Witten. Während der Corona-Krise will Thomas Altstadt, Vorsitzender des KSV Witten, die Vereine an einen Tisch bringen und eine Hilfsgemeinschaft bilden.
In der sich beinahe täglich weiter zuspitzenden Corona-Krise einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht alleine an sich zu denken, das sollte nun und in den nächsten Wochen im Vordergrund stehen. Diese Ansicht vertritt auch Thomas Altstadt (52), der Vorsitzende des Ringer-Bundesligisten KSV Witten 07. Er will versuchen, die Wittener Sportvereine an einen Tisch zu holen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
„Wir müssen jetzt einfach versuchen, unsere Kräfte zu bündeln“, sagt Altstadt. Über seine Facebook-Seite hatte er am Wochenende angekündigt, Vertreter der Clubs für den 19. März ins Vereinsheim des KSV Witten 07 einzuladen. „Es gab schon einige Resonanz, mehrere Vereine haben sich bei mir gemeldet und waren angetan von der Idee.“ Es müsse darum gehen, den Blick über den eigenen Tellerrand hinausgehen zu lassen. „Was kann man für Ältere tun, wie läuft das mit der Kinderbetreuung? Man kann ja auch im Großen organisieren, dass Einkäufe gesammelt gemacht werden“, erklärt der KSV-Chef.
Kritik am Krisenmanagement auf Stadt- und Kreisebene
Wichtig sei jetzt, da auch die Wittener Clubs ein wenig Luft und vor allem freie Kapazitäten haben, diese Möglichkeiten auszuloten und das zu koordinieren. Dafür sei der „runde Tisch“ angedacht. „Es muss jetzt eine Solidargemeinschaft her für die Schwächsten in unserer Gesellschaft“, sagt Thomas Altstadt. Das eine oder andere Szenario hat der KSV-Vorsitzende, in dessen Club der Trainingsbetrieb inzwischen auch komplett ruht, schon im Kopf. Man könnte beispielsweise größere Vorratskontingente für den täglichen Bedarf zentral bei dem einen oder anderen Verein einlagern und die Dinge dort abholen lassen. „Es ist ja die Frage, wie lange das alles mit Corona noch geht - niemand kann das genau abschätzen.“
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Der Vereinsvorsitzende merkt zudem kritisch an, dass das Krisenmanagement seitens der Wittener Verwaltung (inkl. Stadtsportverband) nicht ideal gewesen sei. „Es wurden Regeln für Schulen und Kitas gefunden - aber wie sich Sportvereine verhalten sollen, wurde mit keiner Silbe erwähnt.“ Da hätte sich Thomas Altstadt auch auf Kreisebene ein anderes Vorgehen gewünscht.