Herbede. Die Teams des HSV Herbede wollen in ihren Bezirksligen oben mitspielen. Sorgen macht aber weiter die Sperrung der Horst-Schwartz-Halle.

Die verschärften Trainingsbedingungen in der Corona-Krise haben dem HSV Herbede wie auch allen anderen Sportvereinen zu schaffen gemacht.

Der Handball-Club hat aber noch weitaus größere Baustellen, die den Verein auf absehbare Zeit belasten werden.

Die Horst-Schwartz-Halle ist bekanntlich seit rund einem halben Jahr gesperrt. Die marode Deckenkonstruktion ist vom Einsturz bedroht und stellt eine Gefahr für Sportler und Besucher dar.

Horst-Schwartz-Halle: Renovierung oder Abriss mit Neubau

Der HSV-Vorsitzende Andreas Hake ist nicht sehr zuversichtlich, dass die HSV-Teams schnell wieder eine Heimat haben: „Die Optionen lauten Renovierung oder Abriss mit Neubau. Ich rechne nicht damit, dass wir in den nächsten drei Jahren wieder eine Spielstätte in Herbede haben.“

Alexander Czerkawski kommt vom Verbandsligisten Riemke zurück nach Herbede.
Alexander Czerkawski kommt vom Verbandsligisten Riemke zurück nach Herbede. © FUNKE Foto Services | Manfred Sander

Erschwerend komme hinzu, dass sich die ohnehin schon angespannte Haushaltslage der Stadt Witten durch die zu befürchtenden Steuerausfälle wegen der Corona-Krise noch einmal verschärfen werde.

Training in anderen Hallen: „Das waren alles geliehene Zeiten“

Der HSV Herbede hat seit der Schließung seiner Heimstätte unter anderem in der Husemann-Halle und der Hardenstein-Halle trainiert und gespielt. Hake freut sich sich über die Solidarität der Wittener Clubs, weiß aber auch: „Das waren alles geliehene Zeiten. Es ist die Frage, ob das so weitergeht. Schließlich haben wir drei Herren-, eine Damen- und sechs Jugendmannschaften im Spielbetrieb.“

Hake sieht da langfristig existenzielle Probleme auf den Club zukommen: „Die Jugendspieler kommen zumeist aus Herbede. Wir müssen sie nun zu den Trainings- und Spielzeiten kreuz und quer durch Witten bringen. Das ist für die Eltern eine Zumutung und ein eigener Fahrdienst wäre immens teuer, zumal wir auch keine passenden Fahrzeuge haben.“

Forderung an die Verwaltung nach klaren Verhältnissen

Zudem sieht der HSV-Chef weitere Einnahme-Ausfälle auf sich zukommen: „Die erste Herrenmannschaft hat bei den Spielern in Herbede immer noch viele Zuschauer. Da ist die Frage, ob diese uns in die anderen Hallen folgen. Grob gerechnet bedeutet das für uns ein Minus von etwa 200 Euro pro Heimspiel in den kommenden Jahren.“

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Hake fordert daher, dass die Stadtverwaltung für klare Verhältnisse sorgt: „Ich bin mir bewusst, dass das unpopuläre Entscheidungen erfordert. Doch auf der anderen Seite steht auch unser Fortbestehen auf dem Spiel.“

Sportlich gut eingestellt auf die nächste Spielzeit

Dabei haben sich die Herbeder sehr gut auf die kommende Spielzeit eingestellt. Die Teams, so Hake, hätten sich individuell sehr gut vorbereitet. Gerade das Herren-Team soll wieder ein richtiges Aushängeschild werden.

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Mit Thomas Radtke, Walter Haupt (beide SG ETSV Ruhrtal Witten) und Alexander Czerkawski vom Verbandsligisten Teutonia Riemke kommen drei Neuzugänge die die Mannschaft von Marco Weiß enorm verstärken.

Hake hofft: „Wenn die Jungs oben in der Bezirksliga mitspielen, werden uns auch die Fans in die fremden Hallen folgen.“

Damen visieren einen Spitzenplatz an

Auch die Damenmannschaft, die freiwillig aus der Landesliga abgestiegen ist, hat in der kommenden Spielzeit ein anderes Gesicht. Trainer Timo Schacht wird mit seinem Kader von nunmehr 22 Spielerinnen ebenfalls einen Spitzenplatz anvisieren.

Auch wenn die Zeiten hart werden, hat der Vereinsvorsitzende Andreas Hake nicht den Optimismus verloren: „Meine Vorstandskollegen und ich sind mit Fleisch und Blut Herbeder. Unser Club steht mit 240 Mitgliedern gut da, und wird werden alles daran setzen, dass wir die harten Zeiten überleben werden.“