Bochum/Witten. Fußball-Verband Westfalen entscheidet am Montag über Ausgang der Saison 2019/20. Vereine sollen durchs Votum endlich Sicherheit bekommen.
Der erste virtuelle Verbandstag des westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbands (FLVW) nimmt ein analoges Ende: Bis 24 Uhr an diesem Montag müssen alle Stimmzettel der 149 Delegierten in Kaiserau angekommen sein – nach der Auszählung will der Verband am Dienstag das Ergebnis veröffentlichen, ob und wie die vom Coronavirus überschattete Fußballsaison 2019/20 endet.
Für den Bochumer Kreisvorsitzenden Klaus-Dieter Leiendecker war es nicht der erste Verbandstag, aber trotzdem alles andere als Routine: „Das war sicher außergewöhnlich – aber in dieser Situation notwendig. Und ich bin froh, wenn das Thema abgeschlossen ist. Vor allem für die Vereine, die dann Sicherheit haben.“ Täglich habe er zuletzt fragende Anrufe bekommen, berichtet Leiendecker.
Kreisvorsitzender Leiendecker erwartet „mindestens 95 Prozent Zustimmung“
Als Kreisvorsitzender gehört er automatisch zu den 149, die ihre Stimme abgeben. Fünf weitere Delegierte stimmen für den Kreis Bochum, zu dem auch Witten und Hattingen gehören. Die Unterlagen kamen per Post, auf den inzwischen erprobten Videokonferenzen konnten die Delegierten noch einmal Fragen stellen, bevor sie das entscheidende Kreuz setzen.
„Ich bin kein Prophet, aber ich denke, es werden mindestens 95 Prozent Zustimmung“, sagt Leiendecker. Der Rahmen für den Saisonabbruch ist schließlich längst abgesteckt. Die Zustimmung des Verbandstags ist der letzte Schritt zum endgültigen Saisonende. Vor dem Außerordentlichen Verbandstag haben sich bereits das FLVW-Präsidium sowie die Ständige Konferenz aus Präsidiumsmitgliedern und den Kreisvorsitzenden für den Abbruch ausgesprochen.
Künftig gleich vier Wittener Bezirksliga-Mannschaften
Absteiger soll es demnach nicht geben, gewertet wird die Saison allerdings für Aufstiege aus den einzelnen Spielklassen – geregelt nach dem Punkteschnitt. Es steigen damit mehr Mannschaften auf als geplant, weil zu den jeweiligen Tabellenführern zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs zusätzlich die Hinrundenmeister den Sprung in die nächsthöhere Klasse schaffen. Die Zustimmung des Verbandstags würde unter anderem die beiden Hattinger Vereine SG Welper und Schwarz-Weiß Wattenscheid, bislang Konkurrenten des TuS Heven 09 und des SV Bommern 05 in der Bezirksliga 10, offiziell zu Landesliga-Aufsteigern machen. Auch auf Kreisebene wird das Modell dann umgesetzt.
Dass es künftig gleich vier Wittener Bezirksligisten geben wird, macht die Saison 2020/21 natürlich umso reizvoller für die Fußballanhänger aus der Ruhrstadt. Der wurde zum Abbruch-Meister erklärt, auch der VfB Annen darf demnächst wieder eine Klasse höher gegen den Ball treten. Der Kreisvorstand hatte diese Empfehlung des zusätzlichen Bezirksliga-Aufsteigers an den Verband weitergereicht - dessen Okay ist letztlich wohl nur Formsache.
Noch könnten auf den Verband Klagen von unzufriedenen Clubs zukommen
Nach der Abstimmung der Delegierten des Außerordentlichen Verbandstags sind zunächst das Ende der Meldefrist und mögliche Rechtsstreitigkeiten abzuwarten – Westfalenligist DSC Wanne-Eickel etwa könnte ob seiner Nichtberücksichtigung für die Oberliga klagen. Ebenso der von Bremen-Profi Nuri Sahin unterstützte sauerländische Club RSV Meinerzhagen, der nicht in die Regionalliga aufsteigen darf. Um die Staffeln in den unteren Ligen in Sollstärke aufzufüllen, könnte der Verband dazu noch weitere zusätzliche Aufsteiger benennen.
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Danach geht der Blick endgültig in Richtung Saison 2020/21 – ein Start am zweiten September-Wochenende gilt derzeit als optimistische, aber realistische Planung.