Witten. A-Kreisligist SV Herbede treibt den Neuaufbau voran. Das neue Trainergespann ist dabei eines von vielen Puzzleteilen für die sportliche Zukunft.
Den Fußballern vom SV Herbede geht es wie allen anderen Freunden des runden Leders in Witten: Der Ball ruht an der Kemnade, seit Mitte März ist der Meisterschaftsbetrieb unterbrochen. Noch weiß niemand, wann wieder um Punkte gespielt wird. Dennoch ist beim A-Ligisten die Vorfreude auf die neue Saison bereits groß. Das liegt auch an neuem Personal – auf und neben dem Platz. Mit Jan Kastel steht ein neuer Trainer in den Startlöchern.
Lange Zeit hätten sie beim SV Herbede in der zurückliegenden Spielzeit sicher nichts gegen einen vorzeitigen Abbruch mit garantiertem Klassenerhalt gehabt.
Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga ging der Neuaufbau des Kaders nur stockend voran. Trainer Christopher Pache stellte sich zwar stets vor sein junges Team.
Abstieg in die Kreisliga B drohte
Zwölf Zähler aus den 17 Spielen bis zur Winterpause bedeuteten aber nicht nur eine magere Punkteausbeute, sondern darüber hinaus akute Abstiegsgefahr. Dem ehemaligen Westfalenligisten drohte der Absturz in die Kreisliga B.
Doch schon zu Jahresbeginn legte der SVH personell nach und der Start in die Restserie verlief mit sieben Zählern aus drei Spielen – inklusive Remis beim Bezirksliga-Aufsteiger TuS Stockum – verheißungsvoll.
Jan Kastel bereits als neuer Trainer präsentiert
Dann kamen Corona und das Saisonaus. Bereits zuvor hatten die Verantwortlichen an der Kemnade die Planungen vorangetrieben und mit Jan Kastel einen neuen Trainer für die kommende Spielzeit präsentiert. Er soll Pache ersetzen, den es zum Oberligisten SV Schermbeck zieht.
„Marcus Hahn und Nino Pöstgens sind auf mich zugekommen und haben mich von dem Projekt in Herbede überzeugt. Es tut sich gerade einiges im Verein und ich freue mich darauf, meine Ideen da miteinzubringen“, sagt Kastel. „Der Verein ist total gefestigt, auch wenn es sportlich zuletzt mal schlechter lief.“
Neue Herausforderung nach fünf Jahren in Rüdinghausen
Nach fünf Jahren beim Ligarivalen TuRa Rüdinghausen – in der letzten Saison allerdings nicht mehr als Trainer, sondern als Standby-Spieler – nimmt Kastel nun eine neue Herausforderung an.
Nicht ohne Wehmut: „Wir hatten in Rüdinghausen viele Höhen und wenig Tiefen. Mein Herz hängt an dem Verein und ich hoffe, dass wir nicht gleich zu Saisonbeginn aufeinandertreffen.“
Trainergespann mit Oliver Hippert und Jan Garzareck
In Herbede wird Kastel ein Team mit Oliver Hippert und Jan Garzareck bilden. Allerdings ist das neue Trainergespann nur ein Puzzleteil der neuen Herbeder Mannschaft.
Die Liste der Neuzugänge führt Michael Kraus an. Den torgefährlichen Offensivspieler vom SV Bommern 05 wollten sie schon lange nach Herbede lotsen.
Neuzugänge mit Bezirksligaerfahrung
Nach mehreren Anläufen waren der Vorsitzende Marcus Hahn und seine Mitstreiter nun erfolgreich. Kraus bringt eine Menge Bezirksligaerfahrung mit – ebenso wie Rückkehrer Marvin Pluck (TuS Eichlinghofen), Christian Köhn (Bommern), Adrian Babral und Remo Ackermann (beide TuRa Rüdinghausen). Zudem kommt Max Stahmer vom VfB Langendreerholz.
Darüber hinaus bleiben Leistungsträger aus dem aktuellen Kader erhalten. Leon Ferber, Oilid Hammouda und Ümran Sisman werden auch weiterhin das SVH-Dress tragen. Zudem soll Leonard Putz wieder voll einsteigen.
Und nicht zu vergessen: Sechs Spieler aus der eigenen A-Jugend, die immerhin in der Bezirksliga am Ball ist, stoßen zum Kader von Jan Kastel. Damit dürften die personellen Voraussetzungen für erfolgreichere Zeiten geschaffen sein.
Ziel ist zunächst das obere Tabellendrittel
„Man spürt schon so etwas wie Euphorie“, sagt Kastel, der das obere Tabellendrittel als Ziel nennt. Für alles andere sei es noch zu früh.
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„Zunächst ist uns das Drumherum wichtiger. Die Leute sollen sich hier in Herbede wohlfühlen“, so der neue Übungsleiter. Klar ist aber auch: Perspektivisch peilt der SV Herbede die Rückkehr in die Bezirksliga an.
Wann die Mannschaft in der neuen Besetzung mit dem Training beginnt, das steht noch nicht fest. Sobald ein geregelter Trainingsbetrieb möglich ist, will Kastel so schnell wie möglich loslegen. Sorgen um die Physis seiner Spieler macht er sich allerdings nicht: „Ich habe das Gefühl, dass die Jungs sich alle fit halten.“