürlich toll“, so Timmer, die auch die Dortmunderinnen und den TuS Ickern II aus Castrop-Rauxel als stärkste Gegnerinnen sieht. Gegen Dortmund steigt nach der Sommerpause, am 16. August, das Spitzenspiel, nachdem die Sport-Union wohl wirklich weiß, ob der Blick nach oben gerichtet werden darf.

Corona-Auswirkungen sind auch bei der Sport-Union Annen groß

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Das wäre ein Riesen-Erfolg, zumal bis vor einigen Wochen nicht einmal klar war, ob eine geregelte Saison aufgrund des Coronavirus überhaupt möglich ist. „Wir sind am Anfang nicht davon ausgegangen, dass die Saison stattfinden wird“, sagt Timmer. Auch bei den Spielen, die nun ausgetragen wurden, ist das Thema des Virus omnipräsent. „Man merkt es. Wenn man auf die Anlage kommt, muss man seine persönlichen Daten in eine Liste eintragen. Man muss den Abstand von 1,50 Metern halten, im Clubhaus soll man die Maske aufsetzen und bei den Doppeln passen wir auf, dass wir uns nicht in den Arm nehmen, sondern uns symbolisch mit den Schlägern abklatschen“, beschreibt Timmer.

Und noch etwas ist anders - und fehlt ganz besonders: das Zusammengehörigkeitsgefühl. Timmer: „Die Gegnerinnen fahren nach dem Duschen zügig nach Hause. Duschen dürfen auch nur zwei gleichzeitig, in die Umkleiden nur vier. Das zieht sich alles. Das gesellige Beisammensitzen fehlt aktuell. Aber es wird ja nicht für immer so sein. Es wäre schön, wenn es nach und nach gelockert wird, auch für das Mannschaftsgefühl.“

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